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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Autoren: Elaine Cunningham
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beabsichtigte, aber Khalee Lah schien mit dem Gespräch zufrieden zu sein. Er erhob sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Weltschiff.
    »Offene Worte also. Mir kommt es so vor, als würde der Kampf nicht so verlaufen wie erwartet. Vielleicht nicht einmal so gut, wie Nom Anor berichtet hat.«
    Harrars vernarbte Stirn verzog sich finster. Er selbst hatte ebenfalls keine gute Meinung von dem Spion. Aber Nom Anor durfte den Rang eines Exekutors sein Eigen nennen, und man konnte ihn nicht so ohne Weiteres kritisieren.
    »Solche Worte nähern sich gefährlich Verrat, mein junger Freund.«
    »Die Wahrheit ist niemals Verrat«, widersprach Khalee Lah. Der Priester wog diese Worte sorgsam ab. Für die Priesterschaft von Yun-Harla und auch für einige andere Gruppen stellte dieses Sprichwort nur einen ironischen Scherz dar, die Ernsthaftigkeit des jungen Mannes ließ sich hingegen nicht verkennen.
    Harrar setzte ebenfalls eine ernste Miene auf. »Erklären Sie.«
    Khalee Lah zeigte auf einen kleinen dunklen Punkt, der sich von dem Weltschiff fort und in schrägem Winkel auf das Priesterschiff zubewegte. »Das ist die Ksstarr , die Fregatte, mit der Nom Anor nach Myrkr gekommen ist.«
    Der Priester beugte sich zu dem Sichtfenster vor, doch verfügte er nicht über so scharfe Augen wie Khalee Lah mit seinen Implantaten. Er tippte gegen das Portal. Als Reaktion wischte eine dünne Membran über die transparente Oberfläche und reinigte sie. Das lebende Gewebe formte sich neu und verstärkte die konvexe Wölbung, was zu einer leichten Vergrößerung führte.
    »Ja«, murmelte der Priester und bemerkte die eindeutigen Knoten und Knollen an der Unterseite des sich nähernden Schiffes. »Wenn der Kampf gegen die Jeedai so gut wie gewonnen ist, wie Nom Anor berichtet hat, warum flieht der Exekutor dann? Ich muss sofort mit ihm sprechen!«
    Khalee Lah wandte sich der Tür zu und wiederholte Harrars Worte als Befehl. Die Wachen, die dort standen, schlugen die Fäuste mit gekreuzten Armen an die Schultern und entfernten sich, um den Wünschen ihres Kommandanten nachzukommen.
    Das Klicken chitinartiger Stiefel kündigte die Untergebene an. Eine Kriegerin, die protzig grün und gelb tätowiert war, betrat den Raum, und in den krallenartigen Händen hielt sie einen verzierten Gegenstand. Sie verneigte sich, zeigte den Villip Harrar und stellte ihn auf einen kleinen Ständer.
    Der Priester schickte sie mit einem abwesenden Wink hinaus und streichelte die empfindungsfähige Kugel.
    Die äußere Schicht stülpte sich um, das weiche Gewebe nahm die Gestalt von Nom Anors vernarbtem Gesicht an. Eine Augenhöhle war leer, das geschwollene Lid schien in dem blauen sichelförmigen Sack unter der Höhle zu verschwinden. Das Gift spritzende Plaeyrin Bol, das einst Nom Anors Äußeres geprägt hatte, war verschwunden, und offensichtlich hatte der Exekutor noch nicht die Möglichkeit erhalten, es zu ersetzen.
    Harrar kniff zufrieden die Augen zusammen. Nom Anor hatte wiederholt versagt, doch niemals hatte er die Verantwortung für seine Handlungen übernommen. In einer Weise, die für einen Yuuzhan Vong höchst unwürdig war, hatte er stets anderen die Schuld zugewiesen.
    Harrar war für seinen Anteil an einer missglückten Spionageaktion zeitweise degradiert worden; Nom Anor hatte man lediglich eine Rüge erteilt, obwohl seine Agenten eine wichtige Rolle beim Scheitern des Plans gespielt hatten. Für Harrar sah es nun so aus, als würde der Gerechtigkeit der Götter in nicht ferner Zukunft Genüge getan.
    Dem etwas undeutlichen Abbild von Nom Anor gelang es, ein Gefühl der Ungeduld oder sogar der Sorge zu übermitteln.
    »Eminenz?«, sagte Nom Anor.
    »Ihr Bericht«, erwiderte Harrar knapp.
    Nom Anor kniff das eine Auge zusammen, und einen Moment lang glaubte Harrar, der Exekutor wolle protestieren. Als Agent hinter den feindlichen Linien wurde Gehorsam gegenüber der Priesterschaft selten von ihm verlangt. Sein Schweigen dauerte jedoch länger, als es sein Stolz verlangt hätte, und Harrar befürchtete langsam, Khalee Lahs Verdacht sei möglicherweise gar nicht so weit von der bitteren Wahrheit entfernt. »Sie haben verloren?«
    »Wir mussten Verluste hinnehmen«, berichtigte Nom Anor. »Die Voxyn-Königin und ihre Nachkommenschaft wurden vernichtet. Die beiden Jedi, die auf dem Weltschiff gefangen gehalten wurden, sind befreit worden. Ihnen, wie auch einigen der anderen, gelang die Flucht.« Harrar blickte Khalee Lah an. »Haben Sie
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