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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Autoren: Elaine Cunningham
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kleine blonde Mädchen leuchtete in der Macht wie eine Nova − Jaina konnte gar nicht anders, als ihr Leid zu fühlen. Der Bund zwischen Anakin und Tahiri war anders gewesen als der zwischen den Zwillingen, doch vielleicht nicht weniger tief.
    Diese Erkenntnis traf sie wie ein Knallkäfer. Anakin und Tahiri. Wie seltsam − und trotzdem schien es richtig und perfekt zu sein.
    Tränen sammelten sich in Jainas Augen und brachen das Licht eines herannahenden Strichs geschmolzenen Goldes, sodass es wie ein tödlicher Regenbogen aussah. Im Pilotensitz murmelte Zekk einen Fluch und zog die Nase der Fregatte hoch und hart nach Backbord. Das außergalaktische Schiff stieg in einer scharfen Kurve nach oben, und Jaina drehte sich der Magen um. Plasma versengte die Unterseite der Fregatte und schoss an den unregelmäßigen Korallenknötchen mit schrillem Kreischen vorbei.
    Jaina zog die linke Hand aus dem lebenden Handschuh und drückte sich mit der Faust durch die Kontrollhaube hindurch die Tränen aus den Augen. Währenddessen beschrieben die Finger ihrer rechten Hand Striche und Kreise, und sie markierte das Ziel. Sie rammte die Linke wieder in den Handschuh, ballte sie zur Faust und schoss Plasma auf den angreifenden Korallenskipper ab − einen Augenblick bevor dieser ebenfalls Plasma abfeuerte. Jainas Geschoss traf das Yuuzhan-Vong-Schiff in dem winzigen Intervall, in dem der Schild für den Angriff aufgehoben wurde. Schwarze Korallenscherben brachen explosionsartig aus dem Rumpf, und die Schnauze heizte sich zu einem Unheil verkündenden Rot auf, während geschmolzener Stein darüber hinwegwogte. Im Sichtfenster des Yuuzhan-Vong-Piloten bildeten sich Risse. Abermals feuerte Jaina, und erneut stimmte das Timing, das in zwei langen Jahren der Übung und viel zu vielen Missionen auf Höchstleistung trainiert war. Die projizierte Gravitation des Korallenskippers schluckte das erste Geschoss; das zweite überforderte den bereits schwer angeschlagenen Rumpf. Das Schiff brach auseinander und entließ sein Leben in die Leere des Raums. »Ich kenne das Gefühl«, murmelte Jaina. Eine kleine, kräftige Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie spürte Tenel Kas starke Gegenwart durch die Macht präsent, aber durch und durch anders. Ein Augenblick verstrich, bis Jaina begriff, warum: Die Gefühle ihrer Freundin, die für gewöhnlich geradlinig und unzweideutig erschienen, waren sorgsam verhüllt. »Wir tun das Richtige für Jacen«, sagte Tenel Ka fest. »Weil sie nur einen von euch Zwillingen haben, können sie euch beiden nichts antun. Das haben wir bisher vermutet, aber jetzt haben wir den Beweis. Sie versuchen nicht, dieses Schiff zu zerstören.«
    »Ich bin jedenfalls nicht der Beweis«, murmelte Zekk, während er scharf zur Seite zog, um dem nächsten Plasmageschoss auszuweichen.
    »Fakt«, sagte die Kriegerin freiheraus. »Zekk, du bist zwei Jahre lang Frachtschiffe geflogen − sicherlich nicht das beste Training für diese Flucht.«
    »Ja? Hier hast du noch einen Fakt: Bis jetzt habe ich verhindert, dass wir abgeschossen werden.«
    »Und hier noch ein paar Fakten«, gab Tenel Ka zurück. »Jaina war im Renegaten ‐ Geschwader. Sie hatte beim Geheimdienst der Neuen Republik Zugang zu feindlichen Schiffen. Sie hat mehr Luftkämpfe überlebt als jeder andere hier. Wenn wir hier rauskommen wollen, musst du sie fliegen lassen.«
    Zekk hatte den Protest schon auf der Zunge, aber eine weitere Sperrfeuerkanonade unterbrach ihn. In wildem Zickzack wich er dem Feuer aus und brachte das Schiff in den Sturzflug. Die Wucht warf Tenel Ka in den Sitz hinter dem Piloten. Sie flüsterte etwas in ihrer Muttersprache und mühte sich mit den Haltegurten ab. Jaina stemmte die Füße gegen den unregelmäßigen Korallenboden und wappnete sich gegen das mörderische Anwachsen der Gravitation. Sie erwartete, ihre Kontrollhaube werde sich aufblähen wie die Backen einer dagobahnischen Sumpfeidechse, doch die Haube blieb bequem sitzen. Jaina merkte sich das für die Zukunft. In jedem Schiff der Neuen Republik wäre dieses Manöver jedenfalls mörderisch gewesen; offensichtlich war die interne Gravitation eines Yuuzhan-Vong-Schiffes wesentlich komplexer und anpassungsfähiger. Dennoch war es für einige Momente unmöglich zu sprechen. Jaina ging in Gedanken rasch die Liste der Überlebenden durch, während sie über Tenel Kas Worte nachdachte. Neun Jedi hatten es geschafft, genau einer mehr als die Hälfte des ursprünglichen Kommandoteams. Tahiri war
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