Das dunkle Herz Kashas

meinen lag, begann, leicht zu zittern. „Dann wirst du in den Nebelwäldern bleiben? Bei mir? Du gehst nicht fort?“
    „Wenn du mich nicht fortschickst, werde ich nicht von deiner Seite weichen, bis die Göttin des Todes einen von uns zu sich ruft“, versprach ich. „Wenn du es zulässt, werde ich versuchen dir beizustehen mit dem zu leben, was geschehen ist. Auch, wenn du dies im Moment vielleicht anders siehst, ich bin sicher du verdienst es nicht, zu leiden. Wenn es in meiner Macht liegt, möchte ich dir helfen, die Lasten der Vergangenheit hinter dir zu lassen. Ich möchte dich zum Lachen bringen und dir einen Grund geben, dich auf die kommenden Tage zu freuen. Ich bin nicht neugierig darauf, andere Länder zu erkunden; aber gespannt darauf zu sehen, wie sich die Kasha des Kernlandes aus ihrer Gefangenschaft erheben.“
    „Durch meine Untätigkeit in den vergangenen Mondläufen sind viele Menschen ihres Lebens oder doch ihrer Hoffnungen beraubt worden. Durch mein Tun hat mein Bruder ein grausames Ende gefunden. Du jedoch bist als Fremde in das Kernland Kashas gekommen und hast, ohne zu zögern an meiner Seite dein Leben gewagt. Dass du Liebe für mich empfindest und bereit bist, dein Leben an meiner Seite zu führen ist mehr, als ich zu hoffen gewagt habe. Ich schätze dich für deinen Mut, ich achte dich für dein mitfühlendes Herz und ich kann mir ein Leben ohne dein Lachen und deine Gegenwart nicht länger vorstellen. Aber ich bin deiner Liebe nicht würdig.“ In Xerus' Augen standen Tränen, noch immer zitterte seine Hand.
    „Findest du nicht, dass es meine Entscheidung sein sollte, ob ich dich als meiner Liebe würdig empfinde oder nicht?“ Auch meine Augen waren tränennass. „Nicht Furcht oder Selbstsucht hielt dich so lange Zeit zurück, sondern die Liebe zu dem, der Xanthos einmal war und hätte werden können. Ich bin sicher, du hättest ihn nicht getötet, wenn er sich nicht gegen mich gerichtet hätte. Was geschehen ist, ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.“
    Einen Moment sah Xerus mich zweifelnd an. Dann lächelte er. „Ich bin sehr froh, dass du in den Nebelwäldern, an meiner Seite geblieben bist... Ob ich deine Liebe verdiene oder nicht, ich werde nicht auch noch den Fehler machen, dich gehen zu lassen... Lia von den Kasha, ich liebe dich.“ Er zog mich in seine Arme.

Kapitel 5: Die Mendovar-Chroniken
    "Das dunkle Herz Kashas" ist Teil der Mendovar-Chroniken, zu denen bisher der Roman "Die ewigen Feuer von Mandragan" gehört. Weitere Bände werden folgen - der nächste Band wird den Titel "Nachtweide" tragen.

    Mehr Informationen über Mendovar und den Bund von UR (darunter eine Landkarte und ein Lexikon) sowie eine Übersicht über die Romane von Liandra di Luna finden Sie auf:

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    Tag der Veröffentlichung: 14.04.2013
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