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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Autoren: Elaine Cunningham
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zustimmend den Kopf, und sein Gesicht strahlte auf eine Weise, die Harrar gelegentlich schon beobachtet, aber noch nie gutgeheißen hatte.
    Plötzlich lief dem Priester ein Schauer den Rücken hinunter. Eine Leidenschaft wie die von Khalee Lah erschien Harrar stets auch gefährlich. Des Kriegers Glaube barg Gestalters Kunst, was die im Scherz gemeinten Worte Harrars mit einer verschlagenen Ironie unterlegte, die der Priester stets mit seiner Göttin in Verbindung gebracht hatte.
    Und hieß es nicht, dass Yun-Harla ihre hinterhältigsten Tricks für diejenigen aufbewahrte, die ihr am besten dienten?

2
    Anakin ist tot. Jacen ist verschollen.
    Diese Gedanken hallten durch Jaina Solos benommenes Bewusstsein und wiederholten sich beharrlich in der inneren Stille, die so tief war wie das Schweigen der wachsamen Sterne. Diese Gedanken übertönten den Lärm des Gefechts und die hektischen Kommentare der sieben jungen Jedi, die sich abmühten, das gestohlene Yuuzhan-Vong-Schiff zu fliegen. Wie ihre Gefährten war Jaina nach Tagen des Eingesperrtseins und des Kampfes, der viel zu lange gedauert und einen zu hohen Preis gefordert hatte, in übler Verfassung und zudem nicht gerade sauber. Nur neun Jedi hatten es zusammen mit der geborgenen Leiche ihres jungen Anführers von dem Weltschiff auf eines der kleineren Schiffe geschafft. Die Überlebenden hatten die Yuuzhan-Vong-Fregatte schnell und mit überraschender Leichtigkeit gekapert. Jaina erinnerte sich dunkel an glühenden Zorn und tödliches Licht, an ihren Freund Zekk, der sie aus dem Pilotensitz schob und auf den Platz an einem Yuuzhan-Vong-Geschütz drängte. Nun hockte sie auf der Kante eines zu großen Stuhls und feuerte Geschosse aus geschmolzenem Stein auf die Korallenskipper, welche die Jedi und das gestohlene Schiff verfolgten.
    Jaina beobachtete mit eigenartiger Distanz, wie das außergalaktische Schiff auf ihren Befehl hin Plasma von sich gab, wie die Korallenskipper starben und ihre Yuuzhan-Vong-Piloten sich während der kurzen hellen Blitze vor dem dunklen Hintergrund des Raums abzeichneten. Es war ein Fiebertraum, mehr nicht, und Jaina war lediglich eine Figur, die in ihrem eigenen Albtraum gefangen war. Jacen ist verschollen.
    Das erschien ihr alles unfassbar. Es war nicht zu fassen. Jacen lebte. Er musste leben. Wie könnte sie leben, wenn Jacen tot wäre? Ihr Zwillingsbruder war stets ein Teil von ihr gewesen und sie von ihm, schon vor ihrer Geburt. Was sie waren, konnte nicht von dem getrennt werden, was sie füreinander bedeuteten.
    Ihre Gedanken trudelten wie ein außer Kontrolle geratener X ‐ Flügler. Jainas Piloteninstinkte übernahmen, und sie beendete die wilde Spirale.
    Sie suchte mithilfe der Macht und wuchs über die Grenzen ihrer Kraft und ihrer Ausbildung hinaus, während sie nach ihrem Bruder forschte. Wo Jacen einst gewesen war, herrschte nun eine so unergründliche Schwärze wie die des Raums. Sie versenkte sich tief darin und spähte nach dem Ort in ihr, der stets für Jacen reserviert gewesen war. Doch auch dieser Ort war verschleiert.
    Jacen war verschollen. Jaina fühlte sich nicht beraubt, sondern auseinander gerissen.
    Ein Plasmageschoss flog flammend auf das gestohlene Schiff zu. Jaina schoss ebenfalls eins ab. Es raste auf das herannahende Plasma zu wie ein Komet der Rache. Die beiden Geschosse trafen sich wie Wellen aus gegenüberliegenden Ozeanen und warfen eine Gischt aus hellem Plasma in die Dunkelheit.
    Zekk riss das Schiff zur Seite und drehte die Versorgungskabel der Pilotenhandschuhe bis zur äußersten Grenze, um das Schiff außer Reichweite der tödlichen Gischt zu bringen.
    Zum Glück für die Jedi waren die verfolgenden Yuuzhan Vong ebenfalls zum Abdrehen gezwungen.
    Dieser Umstand verschaffte ihnen einen Augenblick der relativen Ruhe, in dem ihnen keine unmittelbare Gefahr drohte und sie kein deutliches Ziel hatten.
    Jaina beugte sich in ihrem Stuhl vor, bis sie das Weltschiff sehen konnte, auf dem Anakin gefallen und Jacen verschollen war. Es erschien ihr eigenartig, dass so ein schrecklicher Ort plötzlich so klein wie ein Klumpen schwarzer Koralle wirkte.
    »Wir kommen zurück, Jacen«, versprach sie. »Du hältst durch, und wir holen dich.« Ich komme zurück , fügte sie im Stillen hinzu. Sie würde allein aufbrechen, wenn es so weit wäre, so wie Anakin allein nach Yavin 4 gegangen war, um Tahiri zu retten. Jetzt war Anakin tot, und Tahiri wachte, verletzt und mit gebrochenem Herzen, über seiner Leiche. Das
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