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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon
Autoren: David Weber , John Ringo
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Hand und ihren Tarnanzug über der Schulter. Die Standard-Ausführung der Marine-Uniformen bot gegen Projektilwaffen besseren Schutz als Paradeuniformen, ließ den Träger stets mit dem Hintergrund verschmelzen und war für Einsätze auch im Vakuum ausgelegt. Diese Uniformen waren nicht ganz so gut wie Kampfrüstungen, aber ihnen blieb nicht die Zeit, Vollpanzerungen anzulegen. Allerdings hatte Pahner bereits einen ganzen Zug abgestellt, der sich in Vollrüstung schon einmal Warmlaufen sollte; doch sollte das alles hier nicht in den nächsten paar Minuten erledigt sein, dann wollte er nicht mehr Armand Pahner heißen.
    »Eva!«, schnappte er in sein Helm-Mikro. »Reden Sie mit mir!«
    »Drei bisher. Ein-Kilo-Sprengladungen, genau oberhalb der Plasma-Leitungen. So präpariert, dass sie hochgehen, wenn man sie entschärfen will. Das riech ich doch!«
    »Captain Krasnitsky, hier spricht Captain Pahner«, bellte Pahner jetzt scharf in seinen Kommunikator. Überraschung ist eine mentale Verfassung und hat mit der Realität nichts zu tun , rief er sich selbst ins Gedächtnis. »Wir müssen diese Leitungen stilllegen!«
    »Geht nicht«, gab Krasnitsky zurück. »Man kann einen Tunnelantrieb nicht einfach abschalten! Wenn man das versucht, dann kommt man irgendwo an einem Punkt raus, der in einer Kugel mit einem Radius von neun Lichtjahren liegt – wo, weiß man vorher nicht.
    Und das Plasma muss sowieso erst abgebremst werden. Wenn man das jetzt einfach abzuschalten versucht, dann … geht der Schuss nach hinten los! Dann könnte alles auf einmal zum Teufel gehen!«
    »Wenn Sie unter feindlichem Beschuss stünden und wüssten, dass bald der Maschinenraum getroffen wird«, fragte Pahner, »was würden Sie dann unternehmen?«
    »Dann würden wir unter Phasenantrieb fahren!«, fauchte Krasnitsky. »Man kann im Tunnelraum nicht getroffen werden! Für einen derartigen Fall existieren keinerlei Vorschriften!«

    »Scheiße«, erwiderte Pahner ruhig. Das war das erste Mal, dass irgendjemand ihn hatte fluchen hören. »Sergeant Major, kommen Sie sofort da raus!«
    »Ich kann keine Zeitzünder erkennen!«
    »Sind aber da!«
    »Wahrscheinlich. Aber wenn ich den Auslöser …«
    »Vielleicht haben die eine Totmannschaltung«, unterbrach Pahner den Sergeant Major und biss die Zähne zusammen, als er aus dem Fahrstuhl trat. »Das ist ein Befehl, Sergeant Major Kosutic! Raus da!
    Sofort!«
    »Ich komme wahrscheinlich eher in einem Stück hier raus, wenn ich mir den Zünder vornehme, als wenn ich mich zurückziehe«, entgegnete Kosutic sanft.
    Pahner betrachtete die erste Bombe. Wie Kosutic gesagt hatte, gab es keinerlei Anzeichen dafür, aber es roch regelrecht danach, dass die Sprengsätze gegen Entschärfungsversuche präpariert worden waren. Er wandte sich dem wachhabenden Sergeant zu, Sergeant Bilali vom Ersten Zug, der dafür, dass er nur wenige Schritt neben einer Bombe stand, die jederzeit hochgehen konnte, geradezu unnatürlich ruhig und gelassen wirkte. Die Soldatin neben ihm, eine Private, wirkte nicht ganz so entspannt: Sie starrte den Rücken des Sergeants an und atmete tief und regelmäßig durch. Das war eine sehr gebräuchliche Methode, um mit der immensen Anspannung umzugehen, die sich im Rahmen von Feuergefechten und vergleichbaren Situationen aufbauen konnte – und genau das schien bei ihr jetzt der Fall zu sein. Mit gehobener Augenbraue schaute Pahner zu Bilali hinüber.
    »Sprengkommando?«
    »Schon unterwegs, Sir«, entgegnete der Sergeant sofort.
    »Gut«, bestätigte Pahner mit einem Nicken, dann schaute er sich um. Wenn der Bombenleger ihnen genug Zeit ließ, dann konnten sie versuchen, die Bomben an Ort und Stelle gezielt zu zünden. Die Explosion einer weiteren Ladung, die unmittelbar neben der anderen angebracht würde, sollte den Plasmastrahl der Bombe mit gerichteter Sprengwirkung unterbrechen, und die Schotts waren extra gepanzert, um die Plasmaleitungen zu schützen. Abgesehen von dem Plasmastrahl einer gerichteten Sprengladung gab es keinerlei Möglichkeit, diese Panzerung zu durchdringen. Natürlich konnte das nur funktionieren, wenn die Bomben nicht hochgingen, bevor das Sprengkommando eintraf.
    »›Wenn du den Kopf behalten kannst, während alle um dich her
    …‹«, flüsterte Pahner und dachte angestrengt nach.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Folgt irgendjemand dem Sergeant Major?«
    »Ja, Sir«, bestätigte Bilali. »Kommandos nähern sich von beiden Seiten, und eines durchquert dazu noch geradewegs den
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