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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett
Autoren: Unknown
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Sattel gedrückt, setzte er das Rad in Bewegung, aber das konnte sein Glied nicht davon abhalten, in Lenkstangenformat in die Höhe zu steigen. Ich saß vor ihm rittlings über dem Fahrradrahmen, lehnte mich zurück und stützte den Rücken am Lenker, er paßte genau zwischen die Leitstangen. Ich legte dann meine Kniekehlen über Svenssons Schultern, brachte meine Hüften in eine geeignete Lage und schob meinen Schoß auf Svenssons improvisierte päonienrote Lenkstange zu, die nun fast so groß war wie die des Fahrrads. Ich glitt darüber, sank tiefer und hielt mich an ihr fest. Ich hob Svenssons hilflos hängende Arme zum Griff um den Lenker empor und legte meine eigenen Arme mit einem festen Griff über die seinen. Ließ dann den Kopf nach hinten sinken, so daß die Vorderlampe unter meinem Nacken lag und mein Haar über ihr hing.
    »Jetzt radeln wir, Svensson«, sagte ich. »Geradeaus. Nur geradeaus.«
    Und Svensson begann zu radeln. Das Rad rollte über den harten Boden, zuerst über beschwerliche, schmale Pfade, durch das dichte Laub vom Wäldchen, durch das wir glitten, dann über glatteren Wiesenboden. Bei jeder Unebenheit des Weges gingen Stöße von Wollust durch mich, während Svenssons feste, glatte Schenkel sich schmeichelnd auf und ab bewegten, vor und zurück gegen meinen Hintern und Rücken. Ich sah nicht den Boden, die gute Erde, aber ich fühlte sie auf die beste Weise, die man genießen kann.
    Es war himmlisch. Das Laub und die Zweige über mir glitten in einem immer beseligenderen Rausch an mir vorbei. Dann wurde klarer, wolkenfreier Himmel sichtbar, die Sonne hüllte mich in ihre dünnen, heißen Schleier ein, und ich begann, mich in Seligkeit zu verlieren. Eine silberweiße Meerschwalbe leistete mir eine Ewigkeit lang Gesellschaft. In einer Ecke wurden einige kräftige Kiefernkronen sichtbar. Zuunterst im Bild konnte ich, wenn ich die Augen stark senkte, Svenssons, Schwedisch-Svenssons Oberkörper und Kopf sehen. Er sah mich mit Staunen an, das Schritt für Schritt, Radumdrehung für Radumdrehung, in Freude, Lächeln, Lachen und Jubel überging, dann wieder in Lachen, Lächeln, Freude und...ich weiß nicht, wie man die darauf folgende, fast schmerzvolle Miene nennen soll.
    »Schneller, Svensson, schneller!« rief ich, wild, besinnungslos, außerhalb jeder Realität, und ich fühlte, wie jede Erhebung und jede Senke des Bodens sich durch die Gummiräder bis in meinen Schoß fortpflanzte. Und seine Schenkel streichelten und streichelten mich immer rascher.
    »Schneller, schneller!«
    Vollkommen schwindlig fühlte ich, wie die Räder über eine ganz harte, steinfeste Unterlage rollten.
    Die Strandgrenze, dachte ich, und gerade als das Wasser aufspritzte und uns mit seiner Kühle überflutete, fühlte ich, wie alles rundherum in die Ekstase der Eruption mündete, den Gipfel der Sommervollendung.

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