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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons
Autoren: Betty Schmidt
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machen und für heute
ihre Fragen beiseite zu schieben. Dann kam sie an der Treppe vorbei, die in den
VIP Bereich führte. Stirnrunzelnd beobachtete sie, wie sich ein Pärchen mit dem
‚Türsteher’ unterhielt. Danach verschwanden die beiden hinter der Absperrung.
Sie hatte doch noch nicht den ganzen Club ausgekundschaftet. Aber wie sollte
sie nach unten gelangen? Frank kam seit über einem Jahr her und hatte es noch
nicht geschafft herauszufinden, wie man eine Einladung in den VIP-Bereich
bekam. Es war unwahrscheinlich, dass sie es bei ihrem ersten Besuch schaffen
würde. Vielleicht sollte sie jemanden fragen, der runter ging? Oder noch besser,
sie sollte versuchen, jemanden zu finden, der sie mitnahm. Kaum hatte sie das
gedacht, fiel ihr Blick auf einen jungen Mann, der direkt auf die Treppe
zuging. Er war groß, ganz in schwarz gekleidet, hatte lange, schwarze Haare,
die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, und einen gut gebauten
Körper. Das Stereotyp ‚groß, dunkel und mysteriös’ passte auf ihn wie die Faust
aufs Auge. Er war auf jeden Fall gut aussehend, auch wenn Sarah nicht auf
düstere Typen stand. Mit ihm zu flirten, um in den VIP-Bereich zu kommen, wäre
sicher nicht schlimm. Das einzige Problem war, ihn anzusprechen, und das, bevor
er verschwand. Sie wünschte sich bestimmt zum hundertsten Mal, mehr wie Selina
zu sein. Ihre beste Freundin hatte nie Probleme, jemanden kennenzulernen und
meistens musste sie nicht einmal den ersten Schritt machen. Egal wohin sie kam,
Lina stand im Mittelpunkt und das, ohne es zu wollen. Sie zog mit ihren
gold-blonden Haaren, ihrer tollen Figur, ihrem umwerfenden Lächeln und ihrer
fröhlichen und offenen Art jeden in ihren Bann. Sarah wusste zwar, dass sie
auch eine gute Figur hatte und nicht schlecht aussah, aber Selinas Selbstbewusstsein
und Fähigkeit auf Menschen zuzugehen, hatte sie nicht. So schwer konnte es aber
doch nicht sein, jemanden anzusprechen, oder? Lina würde sie auslachen, wenn
sie wüsste, wie sie sich anstellte. Seufzend beschloss Sarah ihn zu fragen, ob
er etwas mit ihr trinken wolle und das, bevor er die Treppe hinunterging. Der
‚Türsteher’ hatte ihm schon zugenickt und die Absperrungskette zur Seite getan.
    Als
Sarah loslaufen wollte, drehte sich der mysteriöse Unbekannte um und sah direkt
zu ihr. Sie hatte das Gefühl, als würde er direkt in sie hineinsehen wollen, um
ihre tiefsten und dunkelsten Geheimnisse zu erfahren. Ein kalter Schauer lief
ihr den Rücken hinunter. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus. Sie
fühlte sich unsicher und wollte am liebsten davonlaufen, aber es war, als wären
ihre Füße am Boden angefroren. Sie schaffte es nicht, auch nur einen Schritt zu
machen. Dann drehte sich der Fremde weg und ging die Treppe hinunter.
    Sarah
schnappte nach Luft und wusste nicht, was passiert war. Hatte sie sich seinen
hypnotischen Blick eingebildet? Hatte er nicht sie betrachtet, sondern sich nur
umgesehen? Denn wieso sollte er sie so intensiv anstarren und dann
verschwinden? Oder hatte er sie gemustert und sie hatte ihm nicht gefallen? Sie
seufzte. Egal was geschehen war, sie hatte ihre Chance verpasst, den Fremden
dazu zu bringen, sie mitzunehmen. Toll gemacht , dachte sie zähneknirschend.
Jetzt musste sie auf den nächsten Mann warten, der allein in den VIP-Bereich
wollte, und hoffen, dass sie sich nicht wieder genauso blöd anstellte. Sie
wollte sich gerade nach jemand geeignetem umschauen, merkte aber in dem Moment,
wie der ‚Türsteher’ ihr zuwinkte. Überrascht sah sie ihn an. Er hatte die Kette
noch nicht wieder vor die Treppe gemacht und schien zu warten, bis sie
durchlief. Oder meinte er jemand anderen, der hinter ihr stand? Nein, sie würde
sich nicht umsehen und ihm zeigen, dass sie unten nichts verloren hatte.
Zielstrebig lief sie los. Den ‚Türsteher’ anlächelnd, straffte
sie ihre Schultern und verschwand hinter der Absperrung, als wäre es etwas ganz
Gewöhnliches für sie.
    Als
sie hinabstieg, holte Sarah tief Luft. Es gab keinen Grund, nervös zu sein.
Wahrscheinlich würde sie nichts Besonderes finden. Sie hatte den Gedanken kaum
beendet, als die Treppe eine Kurve machte und ihr einen ersten Blick auf den
VIP-Bereich gab. Ihre Augen weiteten sich. Der Atem stockte ihr. Der Raum war
voller seltsamer Kreaturen. Was waren sie? Dämonen ? Auf jeden Fall waren
es keine Menschen, da war sie sich absolut sicher. Die meisten hätten bestimmt
angenommen, dass eine Kostümparty stattfand,
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