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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
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denn ich wollte es schaffen, ohne die Geiseln in Gefahr zu bringen. Vielleicht war schon viel geholfen, wenn ich den Anführer erwischte. Nur wie?
    Manchmal stellte das Schicksal seine Weichen positiv. In diesem Fall hatte ich das Glück, denn nicht weit entfernt sah ich ein niedriges Haus, das schief gebaut war, ein flaches Dach besaß, und mich dazu einlud, es zu erklettern.
    Ich benötigte nicht einmal eine Leiter. Mit einem Sprung erreichte ich die am Rand vorstehende Dachpappe, zog mich hoch, das Zeug bog sich, bekam leider Risse, aber es brach nicht, so daß es mir gelang, micji auf das Dach zu schwingen.
    Dort blieb ich flach liegen. Wie ein Rekrut robbte ich bis zu seiner Längstseite vor und hob behutsam den Kopf, als ich mein Ziel erreicht hatte. Ich schaute nicht nur über den Dachrand hinweg, sondern auch über den Marktplatz und sah das Kreuz überdeutlich. Zudem befand ich mich höher als die Templer mit ihren Gefangenen.
    Comte de Melville war der Anführer und auch der Feind Hector de Valois gewesen. Ihn hatte ich mir als ersten ausgesucht, und ich zog vorsichtig meinen Bumerang aus dem Gürtel, den ich nach dessen ersten Einsatz in diesem Fall wieder an mich genommen hatte.
    Er war gut auszumachen, da er als einziger der vier Reiter einen Schild trug. Zum Glück hielt er ihn vor seiner Brust, der Kopf lag frei. Wie auch die anderen Templer rührte er sich nicht. Sie saßen wie festgegossen auf den Rücken ihrer Gäule und starrten die Menschen an, die sich angstvoll zusammengedrängt hatten und vor Entsetzen schwiegen.
    Eine gespannte, gefährliche und unheilige Ruhe lag über dem Marktplatz des Pyrenäendorfes.
    Sehr vorsichtig richtete ich mich auf. Zuerst kam ich auf die Knie, drückte weiter und blieb dann geduckt stehen. In der rechten Hand lag die silberne Banane.
    Sie war eine besondere Waffe, entstanden aus den letzten Seiten des Buchs der grausamen Träume. Ich ging davon aus, daß sie, wenn sie richtig traf, auch die schützende Rüstung durchsägen würde. Ich übte noch, schwang den Arm zurück, dann wieder vor, hielt den Bumerang aber fest.
    Ja, er lag gut und sicher in meiner Hand.
    Ein Bein setzte ich zurück. Jetzt hatte ich genau die Haltung erreicht, die ich haben mußte, um erfolgreich zu werfen. Nicht einmal fünf Sekunden waren seit meinem Aufstehen vergangen, und der Comte de Melville hatte sich noch nicht gerührt.
    Mein Glück…
    Noch einmal holte ich aus und schleuderte die Waffe in Richtung Ziel. Ich beobachtete den Flug und sprang dann in die Tiefe…
    ***
    Sehr hart kam ich auf. Dieses Geräusch und ein anderes, ein helles, klirrendes unterbrach die Stille auf dem Marktplatz. Der letzte Laut stammte von meinem Volltreffer.
    Ich sah den Erfolg, als ich auf den Templer schaute, der plötzlich einen breiten, vorstehenden Kragen besaß. Nur war es kein Schutz, sondern der Bumerang, der sich in das schützende Metall der Rüstung regelrecht hineingesägt hatte und dabei war, seine Kraft auch noch weiterhin zu entfalten.
    Er schlug den Schädel ab.
    Alle sahen es, wie der Skelettkopf mit dem Helm kippte und vor die Füße der entsetzten Geiseln fiel, wo er langsam ausrollte. Auch ich hatte dies noch mitbekommen.
    Auf dem Tier saß ein Ritter ohne Kopf, der sich nicht mehr halten konnte. Die alte Rüstung knarrte und quietschte, denn sie neigte sich zur Seite. Mit einem scheppernden Laut landete sie auf dem unregelmäßigen Pflaster, und ich mußte über sie hinwegspringen, wollte ich nicht stolpern.
    Er war vernichtet, einen Teilerfolg konnte ich an meine Fahne buchen. Jetzt ging es weiter.
    Noch drei Gegner!
    Falls man bei Untoten überhaupt von einem Schock sprechen kann, so hatten sie einen erlitten, denn sie saßen auf ihren Gäulen, ohne auch nur mit der Schwertspitze zu zucken. Ich hatte sogar das Gefühl, als würden sie überhaupt nicht mehr leben.
    Das mußte ich genau wissen. Bevor der erste seinen ungewöhnlichen Schock überwunden hatte, sprang ich ihn schon an. Ich prallte gegen die Rüstung und konnte sie vom Pferderücken stoßen.
    Ich selbst krallte mich an der Gaulmähne fest, merkte aber, daß Fell und Haare rissen, hörte das Brechen irgendwelcher Knochen unter der Haut, dann brach der Gaul unter mir zusammen.
    In einer Mischung aus Haut, Knochen und Staub landete ich auf dem Pflaster, war schnell wieder auf den Füßen und schaute zu, wie die anderen Templer vergingen. Zwar hockten sie auf den Pferden, aber mit ihnen geschah das gleiche wie mit meinem
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