Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Sekunden lang den Verwirrten, dann ging er nach rechts und folgte dem Auf und Ab des Tunnels, bis sie schließlich in die Salzkammer gelangten.
    »Wird dieses Rauschen von Wasserwellen erzeugt?«, fragte Rivera und schaute sich suchend um.
    »Ich nehme es an. Wahrscheinlich gibt es da unten ein ganzes System von Meereshöhlen.«
    »Und die Wände? Kristallisiertes Salz?«
    »Meersalz, das aus den Höhlen heraufgedrückt wurde. Wahrscheinlich gibt es da unten ein Labyrinth aus Höhlen. Sehen Sie die dunklen Streifen?« Sam richtete die Lampe auf die nächste Höhlenwand. »Sehen Sie es sich ruhig mal an.«
    Während er die Pistole auf Sams Brust gerichtet hielt, trat Rivera dichter an die Höhlenwand heran.
    Sam sagte: »Es ist irgendeine Mineralablagerung. Smaragd oder Jade.«
    Rivera nickte geistesabwesend und betrachtete stattdessen die dunklen Adern, die sich über die Wand und die Decke schlängelten. »Wo ist dieser Seitengang?«
    Sorgfältig darauf achtend, den Lichtstrahl nicht auf den Boden zu richten, leuchtete Sam durch die Höhle. Dabei hielt er unwillkürlich den Atem an, weil er fast sicher war, dass Rivera die Steinmännchen und ihre Anordnung bemerken würde. Doch er übersah sie.
    »Gehen Sie weiter.«
    Sam setzte sich in Bewegung. Mit heftigem Herzklopfen bemühte er sich, ein gleichmäßiges Tempo beizubehalten, während er gleichzeitig auf jeden Schritt achtete und über Bodenlöcher hinwegstieg oder die Füße auf ihre Ränder setzte. Während er den Mittelpunkt der Höhle überquerte, hörte er hinter sich ein Knirschen und Knacken, als zerbräche die Eisschicht eines zugefrorenen Tümpels. Rivera stieß einen Fluch aus.
    Sam drehte sich um.
    »Leuchten Sie mir nicht in die Augen, verdammt noch mal!«
    Rivera war in eins der kleineren Löcher getreten und bis zur Schrittbeuge eingesunken. Er mühte sich ab, um sich zu befreien, und verrenkte sich, um das freie Bein unter seinen Körper zu ziehen. Das versuchte er noch zwei Mal und gab sich dann geschlagen.
    »Sie müssen herkommen und mir helfen. Wenn Sie …«
    »Ich weiß«, unterbrach Sam. »Dann erschießen Sie mich.«
    Mit der Taschenlampe in der linken Hand schritt er vorwärts und richtete den Lichtstrahl auf Riveras Augen, dann wieder abwärts. Gleichzeitig steckte er die rechte Hand in die Hosentasche, raffte so viel Salz wie möglich zusammen und zog sie zur Faust geballt wieder heraus.
    »Verdammt!«, schimpfte Rivera. »Halten Sie das Licht …«
    »Tut mir leid.«
    »Das ist nahe genug. Reichen Sie mir nur den Arm. Fassen Sie mich nicht an.«
    Sam streckte die Hand aus. Rivera umfasste sein Handgelenk und benutzte Sams Gewicht, um sein Bein aus dem Loch zu ziehen. Sam spürte, wie Rivera frei kam. Er bewegte die Taschenlampe und richtete den Lichtstrahl direkt auf Riveras Augen.
    »Sorry«, entschuldigte sich Sam abermals.
    Noch während er das Wort aussprach, bewegte er sich, machte einen Schritt nach links und nutzte den kurzen Augenblick, in dem Rivera geblendet war, um sich aus der Schusslinie seiner Pistole zu manövrieren. Sam holte mit der rechten Hand aus, als wollte er einen Baseball werfen. Das Salz traf Riveras Augen. Da er genau wusste, was nun kommen würde, ließ sich Sam einfach bäuchlings auf den Boden fallen.
    Rivera brüllte wütend los und drückte mehrmals ab. Kugeln bohrten sich in die Wände und die Decke. Salzkristalle regneten herab und glitzerten im Lichtkegel von Sams Taschenlampe. Rivera drehte sich hektisch um und versuchte, das Gleichgewicht zu behalten, während er durch die Höhle stolperte und wild um sich schoss.
    Sam kam auf die Knie hoch, winkelte wie ein Rennläufer im Startblock die Beine an, dann warf er sich nach vorn und stürmte los. Rivera hörte das Knirschen von Sams Füßen auf dem Salzboden, fuhr herum und feuerte. Immer noch im Laufschritt warf sich Sam auf den Boden und rutschte ein Stück, wobei ihm die Salzkristalle Brust und Kinn aufrissen. Er blieb liegen. Und hielt den Atem an.
    Rivera stolperte blind hin und her und versuchte, das Geräusch zu lokalisieren. Er verlor abermals das Gleichgewicht, schwankte nach rechts und trat in ein anderes Loch. Mit einem Knirschen, das wie von einem Reißverschluss zu stammen schien, brachen Riveras beide Beine durch. Er spreizte die Arme, um seinen Sturz zu stoppen. Die Pistole wurde ihm aus der Hand geschlagen und rutschte über den Salzboden. Dicht vor Sams Gesicht kam sie zur Ruhe.
    Er griff nach der Pistole und erhob sich.
    »Fargo!«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher