Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Zumindest den Cal, den ich zu kennen glaubte. « Weitere Schluchzer erschütterten mich, doch Ciaran hielt mich einfach nur fest und ließ zu, dass ich mich an ihn lehnte. » Meine Familie ist so nett, und ich komme mir vor wie der letzte Dreck, weil ich meinen leiblichen Vater kennenlernen will! « Ich schluchzte und wischte mir mit meinem Handschuh die Nase ab. » Und ich wünschte, ich hätte Maeve gekannt, persönlich, aber das konnte ich nicht, weil du sie umgebracht hast, du Scheißkerl! « Ich holte aus und drosch mit den Fäusten auf Ciarans Brust ein. Er schwankte ein wenig nach hinten, doch ich war ihm so nah, dass meine Hiebe nur schwach waren. Ich holte noch einmal aus, doch er schnappte meine Handgelenke wie ein braigh und gebot mir Einhalt.
    » Es tut mir schrecklich leid, Morgan « , sagte er mit rauer Stimme. » Ich quäle mich jeden Tag meines Lebens mit Maeves Tod. Sie war das Beste und das Schlimmste, was mir je wiederfahren ist, und es vergeht kein Tag, an dem mich Schmerz und Qualen über das, was passiert ist, nicht zerreißen. Das einzig Gute an ihrem Tod ist, dass sie keinen Schmerz mehr empfinden kann, sie ist nicht mehr verletzlich, niemand kann ihr mehr wehtun. «
    Ich lehnte mich mit dem Rücken an einen hohen Grabstein und vergrub das Gesicht in den Händen. » Das ist alles zu schwer « , sagte ich weinend. » Zu viel. Ich kann es nicht. Ich ertrage es nicht. « In dieser Sekunde war das absolut wahr.
    » Nein « , sagte Ciaran, der immer noch behutsam meine Handgelenke hielt. » Dein Weg ist kein leichter. Dein Leben kommt dir im Augenblick schwer und kompliziert vor, und ich kann dir versprechen, dass es noch schwerer und komplizierter wird. «
    Ein unartikulierter Laut der Verzweiflung drang aus meiner Kehle, und er sprach weiter, seine Stimme drang in mich ein wie Nebel.
    » Aber du täuschst dich, wenn du glaubst, dass du es nicht könntest, es nicht erträgst « , sagte er. » Du kannst es. Du bist Maeves Tochter und du bist meine Tochter. Du besitzt unsere Kraft. Du bist zu Dingen fähig, die weit über deine Vorstellungskraft hinausgehen. «
    Ich weinte weiter und die ganze Anspannung der vergangenen Woche brach in der dunklen Nacht aus mir heraus. Die schreckliche Szene des heutigen Abends löste sich ebenso in einer salzigen Welle von Tränen auf wie meine widerstreitenden Gefühle.
    » Morgan « , sagte Ciaran und strich mir die Haare aus dem Gesicht, » ich schätze dich sehr. Du bist meine Verbindung zu der einzigen Frau, die ich je wirklich geliebt habe. Ich sehe Maeve in deinem Gesicht. Und von meinen vier Kindern bist du dasjenige, das mir am ähnlichsten ist – ich sehe mich in dir, wie in keinem der anderen. Ich möchte dir vertrauen. Ich möchte, dass du mir vertraust. «
    Ein Frösteln schüttelte mich und Ciaran rieb meine Arme. Langsam verebbten meine Schluchzer und ich wischte mir Augen und Nase. » Und was geschieht jetzt? « , fragte ich ihn. » Verschwindest du wieder aus meinem Leben, wie du aus dem Leben deiner anderen Kinder verschwunden bist? « Ich sah, dass Ciaran zusammenzuckte, doch ich fuhr fort. » Oder sehe ich dich öfter mal, und du lässt mich an deinem Wissen teilhaben und erlaubst mir, dich kennenzulernen? «
    Wie viel von alldem war wahr und wie viel Manipulation, um meine Mission zu erfüllen? Göttin, hilf mir, ich wusste es nicht mehr. Er zögerte und ein langsames Zittern ließ mich von Kopf bis Fuß bibbern.
    Endlich sagte er: » Du bist so jung, Morgan. Du sammelst immer noch Informationen. Du musst heute keine Entscheidungen fürs Leben treffen, nicht heute Abend. «
    Ich sammelte Informationen? Ein Frösteln nach dem anderen lief mir den Rücken rauf und runter. Was meinte er damit? Wie viel wusste er?
    Ich nickte langsam, konnte ihm aber nicht in die Augen sehen.
    » Ich würde mir wünschen « , sagte er, » dass du ein tieferes Verständnis dafür bekommst, was es heißt, eine Woodbane zu sein – die Freude, die Macht, die Schönheit der Reinheit, die Ekstase des Potenzials. «
    Ich schaute auf und haselnussbraune Augen blickten in haselnussbraune Augen. » Was meinst du damit? «
    » Ich möchte dir gern etwas zeigen, meine jüngste Tochter « , sagte er, » die du meinem Herzen so nah bist und meinem Leben so fern. Ich spüre etwas Starkes und Reines und Furchtloses in dir, etwas Machtvolles und doch Zärtliches, und ich würde dir gern zeigen, was das sein könnte. Doch dazu musst du mir vertrauen. «
    Jetzt hatte ich Angst und