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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons
Autoren: Betty Schmidt
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gut getan, sich
Selina anzuvertrauen, auch wenn sie nicht alles erwähnt hatte. Zumindest fühlte
sie sich weniger allein und nicht mehr so ängstlich.
    „Du
solltest Anzeige gegen Unbekannt erstatten“, sagte Selina auf einmal. „Die
Polizei findet den Mann bestimmt.“
    „Ja,
vielleicht“, murmelte Sarah und trank ihren Tee aus. Dann stand sie auf. „Jetzt
gehe ich aber erst mal ins Bett. Ich bin müde.“
    „Okay,
aber wenn irgendwas ist, wenn du was brauchst, weißt du ja, wo du mich
findest.“
    „Ein
Zimmer weiter?“, erwiderte Sarah mit einem Versuch zu lächeln, war sich aber
nicht sicher, ob sie es schaffte.
    „Gute
Nacht“, rief Selina.
    „Schlaf
gut“, erwiderte Sarah wie automatisch, diesmal ein echtes Lächeln auf den
Lippen.
    „Und
träum schön“, beendete Selina ihr nächtliches Ritual, das sie als Kinder
gestartet hatten, wenn sie beieinander übernachteten.
    Als
Sarah ihre Zimmertür hinter sich schloss, fühlte sie sich wirklich besser. Sie
zog ihren Schlafanzug an, schnappte sich ihren Laptop und legte sich auf ihr
Bett. Es war an der Zeit, im Internet zu recherchieren. Vorher konnte sie
sowieso nicht schlafen. Auch wenn es geholfen hatte, mit Selina zu reden, hatte
sie immer noch hunderte von Fragen. Sie wollte endlich ein paar Antworten
finden.

    Am
nächsten Tag machte sich Sarah nach ihrer letzten Vorlesung auf den Weg in die
Altstadt. Bei ihrer Internetrecherche hatte sie einen Magie-Laden in Lunadar
entdeckt, der Stadt in der sie seit ein paar Monaten studierte und wohnte. Er
war zwei Häuser weiter von einem Restaurant, in dem sie und Selina schon öfter
gegessen hatten. Seltsam, dass sie ihn noch nie bemerkt hatte. Als sie davor
stand, wunderte sie das allerdings nicht mehr. Der Eingang war in einer
Seitengasse und der Laden unscheinbar. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass
ihn jemand zufällig fand. Wenn es mein Geschäft wäre, würde ich wenigstens
ein größeres Schild über den Eingang hängen, das Kunden anlocken könnte ,
dachte sie . Aber das war nicht ihr Problem. Sie hatte ein anderes.
Konnte ihr hier jemand helfen? Wahrscheinlich nicht. Aber nun bin ich
hier und kann mich auch umsehen . Tief einatmend nahm sie ihren Mut zusammen
und öffnete die Tür.
    Von
innen sah der Magie-Laden um einiges einladender aus. Die Wände waren in einem
warmen, hellen Orange-Ton gestrichen und mit Symbolen verziert, die Sarah nicht
kannte. Vermutlich sollten sie magisch aussehen und auf Kunden
professionell wirken. Weiße und rötliche Lampen wechselten sich ab und gaben
dem Raum eine angenehme Atmosphäre. Es roch nach Räucherstäbchen, aber der Duft
war nicht zu streng. Sarah relaxte und merkte, dass sie sich wohlfühlte. Noch
vor wenigen Minuten war sie angespannt und unsicher gewesen, jetzt fühlte sie
sich wie ausgewechselt. Wahrscheinlich war alles in diesem Laden Unsinn und
Geldmacherei, aber wenigstens war es nicht unheimlich.
    Sarah
ging weiter in den Raum und sah sich genauer um. Eine Seite war voller Schmuck,
darunter Armbänder, Ringe und Amulette. Auf der anderen Seite des Ladens
befanden sich Regale mit Büchern. In der Mitte stand die Kasse auf einem
Schränkchen, das Tarot-Karten und Zaubertrick Artikel enthielt. Sarah
schmunzelte. Einer ihrer früheren Mitschüler hatte versucht, Mädchen mit
Zaubertricks zu beeindrucken. Dauernd gab er vor, Geldstücke hinter Ohren
hervorzuziehen. Das war wirklich nicht die Art von Magie, wegen der sie hier
war. Aber was hatte sie erwartet? Zaubertränke und Hexen, die vor ihren Augen
Zaubersprüche aufsagten, die auch noch funktionierten? Sie unterdrückte ein
Lachen und schlenderte zu den Schmuck-Regalen. Sie wollte sich zwar vor allem
die Bücher genauer ansehen, war aber neugierig auf die Ketten. Lina hatte bald
Geburtstag. Vielleicht würde sie hier etwas Schönes finden. Sie ignorierte die
Armbänder und Ringe zugunsten der Amulette. Es gab einige mit Fledermäusen,
Wölfen, Hexen auf Besen, Drachen und anderen mystischen Wesen. Sie lief weiter
und die Anhänger veränderten sich. Nun gab es Symbole, bei denen Sarah sich
nicht sicher war, was sie bedeuteten. Eines sah aus wie ein Kreuz mit einer
Schlaufe, ein anderes wie drei Monde aneinander. Danach gab es welche mit
verschiedenen Arten von Sternen. Sarah erkannte einige als Pentagramm. In einem
Film, den sie vor Jahren gesehen hatte, wurde es als Symbol für Teufelsanbetung
auf Mordopfern hinterlassen. Sarah erinnerte sich, wie ihre Mutter darüber
gelacht
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