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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3
Autoren: Alan Dean Foster
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versucht worden war, wusste auch niemand, wie es werden oder was jeder neue Tag bringen würde. Doch beide Seiten machten sich mit Energie an die Arbeit.
    Die terrestrische Regierung organisierte eine Reihe bombastischer Feierlichkeiten; die grandiosesten wurden in oder in der Nähe der eindrucksvollsten Städte abgehalten, für kleinere Ballungszentren wurden bescheidenere Feierlichkeiten geplant, und örtliche Kundgebungen nahmen Zeit und Aufmerksamkeit der Städte und der Länder in Anspruch. Bei den Thranx wurde diese Gelegenheit in Form sehr viel individuellerer und persönlicherer Glückwünsche begangen, woraufhin sich alle wieder an die Arbeit machten. Allenthalben herrschte ein Gefühl der Zufriedenheit: Die Thranx hatten bekommen, was sie gewollt hatten, und die Menschen das, was sie brauchten.
    Nach Wochen voller Reden, Paraden, Demonstrationen, Feuerwerke, Bankette, Kundgebungen, Versammlungen von Raumschiffen beider Zivilisationen an außergewöhnlichen wie ganz gewöhnlichen stellaren Örtlichkeiten, Stunden wechselseitiger Berichterstattung in den Medien beider Spezies, endlose, sich ständig wiederholende Programme der Art ›Warum das gut für Sie ist‹, lautstarker und politischer Debatten und reichlich innerer Einkehr seitens der normalen Bürger entdeckte ein Großteil der Bevölkerung beider Spezies, dass sie auch noch etwas anderes gemein hatten: die Fähigkeit, sehr schnell genug von selbst ernannten Experten und so genannten Spezialisten und eifernden Politikern zu haben, die ihnen wild entschlossen vorschreiben wollten, warum sie was tun sollten. Als dann also der Zeitpunkt gekommen war, die Vereinigung tatsächlich zu ratifizieren, statt sie einfach nur zu rühmen oder ihr Für und Wider abzuwägen, stellte dieses Ereignis eine gewisse angenehme Antiklimax dar, die von den meisten einfach ignoriert wurde, weil sie damit beschäftigt waren, ihr eigenes Leben zu leben.
    Der Ort, der für die Unterzeichnung der Vereinigungsverfassung ausgewählt worden war, war so grandios wie der Canyon, nach dem er benannt war. Nicht allzu weit von dem kleinen Amphitheater entfernt, in dem die offizielle Zeremonie stattfinden sollte, beförderten Rollwege, befestigt an spinnwebartigen Stützstreben, einen beständigen Strom an Touristen vom Rand des Grand Canyons zu dem tosenden, eiskalten Fluss an dessen Grund. Die meisten richteten ihr Augenmerk auf die Landschaft und beachteten die Gruppe aus Diplomaten und Medienvertretern nicht, die sich ebenfalls in der Gegend aufhielt. Einige Thranx, so stellte Fanielle zufrieden fest, befanden sich unter den Schaulustigen, die in die Tiefen hinunterbefördert wurden, in die sich der Fluss im Laufe unendlich vieler Jahre seinen Weg gebahnt hatte. In der Nachmittagshitze benötigten die Thranx keine zusätzliche Schutzkleidung, doch jeder von ihnen trug einen kleinen leistungsstarken Luftbefeuchter über seinen Atemöffnungen. Durch solche Kleinigkeiten wie das gemeinsame Bestaunen von Wundern wurden unzerstörbare Bande geknüpft.
    Fanielles Platz befand sich zwar ganz hinten in der Versammlung, aber sie schätzte sich glücklich, überhaupt eine Einladung erhalten zu haben, und lauschte den Reden, deren Kürze ihre Bedeutsamkeit Lügen zu strafen schien. Einer nach dem anderen erklommen die verschiedenen Würdenträger der Menschen und der Thranx das behelfsmäßig errichtete Podest, und ihre Gestalten, nicht ihre Worte, erschienen winzig angesichts des gewaltigen roten Felspanoramas, das hinter ihnen den Horizont ausfüllte. Das Ritual hätte ebenso gut auf Hivehom stattfinden können, das wusste Fanielle, oder auf irgendeinem neutralen Planeten; doch die Thranx hatten sich den Wünschen ihrer neuen menschlichen Konsozianten gefügt. Sie begeisterten sich weitaus weniger für Prunk und feierliche Rituale als die Zweibeiner, hatten jedoch Verständnis gezeigt, als die Säuger darum gebeten hatten, die erste Unterzeichnung auf der Erde stattfinden zu lassen. Eine zweite entsprechende Feierlichkeit würde später in den hohen Zeremoniewaben von Hivehom abgehalten werden.
    Diese Art des Verständnisses, so sinnierte Fanielle, wird viel dazu beitragen, dass diese neue Union auch funktioniert. Es war ein Verständnis, von dem die Psychoingenieure der Ansicht waren, es habe der Menschheit stets gefehlt, und sie habe es herbeigesehnt, schon seit die Spezies vor Jahrtausenden zum ersten Mal von den Bäumen gestiegen sei.
    Schließlich neigten sich die Reden und ihre
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