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Das Erbe von Glen Crannach

Das Erbe von Glen Crannach

Titel: Das Erbe von Glen Crannach
Autoren: Stephanie Howard
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Hinsicht niemals würde zufriedenstellen können. Deshalb habe ich dir absichtlich Zeit gelassen, über meinen Heiratsantrag nachzudenken. Ich dachte, eine Woche allein im schottischen Hochland wird dir helfen, dir über deine Wünsche klar zu werden.” Eric lächelte verzerrt. “Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass jemand wie Greg McKeown auf der Bildfläche auftauchen würde.”
    Camilla brachte kein Wort heraus. Was er sagte, stimmte. Sie hatte Eric gern, dennoch war ihr im tiefsten Winkel ihres Herzens stets bewusst gewesen, dass sie mehr vom Leben erwartete als das, was er ihr geben konnte. Sie hatte versucht, ihre Zweifel zu verdrängen, und das wäre ihr wohl auch gelungen, wenn sie Greg nicht begegnet wäre. Auf einmal schämte sie sich.
    Eric griff nach ihrer Hand. “Ich spreche das nur deshalb so deutlich aus, weil ich dich liebe, Camilla. Aber ich fürchte, ich kann dich nie glücklich machen, und dann wäre ich auch unglücklich.” Er atmete tief durch. “Ich bin nicht der Mann, den du heiraten solltest. Seien wir ehrlich, Camilla – wir wissen wohl beide, dass du zu Greg McKeown gehörst.”
    Camillas Herz zog sich zusammen.
    “Zu Greg McKeown …”, flüsterte sie. Allein die Erwähnung seines Namens genügte, um sein Bild vor ihr erstehen zu lassen.
    Eric küsste sie auf die Wange. “Du liebst ihn doch – oder etwa nicht?”
    Oh ja, sie liebte Greg, liebte ihn unsterblich und verzweifelt.
    Aber er liebt mich nicht, dachte sie. Er will nur meinen Körper.
    “Ganz gleich, was für Differenzen ihr habt, ich bin sicher, dass ihr euch einig werdet.” Eric blickte auf die Uhr. “Wir landen in etwa zehn Minuten. Wenn du meinen Rat hören willst – nimm die erste Maschine zurück nach Inverness.”
    Etwas über eine Stunde später saß Camilla an Bord eines Flugzeugs nach Inverness. Trotz ihrer Nervosität hätte sie am liebsten laut gesungen. Es war möglich, dass Greg sie gar nicht mehr wollte, dass diese Reise sich als schrecklicher Irrtum erweisen würde. Aber ob es nun richtig oder falsch war, sie musste zu ihm, und wenn sein Angebot noch galt, würde sie es annehmen.
    Die Minuten vergingen quälend langsam, doch endlich setzte das Flugzeug zur Landung an. Beim ersten Blick auf die Berge wurde Camilla bewusst, wie sehr ihr diese Landschaft, die ihr noch vor so kurzer Zeit bedrohlich und fremd erschien, ans Herz gewachsen war.
    Den Leihwagen, den sie von London aus reserviert hatte, konnte sie diesmal sofort übernehmen. Sie verstaute ihr Gepäck, setzte sich hinters Steuer und brauste los. Diesmal, das spürte sie, würde sie sich nicht verfahren. Ihr Herz und ihr Instinkt würden ihr den Weg zeigen.
    Kurz nach elf fuhr sie auf den Schlosshof, parkte und stieg aus. Erleichtert stellte sie fest, dass Gregs Land Rover auf dem üblichen Platz stand. Schnell ging sie zum Eingang des Schlosses und klopfte.
    Maggie öffnete – und zum ersten Mal sah Camilla die Haushälterin lächeln. “Miss Holden, was für eine Überraschung! Ich dachte, Sie wären nach London zurückgekehrt.”
    “Dort war ich auch.” Sie verzog das Gesicht. “Aber jetzt bin ich wieder hier. Ich würde gern Mr. McKeown sprechen.”
    Maggie schüttelte bedauernd den Kopf. “Mr. Greg ist nicht hier. Er ist mit dem Motorrad weggefahren, um an einem Rennen in Crannach Head teilzunehmen.”
    Das Motorradrennen! Im Aufruhr der vergangenen zwölf Stunden hatte Camilla das völlig vergessen. Während sie noch unschlüssig dastand, erschien Lord Crannach in der Halle. Er strahlte wie ein Schuljunge, als er Camilla sah.
    “Fahren Sie die Straße etwa sieben Kilometer weiter und biegen Sie an der Kirche links ab.” Angus McKeowns Augen funkelten, während er ihr beschrieb, wie sie nach Crannach Head kam. “Sie können den Weg gar nicht verfehlen”, schloss er. “Und nun fahren Sie los, sicherlich wollen Sie dem neuen Meister als Erste gratulieren.”
    Camilla brauchte keine zweite Aufforderung. Sie lief die Stufen hinunter, setzte sich wieder hinters Steuer und fuhr mit quietschenden Reifen in der angegebenen Richtung davon. Doch jetzt mischte sich ein anderes Gefühl in ihre erwartungsvolle Ungeduld: Angst. Angst um Greg.
    Lord Crannach hatte recht gehabt – die Rennstrecke war nicht zu verfehlen. Schon aus einiger Entfernung konnte Camilla die Benzindämpfe und den Gestank verbrannten Gummis riechen und das Heulen der Motoren hören. Sie stellte ihren Wagen auf dem Parkplatz ab und zwängte sich durch die dicht
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