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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett
Autoren: Unknown
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hin und zurück an einer Grenze zu bewegen, ohne sich zu binden? Nur um den Reiz des Verbotenen zu fühlen?
    Ein Marinesoldat auf Landdienst, in klumpigen Schuhen, verdrecktem Overall, tödlich verlegen und in Habtachtstellung, was konnte ich wohl mit so einem riskieren? dachte ich, streckte wieder meine braunen, schlanken Glieder und stellte mir die bleichen, schlaksigen des Jünglings vor. Oh, man könnte doch wohl ein bißchen scherzen, ein bißchen Katz und Maus spielen, mit ihm und mit sich selbst.
    Nach einer Weile rief ich den Offizier vom Dienst an.
    »Göran, willst du mir eine Hilfskraft von der Marketenderei schicken? Sei so lieb. Ich brauche einen Mann, der mir beim Geschirrwaschen, Aufräumen und überhaupt bei einer gründlichen Reinigung helfen kann, bevor mein Mann kommt. Ich brauche ihn einige Tage, und außerdem möchte ich ein paar Eßsachen und Fruchtsaft haben. Schick mir Svensson, den langen Burschen, du weißt.«
    Ich legte den Hörer auf. Ich stand nackt in der Halle des Bungalows. Sah mich in dem Spiegel. Kein Gramm Fett, obwohl ich so auf der faulen Haut gelegen hatte. Es war das Verdienst der Turnringe und der langen Schwimm- und Radtouren. Ich hatte einen kupferbraunen Ton auf dem ganzen Körper, die Brustwarzen stachen als wenig dunklere Broschen auf den prallen Brüsten hervor. Aber besonders zufrieden war ich mit der Mitte und dem Magen. Die waren schön und aufreizend, fand ich. Der Bauch war ein kleiner Schild mit einer tiefen Einbuchtung in der Mitte. Ich zog ihn einige Male heftig ein, so daß er gegen meine Eingeweide preßte, und fühlte mich vollkommen glücklich. Wie bleich und unbeholfen sich der Bursche von der Marketenderei gegen meine braune Pracht ausnehmen würde.
    Ich wählte ein weißes Kleid und zog es über. Nahm einige goldene Schmuckstücke. Ich wollte ihn richtig blenden.
    Er kam in weniger als einer Viertelstunde auf einem Dienstfahrrad herbeigestrampelt. Am Rad hing vom Rahmen ein Schild mit der Bezeichnung der Flotteneinheit, die ich jedoch aus Gründen der Geheimhaltung nicht erwähne. Er hatte einen großen Korb mit. Auf sein Klingeln öffnete ich und fragte mich mit einer gewissen Neugierde, ob er erkennen konnte, daß er mich bereits gesehen hatte. Er salutierte, und ich nickte kurz zurück.
    »Wehrpflichtiger Svensson, Sie können den Korb in den großen Raum tragen und gleich den Tisch decken«, sagte ich. »Svensson will vielleicht auch eine Tasse Kaffee haben?«
    »Danke, Frau Kommandeur«, sagte er, etwas inkorrekt.
    Er stelzte hinein und begann auszupacken. Er wirkte nett, sah gut aus und war genauso groß, wie er sein sollte, aber seine Gestalt war hinter einem sackartigen Overall mit einer langen Reihe scheußlicher Bleiknöpfe vorne verborgen. Ich wollte mehr von ihm sehen.
    Als habe er meine Gedanken erraten, sah ich jetzt, wie er auf halbmast flaggte, der Overall erhob sich wie ein Zelttuch um die Mittelstange. Er war gar nicht so zurückgeblieben. Sein ausgehungerter Körper verstand vermutlich besser als er selbst, um was es ging.
    »Wie geht es Svensson in der Marketenderei?« fragte ich, während wir den lauen Kaffee tranken.
    »Ganz leidlich, nicht zuviel und nicht zuwenig zu tun«, antwortete er abwartend.
    »Hat Svensson Lust, ein Bad zu nehmen — ich meine im Meer? Dann habe ich nichts dagegen.«
    »Danke, Frau Kommandeur, gern. Aber ich hab’ keine Badesachen mit.«
    »Das ist nicht nötig. Hüpfen Sie in den Unterhosen hinein. Hier sind wir nicht so prüde. Ich sonne mich unterdessen.«
    Ich war richtig neugierig zu sehen, wie er neben mir aus-sehen würde, schlaksig und bleich, aber immerhin ein Mann. Ich schlug mit den Fäusten gegen den Türpfosten, daß die Schmuckstücke klirrten.
    Dann zeigte ich ihm den Weg zur Brücke.
    »Kommen Sie in den Sonnenhof, und trocknen Sie sich nachher«, sagte ich. »Svensson weiß ja, wo er liegt.«
    Ich sah ihn mit langen, tapsigen Schritten auf die Brücke hinausgehen. Die Schuhe knirschten auf den Brettern, der Overall flatterte um ihn herum.
    Wieder im Offiziersbungalow, streifte ich mir das Kleid mit einem einzigen Schwung ab und lief hinaus in den Sonnenhof, nackt, nur mit dem Slip um die Hüften. Das Herz trommelte, und ich war verrückt. Ich streckte mich im Liegestuhl aus und wartete. Fühlte mit der Hand an den Slip. Dort drin sah es bös aus, die Sache war klar. — Du bist wahnsinnig, aber, mein Gott, du lebst! sagte ich zu mir selbst und fühlte, wie es in den Schläfen pochte.
    Ich
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