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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3
Autoren: Alan Dean Foster
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Simultanübersetzungen dem Ende zu. Die Dokumente waren unterzeichnet und abgezeichnet und wieder unterzeichnet, bis auf dem Papier oder dem Plastik kein Platz mehr war für weitere Bestätigungen durch die ordnungsgemäß bestimmten Vertreter beider Spezies, und Holos der Originaldokumente erschienen vor den Zuschauern. Sie wurden auch übertragen zu Beobachtern, die sich teils Kilometer, teils Parsecs vom Ort des Geschehens entfernt aufhielten. Jede Urkunde, die fertig gestellt war, wurde simultan auch in polierte Marmorblöcke gemeißelt und in Bögen aus eloxiertem Titan geschnitten, die auf ewig an diesen Tag erinnern sollten und seiner Bedeutung deutlich mehr Rechnung trugen.
    Schließlich war alles vorbei; es gab viel dankbares Händeschütteln und Fühlerstreicheln. Besonders berührte Fanielle der Augenblick, als der derzeitige Vorsitzende der Vereinigten Kirche, die Viertletzte Instanz David Malkezinski, die Echthand der ehrwürdige Tri-Eint Arlenduva ergriff, während sie gleichzeitig die Fühler ausstreckte, um seine Stirn zu berühren. Statt, wie auch Fanielle ursprünglich angenommen hatte, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, hatte diese immer noch im Aufbau befindliche Glaubensgemeinschaft, die einst von einem menschlichen Geistlichen und seinem Thranx-Kollegen begründet worden war, sich immer weiter verbreitet und gewann schnell an Anhängerschaft hinzu, Menschen wie Thranx gleichermaßen. Tatsächlich war das Ansehen der Kirche unter den Durchschnittsbürgern sogar noch gestiegen.
    Zu den Anhängern der Vereinigten Kirche gehörte inzwischen auch die Diplomatin Fanielle Anjou, die erst kürzlich zur Stellvertretenden Ratsbeauftragten für Menschen-Angelegenheiten auf Hivehom befördert worden war. Das war so etwa der wichtigste Posten, den man bekleiden konnte, während die Regierungen beider Zivilisationen umorganisiert und konsolidiert wurden.
    Als Fanielle dastand, mit Freunden und Kollegen sprach und dabei ihr Bestes tat, den Medien auszuweichen, zog eine kleine Hand sie am Arm. Eric Haf-Lyr Anjou schaute sie mit großen eifrigen Augen an, und der Blick verriet, wie wenig er um die Bedeutung dieser Zeremonie gab, die gerade eben zu Ende gegangen war.
    »Mom, Mom! Barehtezen und Jacque wollen runter zu den Indian Gardens gehen. Kann ich mit? Kann ich? He, hast du gewusst, wie prima die Apfelblüten duften?«
    Sie lächelte ihn an. »Natürlich kannst du mitgehen, Eric. Aber sieh zu, dass ihr beide, Jacque und du, auf Bar aufpasst! Da unten gibt es viel Wasser, und sie wird es außerdem ganz toll finden, dass es immer wärmer wird, je tiefer ihr kommt - und du weißt, wie schnell Thranx in diesem Klima austrocknen!« Ihre Handbewegung erfasste das ganze hochgelegene, trockene Bergland, in dem sie standen.
    »Ach, der wird schon nichts passieren! Sie hat ihren Luftbefeuchter an, und sie hat versprochen, immer alle sechs Beine zu benutzen, auch da, wo man leicht vorankommt!«
    »Passt nur auf, dass sie feucht genug bleibt! Habt viel Spaß, und seht zu, dass ihr vor sechs zurück seid!« Sie warfeinen Blick auf ihr Chronometer. »Wir müssen morgen früh raus, damit wir den Transit zum Shuttlehafen nicht verpassen.«
    Er nickte, und seine Worte wurden fast geschluckt von dem Lärm der Menge um sie herum, als er ihr noch etwas zurief und dabei bereits davonrannte. »Ich weiß! Ich kann’s gar nicht erwarten, wieder in die Wabe zurückzukommen!«
    Kinder, dachte sie. Unsere Brut. Unsere Nachkommen, wirklich und wahrhaftig die, die nach uns kommen, der Frühling einer Spezies - und wie der Frühling ein frischer Neuanfang! Für unsere Nachkommen erwacht mit jedem neuen Tag tatsächlich ein neues Universum zum Leben. Nur dass es am morgigen Tag mehr als nur ein Aphorismus sein wird. Morgen ist es Wirklichkeit. Fanielle fragte sich, wie das wohl alles funktionieren würde: die Vereinigung zweier grundlegend unterschiedlicher Spezies, eine bisher niemals da gewesene Fusion von Arthropoden und Anthropoiden. Etwas Vergleichbares hatte es in diesem Teil der Galaxis, den die Menschen bisher kennen gelernt hatten, niemals gegeben. Wie nah würden sie einander kommen, wie vertraut einander werden? Würde der Satz »Lass dich nicht vom Käfer beißen‹ plötzlich eine ganz neue Bedeutung erhalten? Würde das zu einem anderen Zeitalter führen, vielleicht nicht zu einem »Goldenen Zeitalter der Menschheit, aber zu einer ruhigeren, zuversichtlicheren Ära?
    Fanielle wusste, dass ihre Gedanken abglitten, und
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