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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons
Autoren: Betty Schmidt
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wurde sie von der Türglocke abgelenkt. Eine
ältere Frau kam in den Laden. Als sie Sarah erblickte, nickte sie ihr auf eine
seltsame Weise zu. Es kam Sarah beinahe so vor, als würde die Frau glauben, sie
zu kennen oder als würden sie ein Geheimnis teilen und sich wissend zunicken.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie auf diese Gedanken kam, aber sie erinnerte
sich, dass ihr, seit sie in Lunadar war, schon zweimal jemand auf die gleiche
Weise zugenickt hatte. Es waren Fremde gewesen, denen sie auf der Straße
begegnet war. Sarah war sich unsicher, ob sie jemanden neben oder hinter ihr
gemeint hatten. Diesmal befand sich allerdings niemand außer ihr und Ariana,
die mit dem Rücken zu der Frau stand, im Laden. Sarah strich sich eine
Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte die Frau an. Wahrscheinlich war sie
einfach ein freundlicher Mensch und hätte jedem, den sie in diesem Laden
antraf, auf die gleiche Weise zugenickt. Sarah schüttelte ihren Kopf über ihre
seltsamen Gedanken und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ariana. Die
hatte sich jedoch zu der Kundin gedreht.
    „Frau
Karras, schön Sie wiederzusehen. Ihre Bestellung ist da. Ich hole sie ihnen
gleich, oder kommen sie am besten mit.“ Sie deutete auf eine Tür hinter der
Kasse, die Sarah erst jetzt bemerkte. Dann drehte Ariana sich noch mal zurück.
„Ich bin gleich wieder da. Du kannst dich so lange weiter umsehen.“
    Sarah
nickte und beobachtete, wie Ariana und die Kundin verschwanden. Für einen
Moment war sie neugierig, was sich hinter der Tür befand, verwarf den Gedanken
aber schnell wieder. Es war bestimmt ein Hinterzimmer, das als Lagerraum
diente. Sie drehte sich wieder zu den Ketten und nahm zwei mit Pentagrammen.
Eine davon würde sie Selina zum Geburtstag schenken und die andere selbst
behalten. Falls Ariana recht hatte und das Pentagramm ein Schutzsymbol war, konnte
es nicht schaden, eines zu haben. Wenn nicht, sahen die Ketten zumindest schön
aus.

    Nachdem
Sarah sich mindestens eine halbe Stunde bei den Büchern umgesehen hatte, kamen
Ariana und Frau Karras zurück. Die ältere Frau bedankte sich und verließ den
Laden. Was auch immer die beiden im Hinterzimmer gemacht hatten, hatte doch
länger gedauert. Sarah fand das allerdings nicht weiter schlimm. Es hatte ihr
genügend Zeit gegeben, in Ruhe die Regale durchzustöbern. Einige von den
Büchern schienen interessant zu sein. Sie suchte sich zwei davon aus:
„Einführung in die Welt der Magie“ und „Magische Wesen von A bis Z und deren
Fähigkeiten“. Für den Anfang würde sie sich die beiden anschauen und danach
überlegen, ob sie noch welche kaufen sollte. Vielleicht waren in diesen auch
Empfehlungen für weitere Bücher, falls sie überhaupt hilfreich waren und nicht
nur unnützen Schrott enthielten. Sarah war noch immer skeptisch. Auch wenn sie
selbst eine Hexe war, bedeutete das noch lange nicht, dass alles, was sie über
Magie und das Übernatürliche las, stimmte. Trotzdem musste sie mit ihren
Recherchen irgendwo anfangen.
    An
der Kasse entdeckte Sarah ein Schmunzeln auf Arianas Gesicht.
    „Du
hast wirklich keine Ahnung vom Übernatürlichen, was? Wieso willst du dich
darüber informieren?“, wollte die Verkäuferin wissen, als sie die Preise in die
Kasse eintippte.
    „Reine
Neugier“, erwiderte Sarah ausweichend. Es war auch nicht gelogen. Nachdem sie
den Magie-Laden gesehen hatte, war sie neugieriger als zuvor, ob das
Übernatürliche existierte und welche Gerüchte stimmten. Ihre persönlichen
Gründe behielt sie für sich. Sie mochte Ariana zwar, kannte sie aber nicht.
    Ariana
schien nicht überzeugt zu sein, nickte jedoch und packte die Bücher und Ketten
ein. Nachdem Sarah bezahlt hatte, reichte sie ihr den Beutel mit den Einkäufen,
zögerte aber.
    „An
deiner Stelle würde ich mich von alldem fernhalten.“ Sie deutete im Laden
herum.
    Sarah
sah sie überrascht an. Was sie überraschte, war allerdings nicht, dass jemand,
der in einem Laden arbeitete und versuchen sollte, mehr zu verkaufen, ihr riet,
nicht wiederzukommen, sondern wie sie es sagte. Sarah wusste nicht einmal, was
an Arianas Worten so besonders war, aber sie lösten eine Gänsehaut bei ihr aus.
    „Soll
das eine Warnung sein?“, fragte sie zaghaft.
    Ariana
starrte sie an, aber Sarah konnte nicht deuten, was sie dachte. Nach einem
Moment schien die Verkäuferin sich eines Besseren zu besinnen und schüttelte
leicht den Kopf, als würde sie sich amüsieren.
    „Ich
wollte dir nur einen Tipp geben,
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