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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands
Autoren: Lynn Kurland
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den Atem nahm. »Dämliches Luder! Du hast ja keine Ahnung, wie ich gelitten habe. Meine Ländereien wurden mit genommen. Mein Titel wurde mir genommen, und meine Familie hat mich verstoßen. Mir wurde untersagt, an jeglichen Turnieren teilzunehmen, nicht nur in England, sondern auch in der Normandie und in Frankreich. Bei den Knochen Gottes, Weib, ich war aufs Betteln angewiesen! Es hat mich Jahre gekostet, das Silber für de Piagets Ableben zusammenzukratzen, und für dieses Silber habe ich mit Blut bezahlt. Jetzt unterschreib das verdammte Papier und lass uns die Sache hinter uns bringen!«
    »Sie hat bereits eine Urkunde unterzeichnet. Sie braucht keine weitere zu unterschreiben.«
    Genevieve blickte auf und sah Kendrick keine zwanzig Schritte entfernt auf seinem Pferd sitzen. Und um ihn herum, soweit das Auge reichte, waren andere Berittene, alle in voller Rüstung. Genevieve hätte nicht sagen können, welche davon Gespenster waren und welche nicht.
    »Lasst sie gehen, Sedwick.«
    William war so verblüfft, dass es Genevieve gelang, sich seinem Griff zu entziehen, bevor er es merkte. Sie lief auf die andere Seite des Autos und behielt William im Auge, um sich zu vergewissern, dass er sie nicht verfolgte. Das tat er nicht. Er schloss seinen Aktenkoffer und lachte.
    »Ah, de Piaget, Ihr hattet immer einen ausgeprägten Sinn für Humor. Als dächtet Ihr tatsächlich, Eure jämmerliche Erscheinung würde mich einschüchtern. Nun hört gut zu, während ich Euch meine Pläne darlege. Als Erstes werde ich Euer Weibsbild ein paarmal schänden. Ihr könnt dableiben und zuschauen, wenn Ihr wollt. Ja, ich bestehe sogar darauf.
    Die Männer sind auch eingeladen, hierzubleiben. Ich bin schon immer gerne vor Zuschauern aufgetreten.«
    Kendrick lächelte nur sanft. »Und Eure Auftritte waren stets sehr unterhaltsam, wie ich mich erinnere. Ich wage allerdings zu behaupten, dass der König sich nicht viel daraus machte.«
    Williams Augen wurden schmal. »Sobald ich damit fertig bin, Euer Weib zu vergewaltigen, werde ich sie zwingen, die Urkunde zu unterzeichnen, ihr wusstet nicht, was der wahre Auftrag des jungen Master McShane war, nicht wahr? Ein Jammer, dass er vor ein paar Tagen so früh das Zeitliche segnen musste. Für Feiglinge hatte ich noch nie viel übrig.«
    »Ach nein? Konntet es nicht ertragen, in anderen zu sehen, was andere in Euch sahen?«
    William spuckte Kendrick vor die Füße.
    »Sobald die Burg mein ist, werdet Ihr niemals frei sein. Die Letzte der Buchanans wird irgendwann sterben, wenn ich ihrer überdrüssig bin. Dann wird der ganze Besitz mir gehören. Vielleicht werde ich sogar hier mit Euch leben, Kendrick. Wir verbringen den Rest der Ewigkeit gemeinsam, ich voller Wonnen, und Ihr in der Hölle. Ach, welch süße Rache.«
    Nie hatte sich Genevieve etwas mehr gewünscht, als in diesem Augenblick eine Betäubungswaffe zu haben. Sie hätte William in den Hintern geschossen und es der Polizei überlassen, ihn ins Gefängnis zu werfen. Eine Ewigkeit hinter Gittern, das war es, was der Mann verdiente.
    William drehte sich um und schaute zu ihr. »Und jetzt zu meiner Zerstreuung. Ihr seid ein wohlgestaltes Ding, Mistress Genevieve. Ein bisschen temperamentvoll für meinen Geschmack, aber Ihr werdet schon bald gezähmt sein.« Er kam um das Auto herum, und Genevieve stürzte auf Kendrick zu. Er sprang aus dem Sattel und schob sie hinter sich. Dann zog er das Schwert und hielt es ausgestreckt vor sich. William lachte und lief direkt hinein. Kendrick hob die Spitze, sodass sie sich nur in Williams Schulter bohrte, statt in sein Herz.
    Verblüfft sprang William zurück. Dann lachte er. »Wie lange könnt Ihr Eure Waffe halten, jämmerlicher Geist? Noch ein paar Augenblicke, bis Eure Kraft verrinnt?« Er lachte erneut. »Ein Jammer, de Piaget. Ihr wisst, nicht wahr, dass ich nur durch Eure Hand sterben kann, ’s war Matildas Idee, und ich hielt sie für einen guten Spaß. Als ob Ihr eine Klinge lange genug halten könntet, um die Tat zu vollbringen!« Er lachte herzhaft.
    Kendrick schlug ihm mit der flachen Klinge ins Gesicht.
    »Ich habe es Euch gesagt: Genevieve hat die Urkunde unterzeichnet, mit der die Burg in meinen Besitz übergeht. Zum Dank wurde mit das Leben wiedergegeben, das Leben, das Ihr mir gestohlen habt.« Kendrick lächelte, aber seine Augen blieben hart. »Und nun, alter Freund, ist es wohl an der Zeit, dass wir uns erneut auf dem Turnierplatz gegenüber stehen. Nur wird diesmal der König
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