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Das dunkle Herz Kashas

Das dunkle Herz Kashas

Titel: Das dunkle Herz Kashas
Autoren: Liandra diLuna
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Quorinx auf ihre magische Kraft zu überprüfen und zwei Amulette herzustellen, die ihn und mich vor der schwarzen Magie seines Bruders schützen sollten. Jeden Abend saßen wir im Licht der zwei Monde und der unzähligen Sterne mit Donar zusammen und überlegten, wie es Xerus gelingen sollte, dem Herrscher der schwarzen Kieselwüste seine Macht zu entreißen.
    „Ist dir Xanthos auch in weißer Magie überlegen oder beherrscht er nur die schwarze Magie besser als du?“ fragte ich Xerus an einem dieser Abende.
    „Xanthos hatte nie Interesse an weißer Magie“, erwiderte Xerus. „Ihn zog es nur zur schwarzen Magie, die auch mit der Macht über Leben und Tod verbunden ist. Weiße Magie ist nicht geeignet, Angst und Schrecken zu verbreiten. Und sie ist nicht zum Kämpfen da. Andererseits... Aber ja, ich denke, das könnte uns weiterhelfen... Ich kann mein Wissen über die weiße Magie nutzen, um die Angriffe meines Bruders abzuwehren. Vielleicht kann ich Xanthos sogar mit weißer Magie schlagen. Ich werde darüber nachdenken.“
    In den folgenden Tagen schien Xerus immer wieder über seine Pläne nachzudenken, Xanthos zu besiegen, ohne dabei zu schwarzer Magie greifen zu müssen. Er wollte seine Überlegungen jedoch weder mit mir noch mit Donar teilen. Schließlich beschloss er , dass es Zeit sei, Xanthos zu einem Zweikampf zu fordern. Offenbar war in ihm eine Idee gereift, wie er sein Ziel, die Kasha zu befreien ohne seinen Bruder zu töten, erreichen konnte.
     
    Xerus rief einen der riesigen Geflügelten mit den tiefvioletten Federn zu sich, die ich wiederholt durch die Bäume und Nebel der Wälder hatte gleiten sehen. Er redete in einer seltsam klingenden Sprache mit ihm und überreichte ihm etwas, was der Geflügelte fest in seine Krallenfüße schloss. Dann erhob sich das Tier in die Lüfte und verschwand in Richtung der Wüste.
    Xerus kam zu Donar und mir herüber. Seine Miene war finster. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr.“ sagte er leise. „Schon bald wird Xanthos meine Forderungen in seinen Händen halten. Wir sollten uns der Unterstützung der Bashra vergewissern.“ Er stieß einen Ruf aus, der den Lauten der Jagdtiere so sehr ähnelte, dass ich mich mit Schrecken an den Angriff des Bashrarudels erinnert fühlte. Schon wenig später ertönte in den Tiefen der Nebelwälder ein weiterer Ruf. Offenbar eine Antwort.
    Sobald die Monde am Himmel standen, kamen sie: neun große, bedrohlich wirkende Bashra. Fasziniert und ängstlich zugleich beobachtete ich, wie Xerus zu ihnen hinüberging und mit den Bashra zu reden schien. Die Nacht, die meinen Lebensweg mit dem von Xerus zusammengeführt hatte, noch in deutlicher Erinnerung, hielt ich mich an Donars Seite. Noch immer hatte ich mich nicht an die magischen Fähigkeiten meines Begleiters gewöhnt. Dass es ihm offensichtlich möglich war, sich mit den verschiedenen Lebewesen des Kernlandes zu verständigen, versetzte mich in höchstes Erstaunen.
    Die Monde waren halb über den Nachthimmel gewandert als Xerus sich tief verneigte. Die Bashra stießen ein heulendes Bellen aus – und verschwanden so plötzlich im Dunkel des Waldes wie sie gekommen waren.
    Xerus ließ sich neben mir auf dem Boden nieder, den Rücken an Donars Pranke gelehnt. „Sie werden den Zweikampf als Zeugen begleiten. Eingreifen werden sie nur, wenn Xanthos seine Namenlosen gegen uns aufhetzt.“
    „Das ist gut“, antwortete Donar mit seiner ruhigen, dunklen Stimme. „Denn genau das wird er tun.“
    Xerus seufzte. „Das ist auch meine Vermutung.“
    „Die Bashra und ich werden die Namenlosen in Schach halten“, versprach Donar. Du konzentrierst dich voll und ganz auf den Kampf mit Xanthos. Lia wird dir hoffentlich mit dem Stein und dem Speer die Kraft geben, die du brauchst.“
    „Was ist mit den Grugandar?“ erkundigte ich mich. „Werden sie in den Kampf eingreifen?“
    „Nein“, entgegnete Xerus. „Sie haben weder Interesse daran, mich zu unterstützen noch werden sie sich auf Xanthos' Seite stellen. Ich bin überzeugt, dass sie sich heraushalten werden. Mit der Hilfe der versklavten Kasha können wir ebenfalls nicht rechnen; sie sind viel zu verängstigt, um sich gegen ihren Herrscher aufzulehnen. Allerdings werden sie auch nicht für ihn kämpfen – Xanthos achtet sorgfältig darauf, dass keiner der Kasha des Kernlandes die Kampfkunst erlernt...“
    Ich sah Xerus nachdenklich an. „Dann bleibt uns nichts weiter zu tun als abzuwarten, wie Xanthos auf deine Forderung
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