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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars
Autoren: David Grinnell
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Geschöpfe erschien. Sie hielten ein Netz ausgespannt und drängten uns in eine Ecke. An Flucht war unter diesen Umständen nicht zu denken.
    Wir wurden ergriffen, man verschränkte mir die Arme auf dem Rücken, und dann stieß man uns den Weg zurück, den wir vor wenigen Stunden gekommen waren.
    Der Dolmetscher wartete auf mich. Während der neben mir durch den Gang schritt, fragte ich, was sie mit uns vorhatten.
    Er hatte seine Karten bei sich, sortierte sie und sagte: „Sie haben etwas – das wir benötigen. Wir nehmen es. Wir schneiden es heraus.“
    Trotz der lächerlich quietschenden Stimme gefror es in mir.
    Sie schneiden es heraus!
    Ein qualvoller Tod stand mir bevor. Was verstanden diese Geschöpfe von Chirurgie?
    Ich trat auf meine Bewacher ein. Sie schrien laut auf.
    Eines der vieräugigen Geschöpfe, die L’Prat am Arm hielten, eilte auf mich zu. Das andere hatte seine Aufmerksamkeit auf unsere Gruppe gerichtet und bemerkte zu spät, daß L’Prat sich auf den Boden warf, mit einer raschen Drehung dem Griff seines Bewachers entschlüpfte und sich in die Unbemerkbarkeit gerettet hatte.
    Einmal verschwunden, war er so leicht nicht wieder aufzufinden. Nur der Mann am Detektor konnte sagen, wo er war.
    Die Wachen griffen ins Leere. Sie sahen ihn so wenig wie ich, obwohl ich spürte, daß er direkt vor unseren Augen stand.
    Bevor ich mir die Verwirrung zunutze machen konnte, kamen aus Seitengängen andere Geschöpfe herbeigestürzt und hielten mich. Ich wurde in einen Raum gestoßen.
    Man legte mich auf einen Tisch und band meine Glieder. Zwei schwarzgekleidete Geschöpfe traten auf mich zu. In ihren Händen hielten sie kleine, scharfe Messer.
     
    15. Kapitel
     
    Heute scheint es mir, als sei ich damals ruhiger gewesen, als man es eigentlich erwarten konnte. Die Reise durch den Weltraum, die unzähligen Eindrücke, die ich dabei empfangen hatte – das alles hatte mich innerlich gereift und gab mir eine Überlegenheit, die mich die Angst überwinden ließ.
    Ich hatte keinen Zweifel, daß ich hier, auf diesem Tisch, sterben würde. Ich wartete auf die schmerzhaften Schnitte ihrer Messer. Ich hatte keine Schonung von ihnen zu erhoffen. Vielleicht fühlten sie Mitleid mit mir, aber sie handelten unter dem Druck der Verzweiflung, und die Geschichte beweist deutlich genug, daß in diesen Fällen alle besseren Regungen über Bord geworfen werden.
    Ich wandte meinen Kopf und sah, wie acht Augen meinen Arm abschätzend betrachteten. Ein Schauer lief über meinen wehrlosen Körper. In diesem Moment strahlten die Lampen hell auf. An den überraschten Bewegungen der Geschöpfe erkannte ich, daß etwas Außergewöhnliches vorgefallen war. Immer heller glühten die Lampen. Ich hatte schon vorher gesehen, daß sie von einer zentralen Kraftstation drahtlos gespeist wurden. Die immer noch ansteigende Lichtfülle schien von dort gesteuert zu werden. Blitze schossen aus dem Detektor, den man in den Operationsraum transportiert hatte. Bläuliche Flammen huschten über die Waffen in den Händen der Wächter. Entsetzt ließen diese ihre Kugeln fallen. Plötzlich schien der ganze Raum in weiße Flammen gehüllt zu sein. Ein ohrenbetäubender Schlag – dann herrschte Finsternis. Gleichzeitig umgab mich eine tiefe Stille.
    Wenige Augenblicke später füllten quietschende Falsettstimmen den Raum. Irgendwelche Gegenstände fielen zu Boden und zerbrachen, Die Tür wurde aufgerissen, und ich konnte hören, wie aufgeregte Wesen über den Gang liefen. Ich versuchte, mich von den Fesseln zu befreien. Eine fremde Hand half mir.
    In ein paar Minuten stand ich auf meinen Füßen.
    Ein Chaos herrschte in dem Raum. Ich griff mir einen schweren Gegenstand, schwang ihn wie eine Schleuder gegen jeden, der sich mir in den Weg stellte. So bahnte ich mir einen Weg zum Ausgang. Noch trug ich meinen Raumanzug. Ich hatte eine Chance, zu entkommen.
    Zweifellos war es L’Prat, der die zentrale Kraftstation zerstört hatte. Ein genialer Gedanke, auf diese Weise das Schiff mit allen seinen Hilfsmitteln lahmzulegen.
    L’Prat mußte unglaublich schnell gewesen sein. Zweifellos war er es, der mich von dem Tisch befreit hatte. Was mochte er noch unternehmen?
    Aus allen Teilen des Schiffes drangen schrille Schreie. Ich hörte, wie sich die Mannschaft ihren Weg in der undurchdringlichen Finsternis suchte und dabei gegen Wände, Türen und Möbel stieß.
    Ein sausendes Pfeifen übertönte plötzlich alle anderen Geräusche. Ein Luftzug riß mich fast von
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