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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht
Autoren: Colleen Gleason
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nicht vorauszusehen. Und wer hätte schon überprüfen wollen, ob es in dem Fall tatsächlich immer so ausgeht. Dass sie es so gut überstanden hat, muss teilweise wohl auch ihrer eigenen Kraft und Entschlossenheit – ihrer Person – zugeschrieben werden.«
    »Ja. Aber … warum hat sie zwei davon? Ich weiß, wie selten sie sind – dass jede Einzelne aus kostbarem Silber geformt wird, das aus dem Heiligen Land stammt und nur ihrem jeweiligen Träger geweiht ist«, fuhr Vioget fort. »Victorias ging letzten November während ihres Kampfes mit Nedas verloren, und ich konnte Eustacias besorgen, damit Victoria einen Ersatz hatte … Aber wo kommt jetzt die zweite her?«
    Max lehnte sich in seinem Sessel zurück und bedachte ihn mit einem gönnerhaften Lächeln. »Sie gehört mir.«
    Es ärgerte ihn ein wenig, dass er so lange gebraucht hatte, um es herauszufinden, denn letztendlich war es völlig logisch. Er hatte Victoria seine vis bulla nach dem Kampf mit Nedas gegeben, als er gedacht hatte, er würde die Venatoren für immer verlassen. Durch eine seltsame Wende des Schicksals, von der Victoria nichts wusste, war es ihm gelungen, die vis bulla , die Nedas’ Geschöpfe ihr aus dem Nabel gerissen hatten, zurückzuholen.
    Es war ihr Amulett, das jetzt nutzlos an seiner Brustwarze baumelte. Max’ Moment der Genugtuung löste sich in Luft auf.
    »Aha.« Vioget presste die Kiefer aufeinander und wandte sich wieder an Wayren. »Dann kann ich also davon ausgehen, dass Sie die Situation bereits besprochen haben? Könnte es einfach nur eine Nachwirkung sein?«
    Wayren sah ihn mit fragend gerunzelter Stirn an. »Situation? Ich weiß nicht genau, was Sie meinen, Sebastian?«
    »Victoria zeigte beim Erwachen keinerlei R eaktion auf das Weihwasser, das ihr ins Gesicht geschüttet wurde. Ein Vampir hätte sich völlig anders verhalten. Sie dagegen wirkt ganz normal. Bis auf …« Vioget sah Max an. »Spüren Sie es auch? Diese Kälte im Nacken, wenn ein Vampir in der Nähe ist, oder woran auch immer Sie merken, dass ein Untoter anwesend ist?«
    Wusste Vioget denn nicht Bescheid über ihn? Max schüttelte seine Überraschung ab und konzentrierte sich stattdessen auf Sebastians beunruhigende Frage. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich spüre immer noch dieses Frösteln in Victorias Gegenwart.« Venatoren erkannten die Anwesenheit von Untoten an einem Kältegefühl im Nacken.
    Zum ersten Mal, seit er sie auf Beauregards Bett hingestreckt gesehen hatte, mit dem Blut an ihren Lippen, konnte Max nicht mehr atmen. Trotzdem gab er eine gelassen klingende Antwort. »Nein. Ich spüre nichts.«
    Vioget wirkte erleichtert. »Nun, das ist viel versprechend. Vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass Beauregard versucht hat, sie umzuwandeln, und ich ihn so gut kannte, dass ich seine Gegenwart immer noch spüre. Schließlich hat sie ja sein Blut getrunken. Es muss irgendwelche Nebenwirkungen haben.« Er sah aus, als wollte er den Raum wieder verlassen.
    »Sie haben mich falsch verstanden«, sah Max sich gezwungen zu sagen. Er hätte es vorgezogen, Sebastian gehen zu lassen, ohne weitere Erklärungen abgeben zu müssen. Aber … »Ich kann nichts spüren. Nicht mehr.«
    Viogets Hand lag bereits auf der Türklinke, als er sich noch einmal umdrehte. »Haben Sie das denn je, Pesaro? Etwas gespürt?«
    Max knirschte mit den Zähnen, aber er gab nicht auf. Es musste gesagt werden. »Ich bin kein Venator mehr.« Natürlich fiel es ihm nicht einmal im Traum ein, Vioget alles zu erzählen, all die Gründe, Probleme und Sorgen. Dass ihm einfach keine andere Wahl geblieben war, als seine Kräfte aufzugeben – und das nicht, um von Lilith freizukommen … nein, diese Last hätte er so lange getragen, wie es sein musste – sondern weil er wieder ein schlichter Mensch hatte werden müssen, um den Dämon Akvan zu töten, der im Begriff gewesen war, R om einzunehmen.
    »Wann ist es passiert?«
    »Gestern.«
    Viogets Blick wurde durchdringend, während er überlegte. »Deshalb haben Sie das Konsilium verlassen, als ich Sie um Hilfe wegen Victoria bat.« Max neigte den Kopf, und Vioget wirkte plötzlich erstaunt und gleichzeitig beeindruckt. »Sie sind mitgekommen, obwohl Sie nicht durch die vis bulla geschützt waren.«
    »Ich habe getan, was getan werden musste«, erwiderte Max. Im Gegensatz zu Ihnen. Er sprach die Worte nicht aus, aber Viogets plötzlich angespannte Gesichtszüge zeigten ihm, dass sie trotzdem angekommen waren.
    Der blonde Mann beendete das
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