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Haarmanns Kopf

Haarmanns Kopf

Titel: Haarmanns Kopf
Autoren: Roy Ebstein
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FAKTEN

 
    „HAT ER GEMORDET, SO MUSS ER STERBEN.“

 
    Immanuel Kant

 
    +++
    Fritz Haarmann – kein anderer Serienmörder hat die deutschen Gemüter so bewegt wie er, der   traurige Berühmtheit erlangte als einer der schlimmsten und grausamsten Serientäter der Welt. Im Hannover der 1920er Jahre lebte und mordete er in einer kleinen Dachkammer in der Calenberger Neustadt.

 
    Was geschah damals?

 
    Hier die Ereignisse in Kurzform:

 
    17. Mai 1924:
    Spielende Kinder entdecken am Ufer der Leine einen menschlichen Schädel. Drei Tage später wird ein weiterer Schädel an derselben Stelle gefunden.
     
    13. Juni 1924:
    Zwei weitere Schädel werden aus der Leine geborgen. Der Verdacht richtet sich schnell gegen Friedrich (Fritz) Haarmann, den man schon einige Jahre zuvor verschiedentlich mit dem Verschwinden junger Männer in Zusammenhang gebracht hatte. Haarmann bewohnt mit seinem Freund Hans Grans, mit dem er einen Altwarenhandel betreibt, eine Dachkammer im Haus Rote Reihe 2 in der Altstadt von Hannover, die von der Polizei gründlich durchsucht wird. Man findet jedoch nur einige Kleidungsstücke und etwas Wäsche, die von jungen Männern zu stammen scheinen. Die sichergestellte Kleidung reicht jedoch nicht aus, um Haarmann des Mordes zu überführen.
    Die Polizei lässt daraufhin in der Presse eine Aufforderung an die Bevölkerung veröffentlichen, die Schädel aus der Leine und die beschlagnahmte Kleidung zu besichtigen. Nach der Befragung zahlreicher Personen aus dem Bekanntenkreis Haarmanns ist die Polizei schließlich sicher: Haarmann ist der Täter.

 
    Juli 1924:
    Die Polizei nimmt eine systematische Suche nach den Überresten der Opfer Haarmanns auf. Haarmann gibt an, die meisten der Getöteten zerstückelt und in die Leine geworfen zu haben. Bei der Suchaktion können insgesamt 285 Knochen aus dem Flussbett geborgen werden. Die Untersuchung der Skeletteile ergibt, dass sich darunter 22 rechtsseitige Oberschenkelknochen befinden. Sämtliche Knochen stammen, soweit beurteilbar, von jungen Männern. Wie sich später herausstellt, ist das jüngste Opfer Haarmanns 10 und das älteste 22 Jahre alt. Haarmann, der in der Presse bald der Vampir von Hannover genannt wird, gesteht, seine Opfer auf bestialische Weise getötet zu haben, indem er ihnen die Kehlen durchbiss und sie dann zerstückelte.
    Nach dem Bekanntwerden der Morde macht bald das Gerücht die Runde, Haarmann habe neben seinem Altwarengeschäft einen gut gehenden Handel mit billigem Fleisch betrieben – Menschenfleisch!

 
    August 1924:
    Bei Prof. Dr. Ernst Schultze wird ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben, das die Frage der Zurechnungsfähigkeit von Haarmann klären soll. Es beginnt eine sechswöchige Untersuchung in der Heil- und Pflegeanstalt von Göttingen.

 
    1. Oktober 1924:
    Haarmann wird von Schultze für zurechnungsfähig erklärt.

 
    Dezember 1924:
    Der Prozess gegen Haarmann und Grans findet vom 4. bis 19. Dezember 1924 vor dem Landgericht Hannover statt. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes in siebenundzwanzig Fällen. Das Gericht gelangt aufgrund der im Prozess vorgelegten Beweismittel zur Auffassung, dass Haarmann zwischen September 1918 und Juni 1924 mindestens vierundzwanzig Morde begangen hat. Unklar bleibt, auf welche Weise er seine Opfer tötete. Haarmann macht dazu unterschiedliche Aussagen. Zuerst kann er sich angeblich nicht erinnern, während er später behauptet, er habe seinen Opfern „die Kehle durchgebissen“. Wo das misslang, habe er sie erwürgt. Merklich erfreut er sich während der Verhandlung seiner zweifelhaften Berühmtheit. Am 19. Dezember 1924 geht das makabre Schauspiel zu Ende. Das Gericht verurteilt Haarmann wegen Mordes in vierundzwanzig Fällen vierundzwanzigmal zum Tode. Wegen Anstiftung und Beihilfe zum Mord erhält Hans Grans ebenfalls die Todesstrafe, die später in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt wird.

 
    15. April 1925:
    Im Gefängnishof des Landgerichts Hannover wird Fritz Haarmann um sechs Uhr enthauptet. Ein Fallbeil trennt den Kopf vom Körper. Zu Forschungszwecken wird dieser aufgehoben. Der eingelegte und konservierte Kopf befindet sich der in der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Göttingen.

 
    Bis heute ...

PROLOG

 
    Warte, warte nur ein Weilchen,
    bald kommt Haarmann auch zu dir,
    mit dem kleinen Hackebeilchen,
    macht er Schabefleisch aus dir.
    Aus den Augen macht er Sülze,
    aus dem Hintern macht er
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