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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Autoren: Elaine Cunningham
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erst fünfzehn und keine Pilotin. Sie war schwer verwundet und hatte seelische Blessuren davongetragen, und Tekli, die Chadra-Fan-Heilerin, kümmerte sich intensiv um sie. Tesar, der einzige Überlebende der Barabels, bemannte die Schildstation am Heck. Lowbacca wurde woanders gebraucht; seit ihrer Flucht rannte er herum und flickte die Wunden des lebenden Schiffes. Wenn er bei seinen Bemühungen scheiterte, redete er auf das Schiff ein oder drohte ihm mit Wookiee-Schimpfwörtern, bei denen Em Tede, der verschollene Übersetzungsdroide, seine Mühe gehabt hätte, mit eleganten Umschreibungen aufzuwarten. Blieben also Tenel Ka, Alema Rar und Ganner Rhysode. Jaina schloss Tenel Ka aus. Yuuzhan-Vong-Schiffe wurden nicht entwickelt, um von einarmigen Piloten gesteuert zu werden. Alema konnte man vergessen. Die Twi’lek war emotional zu instabil − Jaina spürte, dass Alema sich am Rande einer blindwütigen Rachsucht befand. Wenn man Alema ans Steuer ließ, musste man unmittelbar mit einem Selbstmordangriff auf den Dovin Basal des Weltschiffs rechnen. Ganner war ein starker Jedi, ein beeindruckend aussehender Mann, der bei dieser Mission die Rolle des »falschen« Anführers gespielt hatte − als Tarnung für Anakin, den eigentlichen. Ganner hatte seine Vorteile, aber auch seine Fähigkeiten als Pilot reichten nicht aus, um sie hier herauszubringen. Tenel Ka hatte recht, folgerte Jaina. Anakin war gestorben, um die Jedi vor den tödlichen Voxyn zu retten. Er hatte die Führung beim letzten Teil der Mission Jacen überlassen, doch jetzt war sie diejenige, die das Ganze zu Ende bringen musste. Für die Jedi − zumindest für die Jedi auf diesem Schiff − trug nun sie die Verantwortung. Eine leise Stimme drängte sich in Jainas Bewusstsein, kaum hörbar im Pfeifen des Sturzflugs und dem Ächzen und Stöhnen des misshandelten Schiffes. In einer dunklen Ecke ihres Verstands kauerte eine kleine Gestalt, die voller Qualen und Unentschlossenheit weinte. Jaina schlug die Tür zu und brachte ihr gebrochenes Herz zum Schweigen.
    »Ganner soll hier meinen Posten übernehmen«, sagte sie, sobald sie wieder sprechen konnte.
    Tenel Ka verzog das Gesicht kurz vor Sorge, aber sie löste sich aus den Haltegurten und erhob sich. Wenig später erschien sie mit dem älteren Jedi.
    »Jemand muss meinen Posten am Geschütz übernehmen«, erklärte Jaina. Sie erhob sich, ohne Handschuhe oder Haube abzulegen. »Wir haben keine Zeit für eine große Einführung. Am besten arbeitest du mit mir, bis du die Sache im Griff hast. Der Sitz ist groß genug für uns beide.«
    Nach kurzem Zögern ließ sich Ganner in dem Stuhl nieder. Jaina setzte sich bei ihm auf den Schoß.
    Er kicherte und schob die Hände an ihren Hüften vorbei nach vorn. »Daran könnte ich mich gewöhnen.«
    »Der Gedanke könnte hilfreich sein«, sagte Jaina. Sie hatte schon das nächste Schiff gesichtet. »Dann bleiben deine Hände in Bewegung.«
    Verärgerung wallte von Zekk herüber, doch Jaina nahm Ganners Flirt als das, was er war. Ganner war groß, dunkel und so unglaublich attraktiv, dass er Jaina an die alten Holovids von Prinz Isolder erinnerte. Die Narbe auf seiner Wange verstärkte diesen Eindruck nur. Wenn Ganner seinen Charme zuschaltete, stieg sein Pheromon ‐ Level vermutlich auf den eines Falleens, aber Jaina wusste sich vor so etwas zu schützen.
    »Schieb deine Hände in die Handschuhe und lass deine Finger auf meinen liegen«, forderte sie ihn auf.
    Während Ganner ihrer Anweisung folgte, stellte Jaina eine Verbindung durch die Macht zu ihm her. Ihr fehlte zwar Jacens Empathie, aber sie konnte mithilfe ihres Machtpotenzials Bilder an Ganner übermitteln.
    Beim Zielen und Feuern formte sie also mentale Bilder von dem, was sie sah − das Gefecht, wie es sich durch das ausgedehnte Sichtfeld der Kontrollhaube darstellte, die verschwommenen konzentrischen Kreise, die als Zielgerät dienten. Durch die Macht fühlte sie die brennende Intensität von Ganners Konzentration, spürte einen Verstand und einen Willen, die beide so zielgerichtet waren wie ein Laser. Bald schon bewegten sich seine Finger mit ihren in einem präzisen Duett. Als sie glaubte, er sei bereit, zog sie ihre Hände zurück, nahm die Haube ab und glitt von seinem Schoß. Sie stülpte die Haube über Ganners Kopf.
    Der Jedi zuckte zusammen, als sich die direkte Verbindung mit dem Schiff herstellte. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit gewöhnte er sich daran und feuerte Plasma auf eine heranfliegende
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