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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis
Autoren: Colleen Gleason
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die Vampirkönigin, deren Haare sie immer noch festhielt, und sie krachten zusammen gegen die Wand und dann zu Boden. Die Flasche mit dem Weihwasser war ganz nah. Sie steckte sich den Pflock vorn in die Hose und streckte die Hand nach der Flasche aus, schrie erleichtert auf, als sich ihre Finger darum schlossen.
    Victoria führte die Flasche mit dem Weihwasser an den Mund und zog den Korken mit den Zähnen heraus, wobei sie gleichzeitig immer wieder nach Lilith trat und an ihren Haaren zerrte, während diese mit ihren Klauen auf sie losging. Aber die Kreatur konnte sich nicht befreien, obwohl sie sich wie wahnsinnig wand, weil Victoria ihre Haare immer noch festhielt. Ineinander geknäult, aufeinander einschlagend rollten sie über den Boden.
    Endlich löste sich der Korken, und Wasser spritzte heraus, aber Victoria schaffte es dann doch, dass sich die Flüssigkeit auf die Untote ergoss.
    »Hilfe!«, kreischte Lilith, als das Wasser ihr Gesicht traf. Sie wehrte sich noch heftiger, und der widerwärtig süßliche Geruch nach Rosen wurde stärker, aber Victoria behielt die Ruhe.
    Jetzt. Victoria griff nach dem Pflock, den sie sich in den Hosenbund gesteckt hatte, legte die Finger darum und zog ihn heraus.
    Sie holte mit dem Arm aus, um ihn der sich windenden Vampirkönigin, mit der sie über eine Strähne langen Haars verbunden war, in die Brust zu stoßen. Sie führte den Pflock nach unten auf die knochige Brust der Untoten zu.
    Als der Pflock sich mit dem vertrauten leisen Geräusch durch ihre Haut bohrte, verdrehte Lilith sich mit einem Ruck, und Victoria spürte, wie kräftige Hände an ihr zu ziehen begannen. Sie schaute auf in Sebastians Gesicht.
    Und in seine glühenden roten Augen.
     

Kapitel 24
In dem die Vampirkönigin ihren Gefährten zum Essen einlädt
     
    Nein!«, stieß Victoria halb schreiend, halb keuchend her-vor. »Nein.«
    Doch nicht Sebastian.
    Aber es bestand kein Zweifel. Seine roten Augen funkelten sie lockend an und zogen sie ganz unerwartet und schnell in seinen Bann. Aber während das Entsetzen sie noch vollkommen beherrschte, merkte sie, dass Liliths Haar immer noch um ihre Hand geschlungen war. Sie hatte sich beim Zustoßen mit dem Pflock fast verrenken müssen und ihn dabei entweder nicht tief genug hineingebohrt oder das Herz verfehlt.
    Die Vampirkönigin war immer noch am Leben.
    All dies geschah innerhalb weniger Sekunden, und plötzlich lag Lilith nicht mehr schwer auf ihr. Sie wurde hochgerissen.
    Victoria taumelte, immer noch benommen und mit einem Gefühl, als hätte ihr jemand einen Felsbrocken in den Bauch gerammt. Sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen und zu verstehen, wie das alles hatte passieren können. Wie? Sebastian?
    Zu spät.
    Ich bin zu spät gekommen. Genau wie bei Phillip.
    Hände griffen nach ihr, packten sie, stießen sie, und sie konnte sich gerade noch fangen. Sie trat um sich und fiel dann auf etwas Weiches... Kissen oder Polster. Sie rochen ganz widerwärtig nach Rosen, Blut und Tod.
    Ganz plötzlich wurde sie von schrecklichen Erinnerungen an Beauregard heimgesucht. An Hände, Nägel, Zähne — Lippen, die sich auf ihr Fleisch pressten, an etwas Weiches, das unter ihr lag, an rote Augen, die vor Lust glühten. Nein, nein... das waren Sebastians Augen.
    Und Liliths. Rote Augen, keine rosafarbenen. Beauregard hatte rosafarbene Augen gehabt.
    Victoria versuchte zu blinzeln, sie spürte, wie sie von kräftigen, groben Händen festgehalten wurde und sich etwas um ihre Handgelenke legte. Metall, kalt und schwer, und sie hatte plötzlich eine ganz deutliche Erinnerung an Max, der auch Handschellen getragen hatte, als er bei Lilith gewesen war. Sie trat ziellos um sich, traf etwas Weiches, aber sie konnte nichts sehen, weil diese roten Augen sie wieder in ihren Bann zogen.
    Sie saß in der Falle.
    Hände zerrten an ihrer Kleidung, zogen den Stoff von ihrem Hals und von ihrer Brust. Ihr Kruzifix war fort. Sie hatte es während des Kampfes mit dem Wächtervampir verloren. Die Hitze des Raumes traf auf ihre feuchte Haut, sie spürte, wie drahtiges kupferfarbenes Haar über ihren Hals und ihre Wange strich, und nahm den Geruch von Rosen immer stärker wahr.
    Sie konnte sich nicht bewegen. Ihre Beine wurden von etwas Schwerem nach unten gedrückt, ihr Kopf von Händen auf dem Kissen festgehalten, sodass sie ihn nicht heben konnte. Eine Hand war mit einer schweren Handschelle gefesselt, deren Kette an der Wand befestigt war; die andere war frei, sodass sie hilflos
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