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Das dunkle Herz Kashas

Das dunkle Herz Kashas

Titel: Das dunkle Herz Kashas
Autoren: Liandra diLuna
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sprang ich beiseite.
    Die Kreatur, die mit einem Satz an dem Ort landete, den ich soeben verlassen hatte, verglühte in einem Schwall von Donars Feueratem. Weitere Kreaturen tauchten aus dem Nebel um uns auf. Die Bashra begannen, heiser zu knurren. Ihr Fell sträubte sich. Diese Kreaturen erinnerten mich an die Grugandar und die Bashra, hatten jedoch auch etwas von einem Kasha an sich. Ihre Gesichter und Gliedmaßen waren seltsam verformt. Sie hatten mehrere Reihen spitzer Zähne. Die Krallen ihrer siebenfingerigen Hände, oder Pfoten, oder Klauen, waren scharf, gebogen und sehr spitz. Ihre Augen waren schwarz und wirkten leer, als sei kein Geist hinter ihnen. Dies mussten die Namenlosen sein.
    Zwischen den Bashra und den Kreaturen des Schwarzmagiers entbrannte ein erbitterter Kampf. Immer wieder ging eines der Wesen in Donars Flammen auf. Ich verstaute den Stein des Lichts in seinem Beutel und zog mein Schwert. Den Blick auf die Angreifer gerichtet ließ ich es zu, dass ein Teil meiner Aufmerksamkeit zu den beiden Brüdern zurückkehrte.
    „Du hältst dich gut, kleiner Bruder“, lobte Xanthos. „Fast könnte ich stolz auf dich sein, wenn du nicht noch immer ein solches Kind wärst... Weiße Magie, Achtung für das Leben, Heilkunst, Sanftmut – welchen Wert hat all das? Was nutzt es dir, den Nebelwäldern einige lichtere Ecken abzutrotzen? Wieso verschwendest du die Magie, die durch deine Adern fließt wie dein Blut, mit einem solchen Unsinn? Du könntest an meiner Seite das Land beherrschen! Alles Leben in der schwarzen Wüste folgt meinem Willen, die Kasha erzittern vor Furcht vor mir . Das Gefühl von Macht, Xerus, das ist etwas, das du nie verstanden hast. In uns fließt das gleiche Blut. Das Blut der mächtigen Schatten! Wir sind eins, Xerus. Du könntest sein wie ich, kleiner Bruder. Soll ich dir die Wege der Macht und der Herrschaft zeigen?“
    „Und du Bruder?“ Traurigkeit und Bedauern lag in Xerus' Stimme. „Einst waren wir einander gleich. Du warst sanft, hattest ein Auge für die Schönheit der Welt. Nicht für Macht und dunkle Magie... Willst du nicht den finsteren Pfad verlassen? Gemeinsam könnten wir das Kernland in einen besseren Ort verwandeln. Aber ich kenne deine Antwort bereits, Xanthos. Ich werde dich ebenso wenig für die Faszination der weißen Magie begeistern, wie es unserem Vater gelingen konnte, mich für die schwarze Magie zu gewinnen. Auch dir wird der Erfolg nicht vergönnt sein, mein Bruder.“
    Xanthos' Stimme war nun eiskalt. „Deine Entscheidung, Bruder ! Wenn du mir nicht folgen willst, dann stirb, Xerus. Du kannst meine Flüche nicht für alle Zeiten abwehren! Mit Verteidigung allein wurde noch keine Schlacht gewonnen...“
    Und wieder ging der Kampf der Brüder weiter. Die Luft flirrte bereits vor Magie. Auch um mich herum tobte der Kampf weiter. Die Bashra stürzten sich mit erschreckender Effektivität auf die Namenlosen. Offenbar hatten Xerus und Donar Recht damit gehabt, dass sie diese mehr als alles andere hassten. Eine der Kreaturen, mit zottigem, schmutzigem Fell und zerrissener, verdreckter Kleidung, stürzte mit Gebrüll auf mich zu. Ich wehrte den Angreifer mit meinem Schwert ab. Immer weitere Angreifer stürzten auf mich zu. Seite an Seite mit dem Bashrarudel, das mich zu Beginn meiner Zeit im Kernland Kashas angegriffen hatte, kämpfte ich gegen die Kreaturen.
    Donar hatte sich in die Luft erhoben. Er flog dicht über die schwarze Kiesebene und jagte mit gleißendem Feuerstrahl die Namenlosen vor sich her. So heiß war sein Feuer, dass sie binnen weniger Atemzüge zu Asche zerfielen.
    Durch den lichten Nebel glitt Donar auf mich zu und zog dicht über mir einen Bogen in der Luft. „Ist bei dir alles in Ordnung, Lia?“ fragte der Quorinx. In einigen seiner Hornschuppen steckten Pfeil- oder Speerspitzen, aber seine tausende Mondläufe alte Panzerung war für sie undurchdringbar. Er schien die Spitzen gar nicht zu bemerken.
    Ich nickte und wehrte eine weitere der Kreaturen ab, die mit einem Krummdolch auf mich losging.
    Donar warf einen Blick auf Xerus und Xanthos, die noch immer Zauber gegen Zauber stellten. Sorge huschte über sein Gesicht. „Worauf wartest du, Xerulja?“ murmelte er, ehe er wieder in einem weiten Bogen über der Kieswüste verschwand.
     
    Irgendwann ließ der Ansturm der Namenlosen nach, schließlich versiegte er ganz. Die Bashra ließen sich zufrieden um mich herum auf den schwarzen Steinen nieder. Auch Donar war zurückgekehrt und
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