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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3
Autoren: Alan Dean Foster
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vor, als tauche sie in ein Meer aus eben gepflückten tropischen Blumen ein. Selbst Menschen, die das Erscheinungsbild der Thranx abstoßend fanden, waren kaum in der Lage, ihre feindliche Haltung diesen Wesen gegenüber beizubehalten, waren sie erst in deren so köstliche Wohlgerüche verströmenden Nähe.
    Schade, sinnierte sie, dass bisher kein Weg gefunden wurde, Gerüche via 3-D zu verbreiten! Das war wirklich eine Schande. Könnte jeder Mensch einem Thranx von Angesicht zu Angesicht begegnen, die Beziehungen zwischen den beiden Spezies wären mit Sicherheit weniger instabil gewesen.
    Haflunormets Fortschritte in Terranglo ließen sich durchaus mit denen von Anjou in Niederthranx und dem wesentlich komplizierteren Hochthranx vergleichen. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise von Azerick hierher?«
    »Der Flug verlief weitestgehend reibungslos, wenn Sie darauf anspielen.« Anjou rutschte auf dem länglichen Kissen bis zu dessen schmalen hinteren Ende und wünschte sich, sie hätte sich irgendwo anlehnen können. »Die Fahrt in der Transportröhre vom Shuttle-Hafen nach Daret zog sich allerdings etwas in die Länge.«
    »Das ist gerade ein besonders geschäftige Zeit des Jahres. Der vierte Zyklus der Trockenzeit hier in dieser Klimazone.«
    Sie lachte leise in sich hinein. »Das nennen Sie Trockenzeit?« Von dem Augenblick an, als der für den Atmosphärenflug konzipierte Shuttle zum Sinkflug hinunter zum östlichen Hafen von Daret angesetzt hatte, hatte es beständig geregnet, und das recht heftig.
    »Auch was die klimatischen Bedingungen betrifft, kann man unterschiedlicher Meinung sein.« Haflunormet vollführte eine ausdrucksstarke Geste mit beiden Echthänden. »Ich etwa kann überhaupt nicht begreifen, wie ihr Menschen das Klima auf dieser hochgelegenen kalten Wüstenei, die ihr Eblnelon Med’ranja nennt, ertragen könnt.«
    Anjou versuchte, nicht an die angenehmen Temperaturen zu denken, die bei dem an einem Hang gelegenen menschlichen Außenposten herrschten. Trotz der Klimaregulierung ihrer Kleidung schwitzte sie wie ein Schwein. Sie konnte es gar nicht erwarten, dieser fensterlosen Kammer mit ihrer niedrigen Decke wieder zu entfliehen und an die Oberfläche zu gelangen. Dass sie Haflunormet als Person sehr schätzte, konnte daran nichts ändern.
    »Sie machen auf mich ganz den Eindruck, als wenn Sie sich unwohl fühlen!«
    Seine Beobachtungsgabe überraschte Anjou. »Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie zwischenzeitlich so viel Erfahrung im Deuten menschlicher Gefühlsregungen erlangt haben.«
    »Ich gebe zu, dass es für mich noch schwierig ist.« Eine eher beiläufige Geste begleitete seine Worte. »Für uns ist es schwer zu begreifen, dass eine Spezies mit einer dehnbaren Haut diese nutzt, um ihre Emotionen auszudrücken, weil wir selbst dies bekanntlich ja mit den Händen tun. Und menschliche Haut ist dabei noch elastischer als die der AAnn, jener empfindungsfähigen Spezies, der ihr Menschen äußerlich am ähnlichsten seid. Ich habe viel mit meinen Übungsholos trainieren müssen.«
    »Sie beobachten mein Gesicht, ich beobachte die Bewegungen Ihrer Arme und Beine.« Anjou unterstrich ihre Worte mit entsprechenden und recht komplizierten Bewegungen ihrer linken Hand. »Durch solche Studien lernen wir voneinander.«
    Er erhob sich hinter seinem Arbeitsplatz. »Auf jeden Fall denke ich, dass Sie sich außerhalb der Stadt wohler fühlen.« Er bewegte sich um den Arbeitsplatz herum, bis er auf allen vier Echtbeinen neben ihr stand, dann reichte er ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen und sie dann sanft, aber bestimmt in Richtung Tür zu lotsen.
    »Lassen Sie uns eine Steigröhre an die Oberfläche nehmen, keerkt! Dort wird es nicht weniger feucht und heiß sein, doch ich habe gelernt, dass Ihre Spezies es vorzieht, an der frischen Luft zu sein und der Enge zu entfliehen.« Er drückte mit einer kurzen Geste wissbegierige Indifferenz aus. »Eine sonderbare Neigung, aber eine harmlose.«
    Das war mehr als nur ein verlockendes Angebot, fand Anjou. »Und die Sicherheitsvorschriften?«
    Facettenaugen blitzten golden im Licht der Deckenbeleuchtung auf, und Haflunormet strahlte bestätigende Ruhe aus. »In den Parkanlagen können wir offen reden. Es gibt reichlich sichere Plätze dort.«
    Mehr brauchte es nicht, um Anjou zu überzeugen. Gemeinsam verließen sie das Büro und folgten dem Weg, den Anjou vorhin gekommen war, bis zum Hauptkorridor. Anstatt dort die Sicherheitssperren zu durchschreiten, bogen
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