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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis
Autoren: Colleen Gleason
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einen von denen sehen.«
    Einer Frau gab er ein Fläschchen mit Weihwasser und ein zweites einem Mann. Im Nacken spürte er ein Frösteln, das das Kommen weiterer Untoter ankündigte. Die Menschen, die ursprünglich auf der Speisekarte der Vampire gestanden hatten, bogen in den Gang ein, und er hörte sie schreien und kreischen, als er um die Ecke kam.
    Die Zelle im Rücken, die ganze Last einer bewusstlosen Frau auf der Schulter und vor sich wieder ein wildes Getümmel.
    Mit dem Pflock in der Hand drängte er sich durch die verängstigte Menge, die angesichts dreier großer Vampire, welche den Gang versperrten, stehen geblieben war. Verflixt und zugenäht.
    »Gießt das Wasser über sie!«, brüllte er, während die Leute vor den Vampiren zurückwichen. Doch während er versuchte, sich durch die Menge zu drängen, begann diese ihm in wilder Panik entgegenzustürmen, und dann merkte er auch noch, wie die Frau auf seiner Schulter wieder zu sich kam und anfing, sich gegen ihn zu wehren. Die Vampire stürzten sich mit aufgerissenen Mündern und brennenden Augen den Leuten entgegen, sodass diese zurückwichen und Max dabei fast umrissen.
    Zur Hölle noch mal. Verdammte Idioten.
    »Lasst mich durch«, brüllte er, doch in der allgemeinen Panik hörte ihn keiner.
    Er konnte die Frau nicht absetzen, weil sie sofort niedergetrampelt worden wäre, doch sie behinderte ihn arg in seinem Vorankommen. Und jetzt wehrte sie sich auch noch heftiger gegen ihn; wie eine wild gewordene Katze schlug sie auf seinen Rücken ein, der ohnehin schon völlig wund von Krallen und Klauen war.
    Und dann war da auch noch das fast übermächtige Bedürfnis, Victoria zu finden.
    Er schob die Frau einem Mann in die Arme, der neben ihm stand, und befahl ihm mit scharfer Stimme: »Halten Sie sie fest!«
    Dann drängte er sich durch die wogende Menge, stieß Leute zur Seite, damit sie ihn durchließen. Warum ging es nicht in ihre verbohrten Köpfe, dass er da war, um ihnen zu helfen?
    Als er bei den drei Vampiren vorne ankam, sah er Brims hohe, dunkle Gestalt hinter ihnen auftauchen.
    »Wo ist Victoria?«, rief Max und schaute dabei den Untoten kaum an, den er mit seinem Pflock attackierte. Die ihn plötzlich einhüllende Aschewolke sagte ihm, dass der Pflock sein Ziel getroffen hatte, während er Brims Blick suchte.
    Brim pfählte einen zweiten Untoten von hinten, wobei er die Lippen vor Sorge aufeinanderpresste. »Ich dachte, sie wäre bei dir.«
    Max erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde. »Übernimm den hier«, sagte er und schob den letzten Untoten Brim entgegen, der diesen ohne zu zögern erledigte, ehe Max auch nur an ihm vorbeigeeilt war.
    Er redete beruhigend auf sich selber ein, während er losrannte. Es würde alles in Ordnung sein mit ihr. Es musste einfach.
     

Kapitel 25
Die Versuchung des Sebastian Vioget
     
    Das Blut.
    Er atmete den metallischen Geruch ein und spürte das unwiderstehliche Verlangen danach. Ein roter Schleier hatte sich über den Raum gelegt, der seine Sicht und seine Sinne trübte.
    Victorias Blut.
    Er schluckte, und die Fangzähne, an die er sich noch nicht gewöhnt hatte, pieksten in seine Lippe.
    Oh Gott.
    Durfte er das überhaupt noch sagen, wo seine Seele doch verdammt war? Oh Gott?
    Würde Er ihn überhaupt hören? Würde Er sich etwas aus ihm machen?
    Nein. Sebastian holte tief Luft, und das fühlte sich nicht anders an als damals, als er noch gelebt hatte. Er war nicht verdammt. Noch nicht.
    Alles versetzte ihn in Verzückung, der Geruch, das Geräusch, das leise Pfeifen, während Lilith saugte. Jedes Mal, wenn sie schluckte, dröhnte es in seinen Ohren, und der Klang hallte durch seinen ganzen Körper.
    Fast meinte er den zähen Fluss des Metalls zu schmecken, zu spüren, wie es seine Kehle hinunterrann. Sein Herz pochte im gleichen Takt wie das seiner Schöpferin, Lilith... die versuchte, die Herrschaft über Victorias Herzschlag zu erlangen. Seine Hände schlossen sich um ihre schlanken Knöchel und hielten sie fest, während sie sich wand, aufbäumte und drehte.
    Die leisen Geräusche, die sie unter Liliths Händen und Mund von sich gab, das leise Stöhnen und das schnelle Atmen, erinnerten ihn an andere Dinge, an Gelegenheiten, bei denen sie sich auch gewunden und aufgebäumt hatte... und sein Verlangen steigerte sich noch mehr.
    Der Schleier, der ihn umhüllte, wurde dichter. Dunkler. Brannte.
    Lilith löste sich von Victorias Hals, sodass Sebastian das satt glitzernde Blut auf ihrer feuchten Haut
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