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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons
Autoren: Betty Schmidt
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zuschob und sich selbst einen
vom Nachbartisch holte.
    „Du hast echt keine Ahnung von Magie und dem Übernatürlichen?“,
fragte Joanne und unterbrach dadurch die Stille.
    Sarah drehte sich zu ihr und schüttelte den Kopf, bevor sie alle
weiter betrachtete. „Ihr seid wirklich Hexen?“ platzte sie heraus.
    Ein Lachen ging durch die Gruppe. 
    „Natürlich“, antwortete Elaine, als wäre das selbstverständlich.
Kurz darauf wirbelte Joanne mit dem Finger durch die Luft. Ein Wind kam aus dem
Nichts auf und blies Sarah die Haare aus dem Gesicht. Ihre Augen weiteten sich.
Im nächsten Moment schüttelte Cassandra grinsend ihr Glas. Die Flüssigkeit
drehte sich, erhob sich und flog in einem Bogen in das Glas von Joanne, während
deren Getränk in Cassandras landete.
    „Hey!“, beschwerte Joanne sich und stieß ihren Ellenbogen
spielerisch in die Seite ihrer Freundin. „Dein Gesöff kannst du selber
trinken.“ Erneut kam eine Brise Wind auf, die die beiden Gläser verrückte, bis
jede wieder ihr Getränk vor sich stehen hatte.
    Cassandra verzog ihr Gesicht.
    „Angeber“, rief Lorraine mit einem Lachen. „Und wenn du deinen
Cocktail nicht magst, Cassy, versuch mal das.“ Sie beugte sich vor, berührte
das Glas und der Inhalt färbte sich gelblich.
    „Wer ist jetzt die Angeberin?“, entgegnete Cassandra, bevor sie
einen Schluck nahm und erfreut nickte. „Nicht schlecht.“
    Sarah beobachtete sie und relaxte. Sie mochte das vertraute
Geplänkel. Es ließ die surreale Situation normaler erscheinen.
    Lorraine grinste schelmisch, bevor sie sich zu Sarah drehte. „Dass
wir Hexen sind, sollte damit geklärt sein, oder?“, fragte sie lachend.
    Sarah stimmte in das Lachen ein. „Ja, könnte man so sagen“,
antwortete sie.
    „Dann erzähl mal, wie hast du das Pandora gefunden, wenn du nichts
über die Welt des Übernatürlichen wusstest?“ forderte Lorraine sie auf.
    „Und wie hast du erfahren, dass du eine Hexe bist?“ fügte Nadira
hinzu.
    „Ja, genau, erzähl“, sagte Elaine. „Ich kann mir gar nicht
vorstellen, unter Prima Vista aufzuwachsen. Das muss furchtbar sein!“
    „Auf jeden Fall“, stimmte ihr Lorraine zu. „Ohne Zauberei zu
leben, ist doch schrecklich! Wie überlebt man denn das?“
    Sarah wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Im Zentrum der
Aufmerksamkeit zu stehen, hatte sie schon immer verunsichert. Sich zwischen
Hexen zu befinden, verbesserte das nicht gerade. Lorraines Worte und ihr
Gesichtsausdruck ließen Sarah das allerdings vergessen. Sie schmunzelte.
    „Wenn man nicht weiß, dass Magie real ist, ist es ganz normal,
ohne auszukommen“, beteuerte sie. Weder Lorraine noch die anderen schienen
überzeugt, was Sarah zum Lächeln brachte und sie auftauen ließ.
    „Ich kannte nichts anderes und habe bis vor kurzem nicht einmal
vermutet, dass es Hexen geben könnte, geschweige denn, dass ich eine bin. Erst
als mir immer wieder seltsame Dinge passiert sind, habe ich angefangen
nachzuforschen und bin in den Magie-Laden hier in der Nähe gegangen. Dort habe
ich jemanden vom Pandora reden hören und beschloss herzukommen.“
    „Was für ein Glück, dass du das gemacht hast und uns dadurch
gefunden hast. Wir können schließlich nicht zulassen, dass eine Hexe weiterhin
wie eine Prima Vista lebt“, sagte Lorraine.
    Sarah strahlte sie an. Das klang, als wollten sie ihr helfen.
Vielleicht würden sie ihr sogar das Zaubern beibringen? Zumindest konnte sie
auf ein paar Antworten hoffen.
    „Was bedeutet eigentlich Prima Vista ?“ fragte sie das
erste, das ihr in den Sinn kam.
    „Das steht für Ahnungslose oder Unwissende, also
jemanden, der keinen blassen Schimmer hat, wie die Welt wirklich aussieht“,
erklärte Cassandra.
    „Es
ist quasi die gängige Bezeichnung für normale Menschen“, fügte Nadira hinzu.
    Sarah
nickte. Sie fand zwar, dass das seltsam klang, aber mit der Zeit würde sie sich
bestimmt daran gewöhnen.
    Bevor
Sarah eine Chance hatte, zu überlegen, was sie noch wissen wollte, wurde ihr
eine Frage nach der anderen gestellt.Die Hexen
waren sehr neugierig. Sie hatten zwar schon davon gehört, dass manchmal jemand,
der zur Welt des Übernatürlichen gehörte, als Prima Vista aufwuchs, hatten aber
noch nie so jemanden kennengelernt. Sie schienen fasziniert zu sein. Sarah ging
es nicht anders. Es war alles sehr aufregend. Zwischendurch schaffte sie es,
auch etwas zu fragen. Leider schwirrte ihr aber bald der Kopf. Die Antworten,
die sie bekam, warfen noch mehr Fragen auf und
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