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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora
Autoren: Diane Pugh
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sie. »Du kennst doch Alexa. Sie ist wahrscheinlich aus einer
Laune heraus zu irgendeiner Beauty-Farm abgehauen, um sich eine
Aromatherapie-Massage verpassen zu lassen, ohne einen Gedanken daran zu
verschwenden, was für ein Chaos sie damit anrichtet.«
    »Iris, Sie kennen die Platts auch?«
fragte Sam eifrig.
    Bridget war von ihren eigenen Sorgen
so eingenommen, daß sie Sam unabsichtlich ignorierte. »Ohne Jim etwas zu
sagen?«
    »Ich kenne Alexa flüchtig«, erklärte
Iris Sam vage, da sie ihrem Chef nur ungern etwas über ihr Privatleben
preisgab, egal wie harmlos es sein mochte. Jede noch so kleine Information war
eine potentielle Waffe. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Bridget zu und
sagte: »Alexa hat es Jim wahrscheinlich erzählt. Er hat im Moment unzählige
Dinge im Kopf. Er hat es bestimmt vergessen.«
    »Alexa hat gestern nichts gesagt.
Aber«, fügte Bridget reumütig hinzu, »ich hab’ die Unterhaltung auch irgendwie
dominiert.« Sie wurde nachdenklich. »Da war dieser merkwürdige Gärtner im Park,
der uns so seltsam angeguckt hat. Kennst du das, wenn man beim Anblick
bestimmter Leute eine Gänsehaut bekommt?«
    »Er war sicher harmlos«, versicherte
ihr Iris. »Menschen, die allein arbeiten, sind immer irgendwie merkwürdig.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Ich bin sicher, Alexa taucht wieder
auf.« Iris bemühte sich, optimistisch zu klingen, merkte aber, daß ihre
Bemerkung anzudeuten schien, daß Alexa — wo immer sie auch war — nicht aus
eigener Kraft wieder zum Vorschein käme. Wenn sie ehrlich war, dachte sie
insgeheim genau das.
    »Ich bin ebenso überrascht darüber,
daß Sie auch mit der Familie Cross befreundet sind, Iris.« Sam verfolgte seinen
eigenen Gedankengang weiter.
    »Seit dem College«, antwortete Iris
knapp.
    »Ich hab’ neulich in der Time einen Artikel über Pandora Software gelesen«, meinte Sam zu Bridget. »Außerdem
sind Sie und Ihr Mann im diesem Monat auf der Titelseite der Zeitschrift Wired abgebildet.«
    »Das Informationszeitalter hat
Programmierer auf die gleiche Stufe wie Pop-Stars gestellt«, sagte Bridget.
»Kip und ich bekommen sogar Fanpost. Wer hätte das je gedacht?«
    Iris legte die Hand auf Bridgets Arm.
»Sie ist bescheiden.«
    Bridget streichelte ihrer Tochter
übers Haar und runzelte die Stirn, so als wüßte sie nicht mehr, was sie gerade
sagen wollte. »Ich hab’ mir die Unterlagen abgeholt, die du vorbereitet hast,
Iris. Ich werde sie zu Hause lesen. Ich muß Brianna zu ihrer Großmutter bringen
und dann ins Büro. Wir veröffentlichen die ersten beiden Level des neuesten
Abenteuers von Slade Slayer heute abend im Internet.«
    »Es heißt Trottel verlieren immer, oder?« meinte Sam lachend.
    Bridget nickte gequält. »Unser
Zielpublikum ist männlich und zwischen dreizehn und zweiundzwanzig.«
    »Ist Pandora noch immer in
Privatbesitz?« fragte Sam.
    »Nicht mehr lange, hoffe ich. Iris
hilft mir dabei, den Gang an die Börse vorzubereiten. Sie hat sich mit der
Investmentbank von McKinney in Verbindung gesetzt, damit sie die Aktienemission
begleitet.«
    »Haben Sie das?« Sam lächelte Iris
überrascht an, aber er sah nicht glücklich aus.
    Iris fuhr sich nervös durch die Haare.
Sie war nicht der Ansicht, daß sie Sam über jedes Geschäft, an dem sie
beteiligt war, informieren müßte, aber anscheinend erwartete er das. »Ich habe
mit ein paar Leuten vom Investmentbanking darüber gesprochen. Im Moment
befindet sich das alles erst in der Planungsphase. Es wäre ein tolle Sache für
uns, in dieser Branche eine Neuemission durchzuführen.«
    »Wann hatten Sie geplant, mich über
diese Sache zu informieren?« Sam lächelte immer noch.
    »Sam, es gibt noch nichts zu
besprechen.«
    »Wir haben die Angelegenheit wirklich
gerade erst ins Rollen gebracht«, warf Bridget ein, als sie merkte, daß sie
ihre Freundin in Schwierigkeiten gebracht hatte. »Wir haben morgen einen Termin
mit unserem Investor.«
    »Jemand hat Risikokapital für Pandora
bereitgestellt?« fragte Sam. »Wer?«
    »USA Assets. Das ist eine Gruppe, der
T. Duke Sawyer vorsteht«, antwortete Bridget.
    »T. Duke Sawyer?« rief Sam aus. »Sie
meinen doch nicht T. Duke, den Liquidator?«
    »Er hört diesen Spitznamen nicht sehr
gern«, sagte Bridget.
    Sam schien von der Gesellschaft, die
Bridget pflegte, beeindruckt zu sein. »Er tummelt sich jetzt in der High-Tech-Branche?
Er war in den achtziger Jahren einer der großen Firmenplünderer. Ich erinnere
mich an seine feindliche
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