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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon
Autoren: David Weber , John Ringo
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entbehrte es nicht einer gewissen Komik, einer vor bitterer Ironie triefenden Komik allerdings, dass Kosutic momentan in diesen Geräten die größte Bedrohung für ihre Schutzbefohlenen sah.
    Kosutic trat aus dem Fahrstuhl und ging erneut die Dienstpläne durch. Hegazi war für den Maschinenraum eingeteilt. Guter Soldat, aber noch frisch. Zu frisch. Ach verdammt, die waren alle ›zu frisch‹; achtzehn Monate reichten gerade aus, sie dazu zu bringen, ihre Arbeit anständig zu machen, und dann wechselten die meisten zum Stahl-Bataillon. Die wenigen, die bleiben wollten, waren nur selten die Besten. Dann musste Kosutic an Julian denken und lachte.
    Natürlich gab es ›die Besten‹ und ›die Besten‹. Aber sie nahm sich vor, Hegazi, der alles in allem ein guter Soldat war, daran zu erinnern, dass er wirklich immer und zu jeder Zeit einhundert Prozent paranoid bleiben musste.

    Sie stand in der Blutlache, die sich um den Marine herum ausbreitete. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, seinen Puls zu überprüfen: Niemand, der so viel Blut verloren hatte, lebte noch; und sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu fragen, was sie jetzt zu tun hatte, um noch Zeit auf sinnlose Gesten zu verschwenden. Lange überlegte sie nicht – die Marines entschieden sich nicht gerade für die Zögerlichen, wenn es darum ging, Unteroffiziere für die Garde auszuwählen –; aber man hatte immer genug Zeit, Mist zu bauen, also musste es auch immer genug Zeit geben, das Richtige zu tun.
    Sie tippte auf ihren Kommunikator.
    »Wachhabender! Einen Trupp zum Maschinenraum! Sicherheitsverletzung! Keinen Gefechtsalarm geben!«
    Sie unterbrach die Verbindung. Die Wachen würden jetzt Pahner informieren, der Attentäter jedoch erführe davon nichts, denn die Kommunikatoren der Marines waren verschlüsselt. Natürlich war es möglich, dass der Saboteur – und um Sabotage musste es dem Mörder hier gehen – ein halbes Dutzend oder mehr Signalgeber hinterlassen hatte, die ihn sofort informierten, dass er entdeckt worden war.
    Kosutic löste den Sensorenstab vom Gürtel des toten Wachmanns und überprüfte die Luke. Hier gab es keinerlei erkennbarer Spuren.
    Kosutic gab den Zugangscode ein und trat, schnell und geduckt, durch die Luke hindurch, sobald diese sich öffnete. Hegazis Blut gerann bereits, und die Leiche kühlte ab; daher war anzunehmen, dass der Attentäter wahrscheinlich nicht noch auf der anderen Seite der Luke stand. Doch Eva Kosutic hatte nicht so lange überlebt, um den Rang eines Sergeant Major zu erlangen, wenn sie sich jemals auf ein
    ›wahrscheinlich‹ verlassen hätte.
    »Maschinenraum, hier Sergeant Major Kosutic«, sprach sie in ihren Kommunikator. »Lösen Sie keinen, ich wiederhole, keinen Alarm aus!
    Mutmaßlicher Saboteur im Maschinenraum; die Wache ist tot.« Sie schwenkte den Sensorenstab. Wärmespuren waren überall zu finden, aber die meisten führten geradeaus. Alle Spuren außer einer.
    Eine einzige Spur löste sich vom Rest; sie führte links vom Sergeant Major weg, und diese schien frischer als alle anderen.
    »Was?«, drang eine ungläubige Stimme aus dem Kommunikator.
    »Wo denn?«
    »Sieht aus wie irgendwo in Quadrant Vier«, bellte sie. »An eure Scanner und Vids! Sucht ihn!«
    Wer auch immer am anderen Ende der Leitung sein mochte, einen Augenblick lang schwieg er. Dann … »Roger!«, drang aus dem Kommunikator.
    Sie hoffte inständig, dass sie nicht gerade mit dem Saboteur gesprochen hatte.
    Ensign Guha hielt inne und blickte nach links und rechts. Sie zog ein Messgitter hervor und lokalisierte damit den exakten Punkt, den sie an dem Schott zu ihrer rechten benötigte; dann griff sie wieder in ihren Beutel und zog eine Ein-Kilo-Ladung mit gerichteter Sprengwirkung hervor. Die Plastikabdeckung an der Unterseite zog sie ab und befestigte die Ladung sodann mit dem Klebestreifen am Schott; einen Augenblick lang begutachtete Guha ihre Arbeit, um sicherzustellen, dass sich die Ladung nicht wieder ablöste. Dann zog sie einen Stift heraus und legte einen Radschalter um. Ein rotes Licht blinkte kurz auf, um gleich wieder zu verlöschen: Die Bombe war jetzt scharf.
    Wieder wandte sie sich nach links und setzte ihren Weg fort. Blieben noch drei.
    Captain Pahner schloss die Vorderseite seines Tarnanzuges und stellte den Helm so ein, dass er das ganze System versiegelte, während der Fahrstuhl hinabsank. Gunnery Sergeant Jin, bereits vollständig gepanzert, stand neben ihm; er hatte Kosutics Helm in der
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