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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis
Autoren: Colleen Gleason
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welche Verbena häufig in Victorias Frisur untergebracht hatte.
    Stattdessen bewunderte sie die perlweißen Stäbe, die in Mellys ähnlich dunklen Locken schimmerten und mit Federn und Diamanten geschmückt waren.
    »Es sieht reizend aus«, sagte sie und fing Verbenas Blick auf, als diese hereinkam, um ihr kleines Kunstwerk zu bewundern.
    Verbena, die schon immer recht üppig gewesen war, hatte in den letzten paar Monaten noch etwas zugelegt. Seit sie und der Stallbursche Oliver einen gewissen Abend - den Abend, der Victoria immer als die Nacht des rosafarbenen Nachthemds in Erinnerung bleiben würde - in Vauxhall verbracht hatten, waren die beiden unzertrennlich. Als Victoria und Max aus Rumänien zurückgekehrt waren, hatten die beiden auch gar keine andere Wahl gehabt, als zu heiraten.
    Ach ja, Max... Victoria wandte sich an die schwatzenden Damen und entschuldigte sich unter dem Vorwand, den Auftritt der Braut nicht ruinieren zu wollen, indem sie sich mühsam vor ihr die Treppe hinunterquälte.
    Nilly und Winnie tätschelten ihr noch ein paar Mal den Bauch und erlaubten Victoria dann zu gehen, während sie weiter an den Haaren, den Röcken und dem Schmuck ihrer Freundin herumzupften.
    »Ich hasse Hochzeiten«, murmelte Max, nachdem Victoria ihn hinter der Kapelle von St. Heath's Row, dem Sitz der Rockleys, gefunden hatte, wo er sich herumdrückte. Eine Gartenparty war im Januar natürlich gar nicht erst in Erwägung gezogen worden, und obwohl es außerhalb der Saison war, hatten sich Melly und ihr Verlobter auch davon bei der Festlegung ihres Hochzeitstermins nicht stören lassen. Dafür waren sie viel zu vernarrt ineinander. »Sie hätten doch einfach durchbrennen und uns damit all das hier ersparen können.«
    »Meine Mutter war schon genug traumatisiert, nachdem wir durchgebrannt waren«, rief Victoria ihm in Erinnerung. »Dass wir so ungeschoren davongekommen sind, haben wir nur der Tatsache zu verdanken, dass sie ihre eigene Hochzeit planen musste und sie die Aussicht auf zwei weitere Hochzeiten bei ihren Stieftöchtern hat.«
    »Ich wäre ohnehin ungeschoren davongekommen«, erinnerte Max sie. »Ich glaube wirklich, dass deine Mutter immer noch ein bisschen Angst vor mir hat.«
    Victoria lächelte. »Ein bisschen? Erinnerst du dich daran, wie du sie angeschaut hast, als sie vorschlug, das Baby Ermintrude zu nennen? Ich war wirklich überrascht, dass sie damals nicht sofort in Ohnmacht gefallen ist.«
    »Ein lächerlicher Name. Und ich - wir - sind völlig in der Lage, selber einen Namen für unser Kind zu finden.« Er veränderte seine Position, lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer der Kapelle und lockerte seinen Griff, sodass sie sich entspannt bei ihm anlehnen konnte. »Wann geht diese blöde Hochzeit endlich los?«
    »Ich nehme an bald.«
    »Nicht bald genug«, grummelte er. »Die letzte Hochzeit, bei der ich war, war deine, und die fing auch spät an, wie ich mich jetzt erinnere.«
    Sie sah ihn an. »Das hatte ich ja ganz vergessen. Damals warst du genauso verärgert wie jetzt.«
    »Du hattest mich eingeladen, damit ich aufpasste, dass keine Vampire deine Hochzeit störten«, frischte er ihre Erinnerung auf. »Ich wollte von Anfang an gar nicht dabei sein, und dann hast du doch tatsächlich die Dreistigkeit besessen, mich darum zu bitten, auf Untote achtzugeben, während du einem anderen das Jawort gabst.«
    Ihre Augen funkelten vor Freude. »Dann warst du also eifersüchtig.«
    »Nein. Natürlich nicht.« Er sah sie an, als wäre ihr plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. Oder vielleicht sogar ein dritter.
    »Natürlich doch. Genauso wie du angeblich nicht geguckt haben willst, als ich mich in der Kutsche umzog. Ach, komm schon, Max, gib es endlich zu. Du hast mir beim Umziehen zugeguckt. Du konntest einfach nicht widerstehen.«
    »Nein. Das stimmt überhaupt nicht«, erwiderte er, aber er lächelte jetzt, und in seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Fältchen. »So etwas Ungehobeltes hätte ich nie getan.«
    Die Musik setzte ein: Eine kleine Orgel in der Kapelle begann zu spielen, und Victoria sah, dass der Bräutigam seinen Platz vorn am Altar eingenommen hatte. »Ich glaube, ich sollte mir jetzt einen Sitzplatz suchen. Es wäre doch etwas unpassend, wenn die Tochter der Braut auf einer der hinteren Bänke sitzt. Kommst du mit?«
    »Wohin du willst«, sagte er und sah ihr in die Augen. Doch dann grinste er und machte die Wirkung seiner Worte zunichte, indem er hinzufügte: »Weißt du, ich
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