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Das Erbe von Glen Crannach

Das Erbe von Glen Crannach

Titel: Das Erbe von Glen Crannach
Autoren: Stephanie Howard
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überflüssig. Ich glaubte, wir würden einander auch ohne große Worte verstehen.”
    So hatte auch sie empfunden, doch ihre alte Unsicherheit war stärker gewesen und hatte einen Schatten auf den Zauber geworfen, der sie und Greg aneinander band.
    “Ich habe mich noch nie jemandem so nahe gefühlt”, gestand sie und schaute zu ihm auf.
    Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, streichelte Camilla. “Meine Liebste. Von jetzt an bis ans Ende unseres Lebens soll es nie wieder ein Missverständnis zwischen uns geben.” Sie erwiderte die Zärtlichkeiten, und er lächelte. “Da habe ich inzwischen geglaubt, unsere Fahrt nach Mhoire sei reine Zeitverschwendung gewesen – und nun das!”
    Sie machte ein verständnisloses Gesicht. “Aber wir haben den Schmuck doch gefunden. Deshalb sind wir schließlich auch hingefahren.”
    “Nicht ich, mein Schatz. Ich habe nicht einen Moment lang geglaubt, der Goldnebel befände sich auf Mhoire – bis ich glücklicherweise eines Besseren belehrt wurde. Nein, Camilla, ich bin mit dir nach Mhoire gefahren, weil ich dich eine Weile für mich allein haben wollte. Außerdem war ich entschlossen, alles daranzusetzen, dich von einer Heirat mit Eric abzubringen.”
    “Du heimtückischer Kerl!”, schimpfte sie lachend und gab ihm einen Stoß. Doch insgeheim segnete sie Gregs Heimtücke, denn während der Tage auf Mhoire war ihre Liebe zu ihm richtig aufgeblüht.
    Greg war ernst geblieben. Er schüttelte sie sanft. “Es mag dir entfallen sein, junge Lady, aber ich warte immer noch auf deine Antwort. Ich habe dir nämlich eben unmissverständlich einen Heiratsantrag gemacht, und im Gegensatz zu deinem anderen Verehrer denke ich nicht daran, geduldig zu warten, bis du dich entschieden hast. Also?”
    Sie blickte zu ihm auf und empfand nicht die geringste Spur eines Zweifels.
    “Ja, ich möchte deine Frau werden”, sagte sie. “Ich will dich mein ganzes Leben lang lieben und für dich sorgen.”
    “Ich liebe dich.” Er sah ihr in die Augen. “Und ich werde dich glücklich machen, Camilla”, versprach er. “Ich weiß, dass ich das kann.”
    Auch Camilla hatte es gewusst. Und im Laufe der vergangenen zwölf Monate hatte Greg es immer wieder bewiesen. Sie hatte nie zuvor geahnt, dass man auf so viele verschiedene Arten glücklich sein kann.
    An Gregs fünfunddreißigstem Geburtstag hatten sie geheiratet. Zwei Monate später hatte sie festgestellt, dass sie ein Kind erwartete. Es füllte sie dann ganz aus, Mutter und Ehefrau zu sein. Doch das größte Glück empfand sie, wenn Greg sie nachts umarmte. In der manchmal sinnlich-trägen, manchmal leidenschaftlichen Vereinigung ihrer Körper schien sich die Liebe und Freude ihrer Beziehung am deutlichsten auszudrücken.
    Vor mir liegt ein ganzes Leben solchen Glücks, dachte sie staunend – viel mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe.
    Die Tür wurde geöffnet, und Maggie trat ein. Sie ging auf Greg zu und nahm ihm das Baby ab. “Ich nehme ihn eine Weile mit, damit Sie sich ein bisschen erholen können.”
    Camilla lächelte. “Wenn Sie wollen, baden Sie ihn. Ich komme bald nach, um ihn zu füttern.” Sie sah der Haushälterin nach, die mit dem Baby den Raum verließ. Es war gerade eine Woche alt, und schon hatte Maggie sich zu seiner Beschützerin ernannt, ebenso wie sie es einst bei Greg getan hatte.
    Greg legte Camilla den Arm um die Schultern, während sie gemeinsam die Glückwunschkarten auf dem Kaminsims betrachteten. Geschrieben hatten unter anderem Anni und Sue von “Focus”, denen Camilla ihren Anteil verkauft hatte. Ganz besonders freute sie sich jedoch über eine Karte von Eric.
    Camilla lehnte sich an ihren Mann. Sie hatte Eric viel zu verdanken, und sie war froh, dass er und Greg gute Freunde geworden waren.
    Greg gab ihr einen Kuss. “Ich habe eine Überraschung für dich.” Er stand auf und ging zu einem Sekretär am Fenster. Ehe er die Klappe öffnete, zwinkerte er Camilla über die Schulter zu.
    Camillas Herz setzte einen Schlag aus, als er eine geschnitzte Schatulle mit silbernem Schloss hervorzog.
    “Keine Angst”, sagte er, denn ihre Reaktion war ihm nicht entgangen. “Es ist nicht der Goldnebel. Der ist sicher verwahrt auf Mhoire, wohin er gehört.”
    Camilla atmete erleichtert auf. An dem Tag, an dem der Arzt ihr und Greg bestätigte, dass ein Baby unterwegs war, hatte er beschlossen, den Schmuck auf die Insel zurückzubringen.
    “Eines Tages wird unser Sohn Erbe von Crannach sein”, hatte er erklärt,
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