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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere
Autoren: Peter F. Hamilton
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Jahrtausenden schon verlassen worden waren, als die sie unterhaltenden Zivilisationen dem Niedergang anheimgefallen oder weitergezogen waren. Oder sich in ihrer Entwicklung von diesem lediglich astrophysikalischen Vorhaben mehr und mehr entfernt hatten. Genau im Zentrum waren die uralten Bauten zu simplen Haufen aus verdichtetem Metall und kristallinen Schichten verrottet, deren Entschlüsselung jenseits aller archäologischen Befähigung lag. Expeditionen zur Altersbestimmung hatten herausgefunden, dass das Herz der Station bereits vor über vierhunderttausend Jahren errichtet worden war. Natürlich war diese Spanne, soweit es die zeitlichen Maßstäbe der Observation durch die Raiel betraf, immer noch kurz.
    Auf dem Lavafeld, das als Raumhafen für die Menschen diente, blinkte ein grüner Lichtring auf und leitete die CNE Caragana herab. Mehrere Raumschiffe waren auf dem sandfarbenen Fels neben der aktiven Landezone abgestellt; zwei bullige Tiefraumer der gleichen Klasse wie die Caragana sowie einige kleinere Schiffe, die zur Stationierung und Wartung der fernen Sonden eingesetzt wurden, die die Leere permanent überwachten.
    Ein leichtes Zittern ging durch das Schiff, als es aufsetzte, dann schaltete sich das interne Gravitationsfeld ab. Inigo spürte, wie er ein kleines Stück aus den Couchpolstern gehoben wurde, als die siebzigprozentige Schwerkraft des Planeten übernahm. Einen Moment lang herrschte eine Stille in der Lounge, während der die Passagiere angespannt lauschten, dann brach ein erleichtertes Gemurmel aus und sie feierten ihre glückliche Ankunft.
    Der Chefsteward forderte die Passagiere auf, sich zur Hauptluftschleuse zu begeben, wo entsprechende Schutzanzüge für sie bereitlagen, um zur Station hinübergehen zu können. Inigo wartete, bis seine ungeduldigeren Mitreisenden aufgebrochen waren, bevor auch er vorsichtig aufstand und die Lounge verließ. Genau genommen brauchte er gar keinen Raumanzug; seine höheren Biononics waren imstande, seinen Körper absolut sicher zu umhüllen, ihn vor der dünnen schädlichen Atmosphäre zu schützen und sogar die kosmischen Strahlungen abzuhalten, die von den gewaltigen Planeten des fünfhundert Lichtjahre entfernten Walls auf die Station herabgraupelten. Indessen … er hatte den langen Weg hierher auch auf sich genommen, um seinem Erbe zu entfliehen; jetzt war nicht die Zeit, damit zu prahlen. Wie alle anderen machte er sich daran, den Anzug anzulegen.
    Die Übergabeparty besaß auf Centurion Station eine lange Tradition. Jedes Mal, wenn ein Navy-Schiff mit neuen Beobachtern eintraf, kreuzten sich kurzfristig die Wege der beiden Gruppen, bevor das vorherige Team den Rückflug antrat. Die Feier fand als große Abendgala in der Gartenkuppel statt, mit dem besten Büffet, das die Programme der Kücheneinheiten hergaben. Tische wurden unter alten Eichenbäumen aufgestellt, die von Hunderten wunderbarer Lampions erstrahlten, und die Kuppel hoch droben war in einen Hof aus goldenem Zwielicht getaucht. Auf einer kleinen, von einem Wassergraben umgebenen Bühne spielte eine Solido-Projektion eines Streichquartetts stimmungsvolle klassische Musik.
    Inigo traf bereits relativ früh ein, immer noch an den Ärmeln seines ultraschwarzen, steifen Abendanzugs zupfend. Er hätte nicht behaupten können, dass ihm die senkrecht geschnittenen Schwalbenschwänze an dem Jackett wirklich gefielen. Für seinen Geschmack waren sie ein bisschen zu modisch, aber er musste zugeben, dass der Schneider daheim auf Anagaska hervorragende Arbeit geleistet hatte. Selbst heutzutage kam man, wenn man Qualität wollte, bei Zuschnitt und Anpassung nicht an einem Menschen vorbei. Er wusste, dass er gut darin aussah; gut genug sogar, um sich nicht im Geringsten unsicher fühlen zu müssen.
    Der Leiter der Station begrüßte jeden der Neuankömmlinge persönlich. Inigo stellte sich an das Ende einer kurzen Schlange und wartete, bis er an der Reihe war. Zwischen den Tischen konnte er etliche Aliens umherlaufen sehen. In ihrer Garderobe, die derjenigen der Menschen angepasst war, sahen die Golants beinahe wie Witzfiguren aus. Mit ihrer grau-blauen Haut und den langen, schmalen Köpfen wirkten sie in ihrem höflichen Versuch, sich optisch anzugleichen, nur noch deplatzierter. Ein Ticoth-Pärchen hatte es sich ineinander verschlungen auf der Wiese gemütlich gemacht. Sie waren beide etwa von der Größe eines irdischen Ponys, obgleich hier auch schon die Ähnlichkeiten aufhörten. Diese Geschöpfe
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