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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere
Autoren: Peter F. Hamilton
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geschafft.«
    »Eine merkwürdige Definition von ›es geschafft haben‹«, sagte Kanseen verächtlich, während ein Ge-Affe ein Tablett mit einer Schüssel Haferbrei und einem großen Glas Milch vor ihr abstellte. »Allein draußen auf den Straßen herumrennen zu dürfen, um uns von Banden rumschubsen und bei dem Versuch, Kneipenprügeleien zu beenden, zusammenschlagen zu lassen.«
    »Warum bist du dann hier?«, fragte Macsen.
    Sie trank einen kräftigen Schluck Milch. »Kannst du dir mich als properes kleines Frauchen irgendeines Kaufmannsschnösels vorstellen?«
    »Nicht alle Kaufmänner sind Schnösel«, wandte Boyd indigniert ein.
    Macsen ignorierte ihn. »Gut für dich«, sagte er zu Kanseen.
    Betont langsam wandte sie den Kopf zu ihm um und starrte ihn an. »Kein Interesse, danke.«
    Edeard grinste und Dinlay und Boyd lachten.
    »Ich auch nicht!«, erklärte Macsen mit Nachdruck, aber er hatte den rechten Moment verpasst und klang nicht sehr überzeugend.
    »Hat Chae denn nun recht, von wegen die Uniform kaufen?«, fragte Edeard. Er war sich dessen bewusst, dass er wahrscheinlich mehr Geld in der Tasche hatte, als die anderen zusammen aufbringen konnten.
    »Kommt drauf an«, meinte Dinlay. »Falls du definitiv vorhast, ein Konstabler zu werden, spielt es wohl keine Rolle, wie du bezahlst. Aber wenn du noch unsicher bist, kommst du am besten davon, wenn du es dir vom Sold abziehen lässt. Dann kannst du ihnen, wenn du nach ein paar Wochen wieder abhaust, die Uniform einfach zurückgeben und hast nichts von deinem eigenen Geld verloren.«
    »Ach, sieh doch den Tatsachen ins Auge«, sagte Macsen. »Wenn wir hier sind, dann sicher nicht deshalb, weil wir unsicher sind: Es ist die nackte Verzweiflung.«
    »Sprich für dich selbst«, sagte Dinlay. »Dieser Beruf hat bei uns Familientradition.«
    »Dann entschuldige ich mich in aller Form. Ich verfüge nicht über den netten Vorzug von Alternativen.«
    »Du hättest dich den Banden anschließen können«, sagte Kanseen leichthin. »Wahrscheinlich zahlt sich das sogar besser aus.«
    Macsen zeigte ihr eine unflätige Geste.
    »Wie schlimm sind die eigentlich?«, fragte Edeard. »Die Banden, meine ich. Ich hatte, bevor ich in die Stadt kam, noch nie von ihnen gehört.«
    »Herrin, du bist wirklich aus der allertiefsten Provinz, was?«, entgegnete Macsen. »Wann bist du hier angekommen?«
    »Gestern.«
    » Gestern! «, entfuhr es ihm so laut, dass einige Konstablers neugierig zu ihrem Tisch hinübersahen.
    »Ja, gestern«, sagte Edeard bestimmt.
    »Ist ja gut. Naja, zu spät jetzt. Die Banden sind in einigen Distrikten stark, in anderen dagegen nicht; der Großteil sitzt in Sampalok. Wenn du reich bist, sind sie kein großes Problem, bist du arm, wird’s schon schwieriger für dich. Sie haben sich auf Schutzgelder spezialisiert. Stell sie dir einfach als eine Art Zusatzsteuersystem zu dem des Großen Rates vor.«
    »Aber unter Zuhilfenahme von Gewalt«, sagte Dinlay. »Sie sind blutrünstiger Abschaum und sie sollten ausgemerzt werden.«
    »Nachdem sie vorher von einem Gericht ordnungsgemäß für schuldig befunden worden sind«, setzte Macsen mit einem Lächeln hinzu.
    »Sie stellen ein echtes Problem dar und werden immer dreister«, sagte Boyd. »Mein Bruder muss ihnen Geld dafür bezahlen, dass sie die Bäckerei in Ruhe lassen, und die befindet sich gerade mal zehn Minuten von dieser Station und damit so weit von Sampalok entfernt, wie es eben nur geht. Eigentlich sollte es dort sicher sein; mein Vater hatte nie solchen Ärger.«
    »Warum zeigt dein Bruder sie nicht bei den Konstablern an?«, fragte Edeard.
    Macsen schnaufte verächtlich. »Sieh dich doch um, Edeard. Würdest du uns etwa bitten, dich vor einer organisierten Bande zu beschützen, die es witzig findet, deine Kinder oder deine Mutter mit einem Stein um den Hals im Kanal zu versenken? Stellst du dich zehn Jahre lang vierundzwanzig Stunden am Tag vor eine Bäckerei, um sie zu bewachen? Glaubst du, Chae würde dich lassen? Und selbst wenn er es würde, was ist mit all den anderen in dem Distrikt? Nein. Die Banden sind in Makkathran fast schon ein Naturgesetz. Das Beste, was die Konstabler tun können, ist, eine beklemmende Waffenruhe aufrechterhalten und die Stadt daran hindern, in völlige Anarchie zu verfallen.«
    »So jung, und schon so zynisch«, sagte Kanseen. »Hör nicht auf sie, Edeard, es ist nicht annähernd so schlimm, wie sie sagen.«
    »Ich hoffe, nicht«, erwiderte er mit matter Stimme. Gut
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