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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
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nicht, das war ein großer Vorteil. Wen sie sich holten, den schleiften sie dorthin, wo das Zeichen ihres Sieges stand — das brennende Kreuz!
    Mich hatten sie noch nicht entdeckt. Ich wollte auch, daß es so blieb und verhielt mich dementsprechend vorsichtig. Sosehr die Menschen auch litten, es hätte keinen Sinn gehabt, ihnen jetzt beizustehen. Ich hätte mich nur verzettelt. Es war besser, wenn ich wartete, bis sie alle zusammen waren.
    Wer nicht spurte, wurde von den Templern geschlagen. Dies geschah mit der flachen Seite der Schwertklingen, so daß keine größeren Wunden zurückblieben oder schwere Verletzungen entstanden. Ich hatte eine kleine Gasse gefunden, in die ich mich hineindrückte. Sie bot mir auch den nötigen Schutz, denn sie war so schmal, daß ich beim Durchqueren fast mit den Schultern an den Hauswänden entlangstreifte. Bis zu ihrem Ende lief ich die Gasse durch und sah einen schmalen Weg vor mir, der an einer Seite von einem alten Lattenzaun begrenzt wurde. Dahinter lag eine Wiese, bevor ich wieder den Schatten eines Hauses sah und auch die Gestalten davor.
    Bis hierher waren die Templer noch nicht gekommen, aber längst hatte sich herumgesprochen, was auf dem Marktplatz vorging. Bewaffnete Männer kamen mir entgegen, entdeckten mich und bedrohten mich mit ihren Gewehren.
    Ich redete die Leute flüstend, aber scharf an. »Macht um Himmels willen keinen Unsinn! Die Sache auf dem Marktplatz ist eine Nummer zu hoch für euch. Ich werde das erledigen.«
    Ein hochgewachsener Vollbartträger sprach mich an. »Was ist denn geschehen? Wir haben die Schreie gehört, auch ferne Schüsse. Vorher wurden wir gewarnt, in den Häusern zu bleiben. Sind wirklich die verfluchten Templer gekommen?«
    »Leider.«
    Der Mann schluckte. Andere bekreuzigten sich. »Und Sie wollen die Toten stoppen?«
    »Ich versuche es. Bei zweien von ihnen ist es mir bereits gelungen. Jetzt sind noch vier da. Tun Sie mir einen Gefallen. Sagen Sie jedem Bescheid, den Sie erwischen können, sich nicht auf dem Marktplatz sehen zu lassen. Alles klar?«
    »Natürlich.« Er streckte mir seine freie Hand entgegen. »Ich vertraue Ihnen!«
    Ich schlug ein. »Danke.«
    Danach ging ich wieder. Einen Bogen mußte ich schlagen, um den Marktplatz zu erreichen. Noch bevor ich ihn sah, hörte ich den Lärm. Es waren zumeist Rufe des Entsetzens, schrille Schreie, zwischen die Hufschlag der Templer-Gäule klang. Über einen mit hochstehenden Steinen gepflasterten Weg lief ich, wurde von einem Hund überholt, der viel schneller war als ich und laut bellend auf den Platz rannte.
    Er war wie von Sinnen, erreichte einen der Reiter und sprang an dessen Pferd hoch.
    Der Templer reagierte schnell und brutal. Ich kam soeben zurecht, um sehen zu können, wie er sein Schwert in den Hundekörper stach, das Tier und die Waffe anhob und beides weit von sich schleuderte. Der Kadaver überschlug sich einige Male in der Luft, bevor er auf den Boden klatschte und liegenblieb.
    Wenn es auch nur ein Tier war, ich sah es auch als Opfer der Templer an.
    Das Kreuz loderte nach wie vor. Es hätte längst verbrannt sein müssen, da es aus Holz bestand. Daß dies nicht der Fall war, ließ auf einen anderen Ursprung des Feuers schließen. Für mich waren es Flammen aus der tiefsten Hölle, ein kaltes Feuer, trotzdem magisch geladen. Das brennende Kreuz war so etwas wie ein Symbol, daß in diesem Ort das Böse über das Gute gesiegt hatte. Es geschah nur selten, daß die Hölle das Kreuz besiegte. Das wiederum beunruhigte mich. Die vier untoten Templer hatten die Leute um das Flammenkreuz getrieben. Dort waren die Männer, Frauen und Kinder versammelt. Vielleicht zwanzig Personen, die sich ängstlich duckten. Ein Bild des Schauders, ein Zeichen der Angst, und die Templer sorgten dafür, daß niemand entwischen konnte, denn sie umritten sowohl die Gruppe der Menschen als auch das Kreuz.
    Damit hatten sie alles unter Kontrolle.
    Wer es dennoch versuchte, bekam ihre Schwerter zu spüren. Sie schlugen mit den flachen Seiten. Dabei war es den alten untoten Modergestalten egal, ob sie Frauen oder Kinder trafen. Keiner sollte ausbrechen.
    Noch immer befand ich mich in einer guten Position. Der Widerschein des Flammenkreuzes reichte nicht bis zu mir, zudem vermied ich ebenfalls das Licht der beiden am Rand des Marktplatzes stehenden Laternen.
    Was mußte ich tun?
    Klar, es lag auf der Hand. Die verdammten Templer mußten ausgeschaltet werden. Das allerdings würde schwierig werden,
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