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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands
Autoren: Lynn Kurland
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mögliche bedeuten.«
    »Barmherzige Heilige im Himmel«, krächzte Royce. »Dann könnte Sedwick sich noch immer auf der Insel herumtreiben. Mögen die Heiligen uns vor ihm bewahren! Wer weiß, welche Schandtaten er anrichten könnte.«
    »Allerdings«, nickte Kendrick. Der Gedanke war wirklich irrwitzig. Vielleicht wussten einige der Gespensterjungs mehr. Sir Stephen, kommt zu mir, rief er, erfreut darüber, dass seine mentalen Kräfte bei seiner Geistergarnison immer noch funktionierten. Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch und wartete darauf, dass sein neuester Vasall zu ihm kam. Am Tag zuvor war es ein seltsames Gefühl gewesen, als Stephen vor ihm niederkniete und ihm Lehenstreue gelobte. Kendrick hatte so seinen Verdacht, dass der Mann es teilweise deswegen getan hatte, weil er von Genevieve betört war, aber sei’s drum. Je mehr von Kendricks Männern über seine Lady wachten, desto besser.
    Er behielt Genevieve auf dem Schoß, als Stephen auftauchte und sich vor ihm verneigte. Der Bursche vermied es geflissentlich, Genevieve anzuschauen, und Kendrick unterdrückte ein Lächeln. Ihm war noch nie jemand begegnet, der so schüchtern war wie dieser Mann.
    »Sir Stephen, ich habe eine Aufgabe für Euch. Ihr erinnert Euch doch an William of Sedwick, nicht wahr?«
    »Aye, Mylord. Ein ehrloser Hurensohn, wie es selten einen gegeben hat.« Rasch warf er Genevieve einen Blick zu und errötete stark. »Ich bitte um Vergebung, Mylady.«
    »Ich bin absolut derselben Meinung«, sagte Genevieve und verstärkte ihren Griff um Kendricks Schultern.
    Kendrick schaute seinen Vasallen an. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass er durch den Verkauf seiner Seele dem Tod entronnen ist. Erinnert Ihr Euch an seine Visage?«
    »Aye. Ein blaues und ein braunes Auge, Mylord. Sehr verstörend.«
    »Das ist unser Mann. Mein Auftrag an Euch lautet, die anderen Burschen zu befragen, natürlich diskret, um zu erfahren, ob sie jemanden gesehen haben, der ihm ähnlich sieht. Wenn sie das Bedürfnis verspüren, herumzustreifen, dann schickt sie los. Von Euch verlange ich, hierzubleiben. Ich will nicht, dass meine Lady ohne Schutz bleibt.«
    »Es wäre mir eine Ehre, mein Lord Seakirk, Euch zu dienen, wie immer ich es vermag. Ihr erhaltet meinen Bericht, sobald ich etwas erfahren habe.«
    »Ich erwarte nichts anderes. Ihr mögt gehen.«
    Stephen verneigte sich erneut, stolperte dann ein paar Mal über seine Gespensterfüße und verschwand durch die Seitentür. Kendrick strich Genevieve mit der Hand über das Haar.
    »Deine Schönheit macht meine Männer zu Tölpeln, Liebste, ’s ist ein Wunder, dass ich noch einen Fuß vor den anderen setzen kann.«
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Das ist schlimmer, als ich es mir je vorgestellt habe, Kendrick. Und wenn William nun noch am Leben ist?«
    »Dann werden wir ihn finden, und ich fordere ihn auf dem Turnierplatz heraus.«
    »Aber nach allem, was er beim letzten Mal getan hat ...«
    »Diesmal bin ich vorgewarnt. Er wird mich nicht besiegen.«
    Genevieve schaute ihn besorgt an. »Vielleicht ist das alles nur ein Witz.«
    Kendrick schüttelte den Kopf. »Nay, das Dokument bekundet eindeutig, dass er Richard of York zehntausend Silbermünzen gezahlt hat, keine geringe Summe, möchte ich meinen, damit er mich umbringt. Und ich wage zu behaupteten, dass er sein Ziel, dem Tod zu entrinnen, durch die Übergabe von fünftausend Silbermünzen an den Hexenzirkel im Kloster erreicht hat.«
    »Hexen?«, wiederholte sie. »In einem Kloster?«
    »Ein Gerücht zu meiner Zeit, aber offensichtlich nicht weit von der Wahrheit entfernt.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und atmete langsam aus. »Ich wünschte, ich könnte ihm noch ein einziges Mal auf dem Turnierplatz gegenüberstehen.«
    »Er ist schon lange tot, Kendrick«, sagte sie sanft. »So etwas wie Hexen gibt es nicht. Vermutlich ist es nur ein schlechter Witz. Lass es damit genug sein.«
    »Sein Kopf auf einer Pike, das würde mir genug sein«, knurrte Kendrick. Er blickte zu Genevieve, und sein Gesicht wurde weicher. »Zweifellos hast du recht, Liebste. Ich werde es vergessen. Sobald ich Royce auf dem Turnierplatz geschlagen habe.« Er küsste sie und stand auf. »Komm mit, Royce. Halte die Autoschlüssel bereit, Gen. Vermutlich müssen wir ihn ins Krankenhaus fahren, wenn ich mit ihm fertig bin.«
    Mit einem Schnauben folgte Royce ihm aus der Küche. »Was für ein Träumer Ihr seid, Mylord. Eure süße Braut wird sich sehr anstrengen
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