Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
Aufgabe, unser Vermächtnis, Lilith und ihre Gefolgsleute aufzuhalten.«
    »Sie und Ihre Großtante sind schon seit vielen Jahrzehnten Erzfeinde. Lilith weiß, dass das Einzige, was sie davon abhalten kann, die Weltherrschaft zu erringen, Eustacias Fähigkeiten sind.« Max’ Gesicht weist tiefere Falten auf als sonst , dachte Eustacia im Stillen. »Als Ihre Tante damals aus Venedig hierher flüchtete, verlor Lilith ihre Spur. Sie hat Venedig bis in den letzten Winkel durchsucht, dann Rom, dann Florenz... Sie schickte ihre Leute nach Paris, Madrid und Kairo und am Ende dann hierher nach London. Es vergingen beinahe zwei Jahrzehnte, bevor sie Ihre Tante aufspürte. Eustacias Getreue hielten sie sicher versteckt und gut geschützt.«
    »Du warst der Beste von unseren Leuten, Max, so jung du damals auch warst.« Jung und entschlossen war er gewesen. Zornig, weil er seinen geliebten Vater und seine Schwester an einen Vampir verloren hatte; und blutdürstig auf seine eigene Art und Weise. Also hatte er sich dazu entschlossen, ein Venator zu werden.
    »Was macht Lilith im Moment? Kennt ihr ihre Pläne?«, fragte
Victoria. Der Blick ihrer haselnussbraunen Augen war nicht beunruhigt oder ängstlich, wie Eustacia befürchtet hatte. Nein, er war scharf und kalkulierend. Und intensiv. Bei Gott, das Vermächtnis hatte gut gewählt.
    Zum ersten Mal seit Jahren spürte Eustacia einen Funken Hoffnung. Mit Victoria als ihrem Schützling und eines Tages ihrer Nachfolgerin als Oberhaupt der Venatoren würde Eustacia sich vielleicht bald schon zur Ruhe setzen können.
    »Um siegen zu können, muss Lilith Ihre Tante vernichten«, erklärte Max. »Gleichzeitig hat sie Horden von Vampiren und Dämonen in die ganze Welt ausgesandt, um so viele wie möglich zu ihresgleichen zu machen. Um ihr Blut zu trinken, beißen sie ihre Opfer in den Hals - und nicht in die Brust, wie man gemeinhin glaubt.«
    »Aber sie hinterlassen ein Zeichen, nicht wahr?«, unterbrach Victoria mit aufdämmerndem Begreifen. »Drei X auf der Brust des Opfers, so wie bei dem Leichnam dieses Mannes in der Nähe der Werft. Das war ein Vampir, oder nicht?«
    »Für ein junges Mädchen sind Sie erstaunlich gut informiert.«
    Eustacia ergriff rasch wieder das Wort. »Da hast du in der Tat Recht, Victoria; wenngleich ich keine Ahnung habe, wo du das erfahren hast. Die drei X sind das Symbol für die dreißig Silberstücke, die Judas erhielt, um Jesus zu verraten.«
    »Was ihre Furcht vor allem, das aus Silber gefertigt ist, erklärt. Dieser Dummkopf Quentworth wurde mit ziemlicher Sicherheit das Opfer einer der Kreaturen Liliths, aber wir haben sorgfältig darauf hingearbeitet, dass sein Tod in keiner Weise mit Vampirismus in Verbindung gebracht wird. Es war ein Glück für
ihn, dass er nicht selbst zum Vampir wurde. Wie Ihnen vermutlich bekannt sein dürfte«, fuhr Max fort und sah Victoria dabei über seine lange, gerade Nase hinweg an, »ist der Biss eines Vampirs für einen Sterblichen oft tödlich. Aber wenn er - oder sie - das möchte, kann er von dem Blut des Menschen trinken und diesem dafür in einer Art Paarungsritual sein eigenes Blut anbieten. Wenn das geschieht, verwandelt sich der Mensch in einen Vampir. Ein Vampirbiss kann einen Menschen also töten oder ihn zu einem Untoten machen. Aber es gibt Ausnahmen, bei denen weder das eine noch das andere eintritt, weil der Biss nicht tief genug war. Unsere Aufgabe...«
    Eustacia unterbrach ihn. »Unsere Aufgabe ist es, so viele von ihnen wie möglich zu liquidieren, während wir gleichzeitig herauszufinden versuchen, auf welche Weise Lilith die Weltherrschaft erringen will. Wir wissen, dass sie den größten Teil ihres Gefolges nach London beordert hat, wo sie sich versteckt hält - ihren genauen Aufenthaltsort kenne ich leider nicht, und auch Max konnte ihn bisher nicht in Erfahrung bringen. Sie ist nicht nur hier, weil ich hier bin; sie sucht nach etwas, das man das Buch des Anwarth nennt, über das wir jedoch bislang noch nichts wissen.«
    »Wir Venatoren haben sie in der Vergangenheit stets aufhalten können. Allerdings waren wir da auch nie gezwungen gewesen, uns auf die Unterstützung kleiner Mädchen zu verlassen, die gerade mal dem Gängelband entwachsen sind«, bemerkte Max mit für ihn untypischer Bösartigkeit, wie Eustacia im Stillen feststellte. »Ich hoffe nur, dass Sie zwischen dem Füllen Ihrer Tanzkarte und dem Aussuchen Ihrer Ballkleider noch die Zeit finden werden, uns zu helfen.«

    Victoria war von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher