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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Autoren: Elaine Cunningham
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war. Am Ende traf sie unabsichtlich ihren Gegner.
    Der Dunkle Lord stolperte, ging zu Boden und umklammerte mit den behandschuhten Händen die rauchende Linie, die Jainas Lichtschwert über seine Kehle gezogen hatte.
    Sie ließ die Waffe fallen und eilte zu ihrem Gegner, zog an seinem Helm und betete, sie möge darunter Darth Vaders Gesicht finden oder sogar ihr eigenes.
    Die holographische Tarnung verblasste, und Jaina brach das Herz. Auf dem Boden lag ein schlaksiger Junge mit wuscheligem braunem Haar, in dessen blinden Augen sich Verwirrung spiegelte.
    Jaina erhob sich auf die Beine und taumelte zurück.
    Sie hatte ihren Bruder nicht getötet. Nein, hatte sie nicht.
    Ihre eigene Tarnung verblasste nicht, also nahm sie ihren Helm vom Kopf. Das Visier öffnete sich von selbst.
    Entsetzt ließ sie den Helm fallen und schaute zu, wie er auf Jacen zurollte. Dort blieb er liegen, und Kyp Durrons Gesicht starrte sie daraus an. Seine Lippen bewegten sich, doch konnte sie seine Worte nicht hören.
    Sie schreckte aus der Vision und atmete heftig, als wäre sie gerade zwanzig Kilometer mit Tenel Ka gelaufen. Langsam wurde sie sich einer drängenden Stimme bewusst und drehte sich benommen zu ihr um. Beim Anblick von Kyp Durrons besorgter Miene schauderte sie.
    »Du hast mich aus der Trance gerissen«, sagte sie.
    »Warum?«
    Er wippte auf den Hacken und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht habe ich gespürt, was du durchmachst.«
    Sie schüttelte die Hand ab und konnte doch die Vision und ihre offensichtliche Symbolik nicht loswerden.
    Und in Kyps wachsamem Blick lag etwas Zwingendes, das zumindest dieses eine Mal nichts mit der Macht zu tun hatte.
    »Ich habe mit der Macht nie solche Probleme wie Jacen und Anakin«, sagte sie langsam. »Sie haben über ihre wahre Natur diskutiert und sich bemüht zu verstehen, was es heißt, ein Jedi zu sein. Ich habe einfach immer nur das getan, was zu tun war. Bislang war mir das genug. Jetzt bin ich gezwungen, mir Fragen zu stellen und eine Entscheidung zu treffen.«
    Sie erzählte Kyp von Ta’a Chumes Angebot. »Ich denke nicht ernsthaft darüber nach, aber es hat mich ins Grübeln gebracht. Die Königin agiert jenseits einer Grenze, die zu überschreiten ich nicht bereit bin.«
    »Ich habe selbst schon ein paar Grenzen überschritten«, meinte Kyp. »Es ist nicht schwer − und die Welt bewegt sich trotzdem weiter.«
    Sie lächelte schwach. »Darum geht es bei dieser Entscheidung: Ich kann mich jetzt zurückziehen, oder ich kann weitermachen und diese Offensive so weit treiben, wie sie mich trägt.«
    Kyp musterte sie. »Du wirst weitermachen, gleichgültig, wie hoch der Preis dafür ist.«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit«, sagte sie und zuckte hilflos mit den Schultern. So, wie sie die Sache betrachtete, würde eine Jedi bereitwillig im Dienst gegen das Böse ihr Leben geben. Konnte sie nun angesichts der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong vor diesem dunkleren, größeren Opfer zurückschrecken?
    »Hast du die Antworten gefunden, nach denen du gesucht hast?«, fragte Kyp.
    Jaina wollte schon Nein sagen, als in ihr eine kurze intensive Vision aufstieg − das Bild eines winzigen Jag, der im Gewirr der Schaltkreise eines X-Flüglers gefangen ist.
    Das mentale Bild verschwand so rasch, wie es gekommen war, und brachte Jaina zu zwei erschreckenden Gewissheiten: Erstens folgten die äußeren Ränder des »Labyrinths« tatsächlich dem Muster der unteren Palastebenen. Doch noch mehr entsetzte es sie, dass sie Jag durch die Macht spüren konnte.
    Das hätte nicht möglich sein sollen in Anbetracht der ihr eigenen Talente. Sie konnte nicht einmal eine Verbindung zu ihrem Zwillingsbruder herstellen. Jacens Tod hatte sie nur durch den kollektiven Schmerz mehrerer Jedi gespürt. Wohingegen Tenel Ka …
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie spürte Jag Fei aus demselben Grunde durch die Macht, weshalb Tenel Ka so offen für Jacen gewesen war. Die Verbindung war unbeobachtet gewachsen. Oder vielleicht war sie stets da gewesen.
    Kyp nahm Jaina an den Schultern. »Was ist jetzt?«, wollte er wissen und schüttelte sie leicht.
    Ohne zu antworten riss sie sich los und rannte in die Richtung davon, welche die Vision ihr gewiesen hatte.

27
    Jaina und Kyp fanden Jag genau dort, wo Jaina ihn in ihrer Vision gesehen hatte − in einem kleinen Raum, der tief in einem labyrinthischen Irrgarten versteckt war.
    Kyp spürte die helle Aufregung, die sich bei Jaina mit der plötzlichen
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