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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars
Autoren: David Grinnell
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den Beinen.
    Ich preßte mich fest an die Wand. Die Luft wurde plötzlich dünner. Ich setzte meinen Helm auf und hoffte, daß er noch dicht war.
    Irgend jemand hatte die Schleuse am Haupteingang geöffnet. Die Luft raste wie ein Orkan durch den Gang und strömte aus dem Schiff. In wenigen Minuten mußte es hier genauso kalt und unwirtlich sein wie auf dem ganzen Pluto.
    Schwerfällig folgte ich dem Gang und suchte nach einem Licht – dem Blinken des Sternenhimmels, der mir den Ausgang zeigen konnte. Ich rannte mit jemandem zusammen. Meine Hände berührten einen fremden Gummianzug. Gewandt glitt der Unbekannte zur Seite, und es gelang mir nicht, ihn wieder zu fassen. Ich horchte, konnte aber weder etwas hören noch sehen. Ich erinnerte mich, daß in einer Tasche des Raumanzuges eine Lampe sein mußte. Ich fand sie und leuchtete in den Gang.
    Erstarrte Körper lagen an den Wänden. Nichts bewegte sich. Ich wartete auf ein Lebenszeichen von irgendeiner Seite, aber nur Stille und Leere umgaben mich.
    Schließlich verließ ich das Schiff. In dem schwachen Licht der Sterne sah ich Altairwesen auf dem felsigen Boden liegen, die im Kampf getötet worden waren.
    Die Kuppel war dunkel. Auf einer Seite war sie weit aufgerissen. Von den kleinen Außenstationen waren nur noch verstreute Trümmer geblieben. Verschiedene Aufklärungsschiffe waren zerstört.
    In dem Tal hatte ein Kampf stattgefunden. Jemand hatte das Lager der Altairwesen restlos zerstört.
    Irgend etwas stieß mit mir zusammen. Ich sprang unwillkürlich zur Seite. Aber einen kurzen Moment hatte ich in runde, braune Augen gesehen, die durch die Scheibe eines Helmes blickten.
    Ein Thubanese, der soeben das Schiff verlassen hatte und in seiner Hand ein Paket trug.
    Dann war er verschwunden. Ich ging wieder in das Schiff und sah, daß die Toten beiseite geräumt waren.
    Der kurze Blick auf den Thubanesen erklärte mir, was vorgefallen war.
    Die Thubanesen befanden sich in einer verzweifelten Lage. Sie waren als erste auf dem Pluto gelandet und hatten die Erforschung unseres Sonnensystems und der Erde sehr weit vorangetrieben. Aber ihr Expeditionsschiff war verunglückt und nicht mehr in der Lage, den Pluto zu verlassen. Wahrscheinlich hatten sie auch einen Teil ihrer Ausrüstung – vielleicht sogar der Mannschaft – verloren.
    Als die Altairwesen auf dem Pluto landeten, entdeckten sie die Thubanesen und betrachteten sie sofort als ihre Gegner. Die Expeditionsarmee vom Altair war sicher und ohne Schaden gelandet, Ihre Aufklärungsflotte war zahlreich und gut bewaffnet. Sie hatten sofort den Kampf gegen die Thubanesen aufgenommen und ihn mit ihren überlegenen Kräften erfolgreich geführt. Der Thubanese, den ich in der Wüste von Arizona fand, war ein Opfer der Armee vom Altair.
    Die Thubanesen hatten gegen ihre überlegenen Feinde nur einen Trumpf auszuspielen – ihre Unbemerkbarkeit. Sie schickten Spione in das Lager der Altairmannschaft. Einige mußten trotzdem in Gefangenschaft geraten sein und den Wissenschaftlern vom Altair die Möglichkeit geboten haben, einen Detektor zu konstruieren. Mit diesem hatten sie L’Prat und mich erwischt.
    L’Prat war kein einfacher Spion. Er hatte den Auftrag, einen kühnen Handstreich der Thubanesen vorzubereiten.
    Er wurde gefangen. Durch meine Hilfe gelang es ihm, sich zu befreien. Wahrscheinlich hatte er von Anfang an geplant, die zentrale Energiestation zu zerstören. Die Thubanesen, geschützt durch ihre Unbemerkbarkeit, lauerten in der Nähe und warteten nur auf die Zerstörung der Energiestation. Auf dieses Zeichen von L’Prats Erfolg kamen sie aus ihrer Stellung und stürzten sich auf ihre Gegner.
    Es gelang ihnen ein restloser Sieg. Ich konnte kein Zeichen von Gegenwehr in dem dunklen Tal erkennen, als ich wieder das Schiff verließ. Allerdings blieben mir auch die Eroberer verborgen. Sie waren anwesend; vielleicht marschierte eine ganze Armee vor meinen Augen, ohne daß ich sie bemerkte.
    Ich fragte mich, wie sie sich wohl gegenseitig wahrnahmen. Meine Frage wurde sehr schnell beantwortet. Jemand umfaßte mein Handgelenk. Vor mir stand ein Thubanese. Über seinem Helm trug er eine seltsame, flache Gesichtsmaske, die an übergroße Photozellen eines Lichtmessers erinnerte.
    Ich bückte mich, glitt unter seinem Griff hinweg und rannte auf eines der unzerstörten schwarzen Aufklärungsschiffe zu. Jemand schien mir ein Bein zu stellen. Ich rollte über den Boden und wollte wieder aufspringen, als sich ein Körper
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