Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
pausbäckigen Wangen bestimmt und von etwas, das aussah, wie eine permanent gerunzelte Stirn. Selbst für Makkathrans Verhältnisse waren ihre Gedanken extrem stark verschleiert und gaben nicht den allerkleinsten Hinweis auf ihre wahren Gefühle. Edeard gab sich Mühe, sie nicht allzu offensichtlich zu mustern, doch als sein Blick von ihren Beinen – lang, aber die Oberschenkel eher ein wenig zu dick – zu ihrer Brust hinaufwanderte, bemerkte er plötzlich, dass sie ihn beobachtete. Spöttisch hob sie eine Augenbraue. Er errötete und wandte sich ab.
    Chae stand am Kopfende des Raumes, unter einer der runden Lichtquellen in der Decke. Glücklicherweise schien sein Ärger verraucht. »Sehr gut, Jungs und Mädels, fast pünktlich. Und ob ihr’s nun glaubt oder nicht, diese frühe Morgenstunde wurde nicht in der alleinigen Absicht festgesetzt, euch das Leben zur Hölle zu machen, dafür hab ich die nächsten sechs Monate noch Gelegenheit genug. Nein. Heute möchte ich, dass wir erst einmal miteinander bekannt werden. Das bedeutet, dass wir mit ein paar einfachen Tests anfangen, um den Stand eurer mentalen Fähigkeiten festzustellen. Oder eben den Mangel an ihnen, je nachdem. Auf diese Weise können wir einen Trupp aus euch bilden, der im Verbund sehr viel besser funktionieren wird, als die Summe seiner Teile. Und glaubt mir, ihr werdet zusammenarbeiten müssen. Es gibt da draußen Banden, die euch mit Vergnügen zerfetzen und an die Filratten verfüttern werden, wenn ihr ihnen bei ihren Aktivitäten in die Quere zu kommen versucht.«
    Edeard war sich nicht ganz sicher, ob er das glaubte, und hoffte, seine Gedanken verrieten seine Zweifel nicht. Er konzentrierte sich darauf, nach außen hin den gleichen unbeteiligten Eindruck wie alle anderen zu machen.
    »Konstabler Kanseen, wenn Ihr bitte anfangen würdet?«, sagte Chae. Er deutete auf einen Tisch, der vor ihm stand. Fünf Metallkugeln lagen auf dem uralten Holz, die kleinste vom Umfang einer menschlichen Faust, die anderen in fortschreitender Weise größer. Eine sechste Kugel lag auf dem Boden. Ihr Durchmesser betrug gute vierzig Zentimeter.
    »Welche?«, fragte Kanseen.
    »Zeigt mir einfach, was Ihr könnt, junge Lady«, erwiderte Chae. Ein deutlicher Ton von Geringschätzung schwang in seiner Stimme mit. »So kann ich einschätzen, zu welchen Aufgaben Ihr taugt. Falls überhaupt.«
    Kanseens Züge verhärteten sich zu einer noch abweisenderen Miene. Sie starrte auf die vierte Kugel. Langsam erhob die sich in die Luft.
    Macsen pfiff anerkennend und klatschte. Die anderen Konstabler-Anwärter grinsten beifällig. Edeard zögerte einen Moment, dann schloss er sich den Beifallsbezeugungen an. Er vermutete, irgendjemand hatte dem Mädchen den gleichen Rat gegeben wie ihm und ihr empfohlen, nicht ihre wahre Stärke zu offenbaren.
    »Das war’s?«, fragte Chae.
    »Sir«, knurrte Kanseen.
    »Okay, dann Ihr, Boyd, lasst sehen, aus welchem Holz Ihr geschnitzt seid.«
    Grinsend trat Boyd vor. Die vierte Kugel erzitterte und erhob sich ein paar Zentimeter vom Holz. Boyds Stirn glänzte von Schweiß.
    Macsen schaffte es, die fünfte Kugel anzuheben. Dinlay setzte ein selbstsicheres Grinsen auf und ließ die fünfte und die zweite Kugel gleichzeitig schweben, was ihm eine ordentliche Runde Applaus einbrachte. Selbst Kanseen fiel in den Beifall mit ein.
    »Also gut, Edeard, zeigt ihnen, wieso die Provinz so viel besser ist als die Stadt.«
    Edeard nickte langsam und begab sich nach vorn. Gespannt sahen die anderen zu. Er hatte nicht übel Lust, die sechste Kugel direkt auf den Sergeanten zu schleudern, aber Topars Warnung war ihm noch in frischer Erinnerung.
    Seine dritte Hand schloss sich um die fünfte Kugel und beförderte sie tanzend durch die Luft, bis sie halbwegs unter der Decke hing. Die anderen jubelten. Er hob die zweite Kugel an, tat, als müsste er sich ungeheuer anstrengen, und ließ sodann die dritte Kugel steigen, gestattete ihr, wenige Zentimeter über der Holzplatte zu schweben.
    Die erste Kugel schoss vom Tisch und kam auf Edeard zugesaust. Sein Schild verhärtete sich, wehrte sie mühelos ab. Gleichzeitig ließ er die drei Kugeln, die er in der Höhe hielt, fallen.
    Alle Konstableranwärter verstummten, starrten ihn und Chae an.
    »Sehr gut, Edeard«, sagte Chae gedehnt. »Ihr habt mich beinahe überzeugt. Obwohl es zwischen dem Stoß und dem Fallenlassen eine Winzigkeit zu lange gedauert hat. Arbeitet daran.«
    Edeard funkelte den Sergeanten mit trotzigem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher