Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
was es war, bevor die Leute eingesehen haben, dass Genistars ihr Leben verbessern könnten. Naja, Makkathran ist da tausend Jahre weiter. Bessere Genistars als hier kann man nicht formen, und nirgendwo sind mehr von ihnen in Gebrauch.«
    »Dann musst du, wenn du Großmeister wirst, den Menschen am Rande der Wildnis den Segen der Genistars bringen. Die Eiformergilde kann jenseits der Iguru-Ebene immer noch etwas bewirken. Du hast doch selbst gesehen, wie das Leben der Menschen in den fernen Provinzen ist. Mach es besser für sie, Edeard, mach ihr Leben so frei von Mühen, wie es hier für jedermann ist.«
    »Das ist zu viel«, entgegnete er. »Das kann ich nicht, Salrana. Vor allem kann ich nicht wieder sieben Jahre als Lehrling ertragen. Ich kann’s einfach nicht. Ich hab meine Gildenlektionen gelernt, hab mich ein Jahr lang auf der Straße allein durchgeschlagen. Jede geringere Stellung als Geselle wäre für mich ein Riesenschritt zurück. Es tut mir leid.« Er konnte Akeem förmlich vor sich sehen, wie er über den beschwerlichen Weg, den sein Schüler zu gehen hatte, den Kopf schüttelte. Die Gilde war grausam.
    Sie streichelte seine Wange, was einige verwunderte Blicke von Passanten zur Folge hatte. »Ich werde dich nicht aufgeben. Und ganz gewiss werde ich nicht zulassen, dass du deinen Traum aufgibst. Nicht nach dem, was wir durchgemacht haben.«
    »Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte.«
    »Keine Ursache«, erwiderte sie vergnügt.
    Er schaute zu den seltsam verdrehten Kirchturmspitzen auf, die wie gigantische Stalagmiten aus dem Gelände ragten. Selbst der kleinste von ihnen war größer als der Blaue Turm. Es gab weder Fenster noch Balkone, nur einen einzelnen ebenerdigen Eingang, der zu einer zentralen Wendeltreppe führte. An ihrem oberen Ende weitete sie sich zu breiten Plattformen aus, die entsetzlich instabil aussahen, so, als ob sie jeden Augenblick abbrechen würden.
    Nach der hektischen Betriebsamkeit in den anderen Distrikten wirkte Eyrie beinahe verlassen. Mit dem Hereinbrechen der Dunkelheit begaben sich die Gottesfürchtigen zur Abendandacht und Danksagung in die Hauptkirche der Empyreischen Herrin. Licht begann aus den Spalten des gewellten Turms um sie herum zu erstrahlen und tauchte den harten Boden in einen blass mandarinfarbenen Schein. Neugierig betrachtete Edeard ihn und bemerkte, dass es das gleiche Leuchten war, das seinen Weg die Stufen des Blauen Turmes hinauf erhellt hatte. Auf irgendeine Weise verströmte die Stadtsubstanz es ohne irgendeine Hitzeentwicklung.
    »Wo willst du heute Nacht hin?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung. Ich such mir ein Zimmer in irgendeiner billigen Taverne, schätze ich.«
    »Oh, Edeard, du wirst so fürchterlich allein dort sein. Warum gehst du nicht zurück zur Karawane? Jeder dort würde dir mit Freuden ein Feldbett leihen.«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »Ich gehe nicht mehr zurück.« Verärgert presste sie die Zähne zusammen. »Dein Stolz wird dich noch einmal umbringen.«
    Er lächelte. »Wahrscheinlich.«
     
    Die Hauptkirche der Herrin war beeindruckend. Eine wolkenweiße Kuppel, deren oberes Drittel aus dem gleichen Kristall wie die Stadtmauern bestand. Strahlenförmig breiteten sich von der Mitte her drei Flügel aus, gesäumt von Altanen.
    »Ich bin hier«, sagte Salrana voll Staunen. Tränen schimmerten in ihren Augen und ihr Geist leuchtete vor Freude. »Die Herrin selbst hat die letzten Jahre ihres Lebens hier gelebt. Kannst du die Heiligkeit des Bodens hier spüren? Es ist alles real, Edeard. Die Botschaft der Herrin an die Welt ist wahr.«
    »Ich weiß«, sagte er.
    Das Hauptportal der Kirche war weit geöffnet. Ein breiter Fächer aus rosa-goldenem Licht ergoss sich auf die weite Plaza davor. Einige Mütter, in prächtige weiße und silberne Roben gekleidet, standen im Eingang und hießen ihre Gemeinde persönlich willkommen. Salrana straffte die Schultern und ging hinauf zu der ersten. Es folgte ein längeres Gespräch, das Edeard sich alle Mühe gab nicht zu belauschen. Es endete damit, dass die Mutter Salrana umarmte. Zwei andere Mütter eilten auf ihren Longtalkruf hin herbei. Aufgeregt begannen sie zu schnattern, das jäh überwältigte Mädchen in ihrer Mitte.
    Salrana wandte sich um und hielt Edeard einen Arm hin. »Sie haben mich aufgenommen«, sagte sie, das Gesicht überflutet von Glück.
    »Das ist gut«, erwiderte er sanft.
    »Komm, Kind«, sagte die erste Mutter und legte schützend ihren Arm um Salrana. »Junger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher