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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands
Autoren: Lynn Kurland
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den Jungs das Versprechen abgenommen, nur hereinzukommen, wenn sie dazu eingeladen werden. Ich brauche Abgeschiedenheit, um dich zu verführen, Kendrick. Und ich glaube, davon brauche ich heute Nacht eine ganze Menge.«
    Sie tätschelte ihm den Hintern, als sie an ihm vorbeiging. Bei dem einladenden Blick, den sie ihm beim Verlassen der Küche über die Schulter zuwarf, lächelte Kendrick leise in sich hinein. Aye, alles war anders geworden, weiß Gott.
    Das Dorf hatte sich seit seinem letzten Besuch nicht verändert. Trotzdem musterte er unwillkürlich jeden Mann, dem sie begegneten, und fragte sich, ob er seinen alten Feind wiedererkennen würde. Er sah keinen Verdächtigen. Nazir war überglücklich, Genevieve zu sehen, warf sich ihr zu Füßen und flehte sie an, ihn aus seiner Verbannung zu befreien. Kendrick musste schwer an sich halten, um nicht über die Horrorgeschichten zu lachen, die Nazir von sich gab, nur um Mitleid zu erregen.
    Nazirs Flehen war vergeblich. Kendrick löste Genevieve schon bald aus den Fängen seines Dieners und versprach diesem alle möglichen Geschenke und Privilegien, wenn er sich nur noch eine weitere Woche gut benähme. Bis dahin wäre Worthington von seiner Kreuzfahrt zurück und könnte die Aufsicht übernehmen. Kendrick wusste, dass er dem nicht gewachsen war, und er wollte nicht, dass Genevieve ihre Zeit damit verplemperte, da es weit wichtigere Dinge für sie zu tun gab.
    Er hatte geplant, sich von ihr verführen zu lassen, wenn sie in die Halle zurückkehrten, aber als sie dort ankamen, verspürte er ein ganz anderes Verlangen. Er verriegelte die Tür der Halle und trug seine Lady die Treppe hinauf, bevor sie protestieren konnte. Kaum waren sie im Schlafzimmer angelangt, zog er sie aus und fiel dann mit ihr ins Bett. Es wurde zum leidenschaftlichsten Erlebnis seines langen Lebens, und er verlor fast das Bewusstsein, als er zum Höhepunkt kam. Genevieve weinte.
    Dann krochen sie unter die Decke, und Kendrick hielt seine Liebste im Arm, während sie einschlief.
    Er verbrachte die Nacht schlaflos, betrachtete seine Situation aus hundert verschiedenen Blickwinkeln und zerbrach sich den Kopf über eine angemessene Strategie. Wenigstens war Genevieve in relativer Sicherheit. Der gute Inspektor würde sich darum kümmern, Bryan McShane zu finden, und damit wäre diese Sache erledigt.
    Oder nicht?
    Kendrick schoss hoch und dachte fieberhaft nach. Der Name von Bryans Vorgesetztem war W. S. Maledica. Maledica? Wie hatte er nur so dumm sein können? Maledica, von maledictum? Ein Fluch? Er schlug sich die Hand vor die Stirn. Bei allen Heiligen, er war ein Narr! Nie hatte er daran gedacht, die Initialen des Mannes zu hinterfragen, hatte aber das Gefühl, zu erfahren, wenn er dessen Büro am Morgen anriefe, dass sich dahinter William Sedwick verbarg. Aber warum? Warum war Bryan McShane so erpicht darauf gewesen, Genevieve in die Hände zu bekommen? Genauer gesagt, warum hatte William Bryan geschickt, um Genevieve zu entführen? Was besaß sie, das er haben wollte?
    Oder war es anders herum? Wusste William, wie viel Genevieve ihm bedeutete? Wollte William sie nur als weiteres Mittel benutzen, Kendrick zu peinigen? Aber woher sollte William wissen, wie sehr Kendrick seine Frau liebte? Oder dass sie verheiratet waren? Oder dass Kendrick nun einen Körper aus Fleisch und Blut besaß?
    Kendrick ließ sich langsam zurücksinken, holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. So viele Fragen, und so wenige Antworten. Er würde seine Bemühungen, William zu finden, verdoppeln müssen. Und wenn es zum Schlimmsten kam, würde er ihn nach Seakirk locken und ihn innerhalb der Mauern töten. Das wäre doch passend, nicht wahr?
    Vorausgesetzt allerdings, dass er getötet werden konnte.
    Kendrick schmiegte sich eng an seine Lady und schloss die Augen.
    Der Himmel möge ihm helfen.
34
    Genevieve betrat das Haus und fragte sich, ob ihre Füße noch den Boden berührten. Sie war beim Arzt gewesen, weil sie meinte, eine Erkältung zu haben, und wissen wollte, warum die so lange anhielt. Auf die Möglichkeit, schwanger zu sein, war sie nie gekommen, doch warum sie daran nicht gedacht hatte, war eine gute Frage. Sie war seit zwei Monaten mit Kendrick verheiratet. Und jetzt ein Kind. Sie grinste, als sie die Arme um sich schlang und zur Küche tanzte. Kendrick wäre begeistert.
    Wirklich?
    Ja, das wäre er. Erst gestern Abend hatte sie mit ihm ein Buch über Wappenkunde durchstöbert. Kendrick hatte ihr das
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