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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis
Autoren: Colleen Gleason
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Energisch entzog sie ihren Arm seinem festen Griff und trat einen Schritt von ihm weg, um ihm in die blassblauen Augen zu schauen.
    »Dieser weit entfernte Verwandte von ihr ist ein Schwein und ein Dummkopf und leistet höchstwahrscheinlich gerade den Fischen auf dem Grund der Themse Gesellschaft«, meinte George ganz ungezwungen.
    »Das bedeutet wohl, dass Miss Maybelle einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Blutes getrunken hat, ehe sie sich seiner entledigt hat. Oder haben Sie das für die Dame besorgt?«
    George besaß so viel Anstand, den Blick abzuwenden. »Er war ein Schwein«, wiederholte er, und Trotz schwang in seiner Stimme mit.
    »Aber immer noch ein Mensch. Zufälligerweise kenne ich auch ein paar Typen, die in die Kategorie Schwein fallen.« Sie bedachte ihn mit einem bedeutungsvollen Blick. »Aber ich würde nie so weit gehen, sie an die Fische zu verfüttern — oder an Untote.« Sie schürzte die Lippen und genoss es beinahe zu beobachten, wie George sich wand. An den Vorgängen, an denen er beteiligt gewesen war, gab es natürlich nichts Belustigendes, und wenn je ein Mensch für eine wohlverdiente Strafe prädestiniert gewesen war, dann George Starcasset. Die sehr ernst zu nehmende Drohung, er könnte Lady Nilly mit hineinziehen, war der einzige Grund, warum sie sich überhaupt noch mit ihm befasste und es ihm nicht selbst überließ, sich um seine Vampirfreundin zu kümmern.
    »Haben Sie etwas mit der Verwandlung des Mädchens zu tun?«, fragte sie noch einmal.
    Ein nervöses Lächeln zuckte um seinen Mund, und seine Wangen rundeten sich noch stärker als sonst. Diese Weichheit seiner Gesichtszüge ließ ihn noch jungenhafter wirken. »Äh... sie war neugierig, und da hat Gwennie eben nachgeholfen... und im nächsten Moment hatte sie auch schon rote Augen und Fangzähne. Und«, fügte er hinzu und schluckte dabei, »sie entwickelte eine gewisse Anhänglichkeit an mich.«
    Victorias Augenbrauen hoben sich. »Und was meinte die gute Sara Regalado zu dieser Anhänglichkeit? Sie beide schienen doch recht eng verbunden zu sein, wann immer Sie gemeinsam auftraten.«
    Sara Regalado war ein mächtiges Mitglied der Tutela gewesen. Sie war so weit gegangen, Menschen zu opfern, ganz egal, ob sie nun willig waren oder nicht. Ihr Vater, der Conte Regalado, war der Anführer der Tutela in Rom gewesen, ehe er zu einem Vampir wurde und versucht hatte, Lady Melly zu betören.
    Sara war mittlerweile tot, aber sie hatte im letzten Jahr bei Victorias Abenteuern eine wichtige Rolle gespielt; die junge Frau hatte sich erst mit ihr angefreundet und dann verkündet, dass sie mit Max verlobt wäre. Später hatte sich herausgestellt, dass es nur eine Finte von Max gewesen war, um sich in die Tutela einzuschleusen.
    Anfang des Sommers waren Sara und George wieder in London aufgetaucht, nachdem Max den Dämon Akvan in Rom getötet hatte — der auch ihr Herr gewesen war.
    »Sie fand es ziemlich amüsant, wenn Sie es unbedingt wissen wollen«, gab George zu. »Sie liebte es, dabei zuzusehen, wie Maybelle trank.«
    Victoria nickte. Sie erinnerte sich daran. Sara hatte es außerordentlich genossen, den Untoten dabei zuzusehen, wenn sie Blut tranken. »Wenn sie Ihr Blut trank natürlich.«
    Er wandte den Blick ab und knirschte so stark mit den Zähnen, dass sein Kinn sich bewegte und hörbar knackte. »Ich bin fertig mit Vampiren«, stieß er hervor und sah sie wieder an. »Helfen Sie mir dabei, sie loszuwerden?«
    Victoria sah an ihrem herrlichen Kleid herab. Seit sie Venator war, stand Mode nicht mehr sehr weit oben auf der Liste ihrer Prioritäten... aber das Gewand war neu. Und nach ihrem Hochzeitskleid das schönste Kleid, das sie je besessen hatte. Verbena würde bestimmt schimpfen. Sie wollte nicht, dass es zerriss oder Flecken bekam. Andererseits lag es bereits zwei Wochen zurück, dass sie ihren letzten Vampir gepfählt hatte. Ihre Finger hatten bereits angefangen zu jucken. Und dann war da auch noch die Tatsache, dass die ungeklärte Situation mit Max sie in einen Zustand ständiger Frustration versetzte.
    Es würde eine leicht zu erledigende Aufgabe sein. Vielleicht wäre es sogar möglich, erst Maybelle zu pfählen und dann gleich wieder zum Tanzabend zurückzukehren, ohne dass jemand mitbekam, dass sie überhaupt weg gewesen war.
    »Es gibt da ein paar Bedingungen«, erklärte sie George mit strenger Miene.
    Seine Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. »Dann tun Sie es also?«
    Sie nickte kurz und rasselte dann
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