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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
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jedoch hell und silberfarben das Zeichen des Sieges stand. Mein Kreuz!
    Voll hielt es dagegen, und es war stärker, denn diesmal konnte auch der von der Kraft des Satans erfüllte Baphometh seine Macht nicht ausspielen. Was die Erzengel geweiht hatten, wurde ihm zum endgültigen Verhängnis. Baphometh verbrannte sich selbst, und ich hatte es zum zweitenmal geschafft, eine dieser widerlichen Figuren zu vernichten.
    Ich schaute voller Freude zu, wie er zu Staub wurde, und hob dann den Blick, um das Holzkreuz anzublicken.
    Die Flammen verloschen allmählich. Es fing oben an, als hätte sie ein unsichtbarer Mund ausgepustet, und ich rechnete damit, es zusammenfallen zu sehen.
    Nichts davon trat ein.
    Vor mir stand ein helles, heiles, starkes Eichenkreuz unter einem sternenbedeckten nächtlichen Himmel. In mir war plötzlich eine große Freude. Dem Bösen war es nicht gelungen, das Kreuz zu vernichten. Es hatte die Prüfung bestanden und keinen Schaden erlitten. So einfach war die Lehre des Guten nicht aus der Welt zu schaffen…
    ***
    Erst als ich anfing zu frieren, drehte ich mich um. Ich hatte den Leuten geraten, in die Häuser zu gehen. Sie waren dem Ratschlag nicht gefolgt. Im Gegenteil, es waren noch andere hinzugekommen, und sie standen auf dem Marktplatz wie eine Mauer. Urplötzlich brach der Jubel los. Mir hallte es wie ein gewaltiges Echo entgegen. Die Menschen hielt nichts mehr zurück. Sie rannten auf mich zu. Ich sah mich von ihnen umringt, wurde angefaßt und in die Höhe gehievt.
    Bevor ich richtig wußte, was mir geschah, saß ich schon auf zwei Schultern und wurde weggetragen.
    In diesem Moment wußte ich, was ein Fußballtrainer empfand, wenn er von seinen Spielern und Fans gefeiert wurde.
    Ich war davon nicht begeistert und zog ein ziemlich säuerliches Gesicht, aber die Menschen hier besaßen eben dieses Temperament. Dagegen konnte auch ich nichts machen.
    Eine halbe Stunde verging, bis ich mir Gehör verschaffte und Bilanz ziehen konnte.
    Den Fall trübte ein dicker Wermutstropfen, denn Pierre Gomez, der Polizist, der mich zuerst aus dem Dorf gewiesen hatte, war gestorben. Für die Dorfbewohner als Held. Sie würden ihm ein Denkmal errichten und sein Grab mit dem großen Holzkreuz schmücken.
    Auch versprach man, das zerstörte Haus der Familie Lapisse wieder aufzubauen.
    Ich hatte einen günstigen Moment erwischt und mich aus der Gaststätte, in die wir gegangen waren, verzogen. Als ich zum Himmel schaute, sah ich keinen Stern mehr. Das Firmament war düster geworden. Schneewolken. Wenn es hier einmal losging, kam man so leicht nicht mehr aus dem Tal.
    Das sagte ich den Leuten und erklärte ihnen gleichzeitig, daß mein Wagen demoliert war.
    »Ganz kaputt?« fragte jemand.
    »Das müßte man sich ansehen.«
    Sechs kräftige Männer begleiteten mich zu meinem Leihwagen, der mit der Schnauze am Baum klebte. Einer der Leute hatte sogar eine Kiste mit Werkzeug dabei.
    »Das schaffen wir«, sagte der Mann.
    »Auch jetzt noch?«
    »Wollen Sie uns schon verlassen?«
    »Ja, der Schnee.«
    Das verstanden sie und arbeiteten fieberhaft. Sie richteten, sie beulten aus, bekamen ihn natürlich nicht so hin, wie ich es gern gehabt hätte, aber der Wagen war fahrbereit. Und der defekte Scheinwerfer konnte auch repariert werden, wenn auch das Glas noch fehlte. Ich startete wieder, begleitet von den guten Wünschen dieser Menschen, die meine Freunde geworden waren.
    Eine Stunde später begann es zu schneien, aber da hatte ich die Einsamkeit der Bergwelt schon verlassen und dachte an neue, gefährliche Abenteuer. Das Kapitel Hector de Valois war noch längst nicht beendet. Für mich fing es gerade erst richtig an…
    ENDE
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