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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons
Autoren: Betty Schmidt
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dem
Staunen nicht mehr heraus. Von innen war das Gebäude fast noch beeindruckender.
Es wirkte beinahe wie eine Burg oder gar ein Schloss. Säulen zierten Durchgänge
und Treppen. Wasser plätscherte in Brunnen und Statuen ergänzten das
atemberaubende Ambiente. Dennoch hatte der Innenausstatter es geschafft, die
altertümliche Atmosphäre mit der eines modernen Clubs perfekt zu vereinen.
Indirekte Lichtquellen beleuchteten die Figuren und verliehen dem dunklen Raum
das gewisse Etwas. Das Wasser der Brunnen schimmerte in einem sanften
rot-orange. Wellen spiegelten sich glitzernd an der Decke. Eine Frauenstatue
war in ein warmes Gelb getaucht. Die Farbe umspielte ihre weiblichen Formen und
ließ sie beinahe lebendig erscheinen. In der Hand hielt sie eine Schatulle, die
einen Spalt geöffnet war. Ein Leuchten kam aus dem Inneren. Die Büchse der Pandora , dachte Sarah, bevor sie von einem Engel abgelenkt wurde, der zu
ihrer Rechten seine Flügel ausgebreitet hatte und im Raum zu schweben schien.
Als sie sich nach links drehte, entdeckte sie eine Elfe, die sich graziös über
eine Tulpe beugte und daran schnupperte. Für einen Moment glaubte Sarah, den
Duft der Blume riechen zu können. Beeindruckt atmete sie tief ein und wusste
kaum, wohin sie sich drehen sollte.
    „Genau
so hab ich auch geschaut, als ich das erste Mal hier war“, sagte Kelly
grinsend. Dann drehte sie sich zu Frank, der lachend ihre Hand nahm und sie
hinter sich herzog. Mit strahlenden Augen lief Sarah ihnen nach. Sie beeilte
sich, obwohl sie sich keine Sorgen darüber machen musste, die beiden zu
verlieren und nicht mehr zu finden. Mit ihren grünen Haaren, die hochgegelt
waren und in alle Richtungen standen, war Kelly kaum zu übersehen.
    „Es
gibt drei Räume hier unten und mehrere kleinere im ersten Stock“, informierte
ihre Freundin sie und deutete nach oben. Sarah folgte der Geste. Der
Innenbereich war weiträumig offen, wodurch sie Gänge mit eleganten Balustraden
und kleinen Balkonen sehen konnte, die über die Tanzfläche reichten.
    „Und
dann noch den VIP Bereich im Keller“, fügte Frank hinzu und zeigte auf eine
Treppe am Ende des Flures. „In den ich schon immer mal wollte. Aber ich habe
noch nicht herausgefunden, wie man eine Einladung dafür bekommt.“ Er klang
geknickt.
    „Wenn
wir oft genug herkommen, schaffen wir es bestimmt irgendwann“, versicherte
Kelly ihm. „Aber jetzt holen wir uns erst mal was zu trinken.“ Sie zog Frank
mit sich in Richtung Bar. Sarah folgte ihnen, blickte aber noch einmal zur
Treppe, die zum VIP Bereich führte. Eine Kette hing davor und ein ‚Türsteher’
stand daneben. Allerdings sah er nicht wirklich wie einer aus. Er war klein und
zierlich, strahlte aber dennoch Autorität aus. Seltsam. Ein Pärchen versuchte
nach unten zu gehen. Als er sie abwies gingen sie ohne Proteste weiter.
    „Sarah,
was willst du trinken?“
    Blinzelnd
richtete Sarah ihre Aufmerksamkeit auf ihre Freunde und lief zu ihnen. Sie
konnte sich später genauer umsehen.

    Nach
einem Rundgang durch den Club, einem Cocktail und einem Abstecher auf die
Tanzfläche hatte Sarah noch immer nichts Außergewöhnliches entdeckt. Das
Pandora war zwar anders als alle Clubs, in denen sie bisher gewesen war, und
hatte eine mystische Atmosphäre, aber das bedeutete offenbar nicht, dass es
hier auch Hexen oder andere übernatürliche Wesen gab, abgesehen von den Engel-
und Feenstatuen. Mit einem Seufzer ging sie zu Kelly und sagte ihr, dass sie
eine Tanzpause brauchte und zur Toilette gehen würde.
    Das
Bad war am anderen Ende des Clubs. Auch auf dem Weg dorthin nahm Sarah nichts
Besonderes wahr. Das Mädchen, das vom Pandora gesprochen hatte und danach in
den Magie-Laden gegangen war, hatte sie nirgends gesehen. Vermutlich war es zu
voll, um sie finden zu können, oder sie war nicht gekommen. Und selbst wenn sie
hier war, nicht jeder, der in einen Magie-Laden ging, musste eine Hexe sein.
Sarah seufzte. Wieso hatte sie sich überhaupt eingeredet, dass sie im Pandora
etwas Ungewöhnliches finden würde? Anscheinend war sie so erpicht darauf,
Antworten zu finden, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Selbst wenn das
Mädchen eine Hexe war, wieso sollte das bedeuten, dass der Club, in den sie
ging, voller übernatürlicher Wesen war? Es war viel wahrscheinlicher, dass
Hexen, wie jeder andere auch, hingingen, wo es ihnen gefiel, nicht an einen
speziellen Ort für Übernatürliches.
    Auf
dem Rückweg beschloss Sarah sich einen netten Abend zu
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