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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora
Autoren: Diane Pugh
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jemanden
gesehen?«
    »Nein. Aber da bewegte sich etwas,
durch das Licht am Pool zeichnete sich eine Silhouette ab. Der Hund fing an zu
bellen, daher weiß ich, daß ich mir das nicht nur eingebildet habe.«
    »War Kip zu Hause?«
    »Er war bei Pandora, hat bis in die
Nacht an dem neuen Produkt gearbeitet... behauptet er.«
    »Glaubst du, daß er es gewesen sein
könnte?«
    »Warum sollte Kip mir
hinterherspionieren?«
    »Vielleicht war es eine von Kips
verschmähten Geliebten«, meinte Alexa aufgeregt. »Vielleicht Toni.«
    Bridget fuhr sich mit der Hand durch
ihre kurzgeschorenen Haare. »Das Geräusch auf dem Parkplatz habe ich mir
wahrscheinlich nur eingebildet. Und das auf der Terrasse war wohl ein
Präriewolf, vielleicht derselbe, der mal über den Zaun gesprungen ist und sich
unsere Katze geholt hat. Egal, reden wir nicht mehr über Kips...« Sie warf
ihrer Freundin einen vielsagenden Blick zu.
    »Paß aber weiterhin auf.«
    »Das mache ich jetzt wirklich.«
    »Du und Kip, habt ihr noch diese
Waffe?«
    »Ich weiß nicht, wie man sie benutzt.«
    »Das meinte ich nicht.«
    » Alexa «, schimpfte Bridget.
    Eine starke, warme Windböe fegte das
trockene Laub und den Sand über den Weg und drängte die Frauen und das Mädchen
zu ein paar schnellen Schritten. Dem Hund, der auf sicheren Beinen stand und
näher am Boden war, machte das nichts aus.
    »Du mußt zugeben, daß sich Kip in den
vergangenen Jahren sehr verändert hat.« Alexa blinzelte, weil ihr ein Staubkorn
ins Auge geflogen war. »Mal benimmt er sich wie ein...« Sie suchte nach dem
passenden Wort.
    »Arsch?«
    Alexa lachte. »Ich wollte Einzelgänger
sagen. Aber, okay, ein Arsch. Und im nächsten Moment versammelt er seine
Groupies um sich. Ich hab diese >Du-darfst-meinen-Ring-küssen-Nummer< bei
Jim mitgemacht. Aber Kip hat eines vergessen: Du hast ihn zu dem gemacht, was
er ist.«
    Bridget tat den Kommentar mit einem
Schulterzucken ab.
    »Ach komm, Bridget, das weiß doch
jeder.«
    »Wir haben die Firma zusammen aufgebaut.«
    »Du hast gesagt, du wolltest nicht
darüber reden«, beharrte Alexa, »aber ich glaube, Kip hat mit Toni geschlafen,
um dich dafür zu bestrafen, daß du die Firma in eine Richtung lenkst, die er
nicht einschlagen will.«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt.
Aber ich kann mich nicht um Kips Kontrollzwang kümmern.« Bridget klang
entschlossen. »Ich muß das Wohl meiner Tochter im Auge behalten. Ich werde ihre
finanzielle Absicherung nicht aufs Spiel setzen, nur weil ihr Vater Aktionären
gegenüber keine Rechenschaft ablegen will.«
    »Letztendlich ist es egal, was Kip
will«, fügte Alexa hinzu. »Er hat dir damals die Kontrolle über Pandora
Software anvertraut, weil er mit all diesen widerlichen geschäftlichen Dingen
nichts zu tun haben wollte. Er spielt lieber das kreative Genie.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß das einmal
eine Rolle spielen würde — bis es anfing, hart auf hart zu gehen.«
    »Das geht es jetzt wirklich. Kein
Wunder, daß du mißtrauisch wirst.«
     
    Nachdem die beiden Frauen Alexas neues
Jaguar Cabriolet bewundert hatten, verabschiedeten sie sich auf dem
Kiesparkplatz am Eingang des Parks voneinander. Bridget und Brianna fuhren
zuerst eilig davon, um nicht zu spät zur Ballettstunde des kleinen Mädchens zu
kommen. Alexa winkte ihnen mit dem Autoschlüssel in der Hand hinterher, bis
Bridgets Volvo hinter dem Hügel verschwand.
    Als Alexa um ein Uhr morgens noch
nicht zu Hause war, benachrichtigte ihr Mann die Polizei.

1
     
    A ls der glänzende schwarze BMW
beschleunigte und sich vor Iris Thorne schob, wußte sie warum. Dies war eines
dieser typischen »Wie-du-mir-so-ich-dir-Spielchen« auf dem Freeway. Sie hatte
nur die Fahrbahn gewechselt und ihren herausfordernd roten Triumph TR6, Baujahr
1972, in Position gebracht, um die Abfahrt von der 10 in Richtung Osten auf den
nach Norden führenden Freeway 110 zu nehmen. Das war schon alles. Nichts
Persönliches, aber es sah so aus, als würde sich die Situation hochschaukeln.
Bevor sie sich darauf einließ, mußte sie sich eines fragen: War sie glücklich?
    »Und, bist du’s, meine Liebe?« fragte
sie sich laut.
    Ihre Reaktionen lieferten unverzüglich
die Antwort. Sie trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch, der Motor des TR6
quietschte vor Vergnügen und raste bis auf wenige Zentimeter an die Stoßstange
des BMWs heran. Der Mann am Steuer — braungebrannt und mit schütterem Haar —
rauchte lässig eine Zigarette und ließ den Arm aus dem
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