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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis
Autoren: Murray Leinster
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Nacht dahinglitten. Der Plan wurde diskutiert, einstimmig gebilligt und für durchführbar gehalten. Bis die letzten Anweisungen gegeben waren, ragte bereits die Kuppel vor ihnen über den Horizont hinaus, der eine scharf begrenzte Linie darstellte.
    Die Männer des Stoßtrupps machten einen weiten Bogen um die Kuppel und näherten sich ihr von der Rückseite. Sie sahen das große Raumschiff, das einen Teil der Wandung bildete – aber das Schiff mußte vorläufig noch warten. Zunächst gab es wichtigere Aufgaben zu erledigen. Sie rasten an der Außenwand der Kuppel entlang und hatten eine halbe Minute später das Piratenschiff vor sich. Es war kaum fünfhundert Meter von der ersten Wärmeschleuse der Kuppel entfernt gelandet und hob sich deutlich vor dem sternenklaren Himmel ab.
    Wären die Angreifer aus entgegengesetzter Richtung gekommen, wären sie vermutlich entdeckt und beschossen worden. Aber sie kamen von der besetzten Kuppel her, in der die meisten – wenn nicht sogar alle – Piraten lärmend ihren Sieg feierten. Ron mochte sich nicht vorstellen, was jetzt in der Kuppel vorging.
    Der Überfall klappte wie geplant. Zuerst war die Luftschleuse des Piratenschiffs noch leer und schwach beleuchtet. Im nächsten Augenblick füllte sie sich mit Männern in silbernen Anzügen. Ein Luk wurde aufgerissen, und sie strömten hindurch.
    Die kalte, dünne Luft trug die Hilferufe der überraschten Wachmannschaft kaum hundert Meter weit. Sie wurden jedenfalls in der Kuppel nicht gehört. Dann begann die Außenwand des Raumschiffs an vier Stellen kirschrot zu glühen; wenig später wurde sie funkensprühend durchbrochen, und warme, feuchte Luft schoß unter hohem Druck aus diesen Öffnungen. Sie bildete große Wolken, deren Wassertropfen sofort zu Eis wurden.
    Zwei Minuten – drei … vier … fünf … Die Männer in den silbernen Anzügen verließen das Piratenschiff und tauchten in der Dunkelheit unter, bevor die Besatzung der Kuppel alarmiert worden war.
     
    *
     
    Ron berichtete, während seine Männer absichtlich bescheidene oder nonchalante Gesichter machten, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr sie diesen Triumph genossen.
    »Wir sind in das Piratenschiff eingedrungen und haben uns gleich an die Arbeit gemacht. Das Schiff war kaum bewacht – die Disziplin der Besatzung scheint miserabel zu sein. Wir wußten genau, was wir zu tun hatten, weil wir uns vorher mit Hilfe des Gedächtnishelms, den Dik mitgenommen hat, genau informiert hatten. Das Piratenschiff ist jetzt praktisch nur noch ein Wrack; Kontrollpult, Antrieb und Bewaffnung sind zerstört, und wir haben den Rumpf an vier Stellen durchlöchert. Das Schiff kann erst nach langwieriger Überholung starten und nimmt rasch die Außentemperatur an, was den Piraten nicht gerade nützt. Wir haben jedenfalls dafür gesorgt, daß sie nicht mehr verschwinden und eine Bombe zurücklassen können.«
    »Aber sie haben doch unser Schiff!« warf eine der Frauen ein.
    »Damit können sie nicht viel anfangen«, beruhigte Ron sie. »Dik ist Raumpilot, und er wird bestätigen, daß es monatelang dauern kann, bis man ein fremdes Schiff beherrscht – falls man es überhaupt jemals schafft, damit zu starten.«
    »Was sollen wir tun, wenn sie hierherkommen?« erkundigte Sart sich.
    »Darauf sind wir vorbereitet«, versicherte Ron ihm. »Ich hoffe nur, daß wir soweit sind, daß wir die Kuppel zurückerobern können, wenn die Piraten sich auf den Weg hierher machen. Das würde unsere Aufgabe natürlich sehr erleichtern.«
    Aus dem Lautsprecher drang eine hysterische Stimme, die sich bei jedem zweiten Satz überschlug. Die Männer von Erdath waren Piraten geworden, um die bevorstehende Katastrophe zu vergessen – aber nun war es mit ihren Beutezügen zu Ende. Sie waren auf einem toten Planeten gefangen, weil sie ihr Schiff nicht mit eigenen Mitteln flottmachen konnten, und ihre erste Reaktion war überschäumende Wut, die sich in wüsten Beschimpfungen Luft machte, bis Ron den Lautsprecher abschaltete.
    Sart ging mit Ron hinaus; die anderen blieben zurück, weil sie ahnten, daß die beiden etwas Wichtiges zu besprechen hatten.
    »Ich habe recht gehabt!« stellte Sart fest. »Ron, du hast zu gute Arbeit geleistet! Die Piraten fallen jetzt bestimmt über die Überlebenden in der Kuppel her und zwingen sie dazu, sie hierher zu führen – wahrscheinlich schon bald. Aber wir sind noch längst nicht fertig! Meine Helfer arbeiten fieberhaft, aber ein Problem dieser Art braucht eben
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