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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Autoren: Eni E. Zeller
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gemacht und ist dort bis zum Aufstehen geblieben.
         Letzte Nacht hatte ich einen komischen Traum. Ich sah mich in einer mir fremden Straße stehen, vor einem vierstöckigen Haus. Es war Nacht und ich war allein. Die Straßenlaternen leuchteten nicht, nur in einem Zimmer des Hauses brannte ein Licht, ansonsten waren alle Fenster dunkel. Irgendwie überfiel mich ein Gefühl, als müsste ich in dieses Haus hineingehen. Doch bevor ich mich entscheiden konnte, wurde ich wach. Geweckt durch das Klingen meines schrecklichen Weckers. Hätte ich mir den bloß nicht gekauft! Sein schriller Ton macht mich verrückt. So, – die Arbeit ruft.
     
     
         Ich weiß nicht, wie ich die acht Stunden auf der Arbeit überstehen konnte. Meine Kolleginnen sagten, ich sehe müde aus. Das stimmt auch, – ich bin müde. Hab sogar vergessen mein Tagebuch mitzunehmen, denn ich schreibe sehr gerne in meinen Pausen. Macht nichts. Heute werde ich früher schlafen gehen. Ach nein, das geht ja gar nicht. Meine Schwester bringt nachher meine beiden Wellensittiche vorbei. Pitti und Frieda. Sie sind so süß und handzahm. Sie verstehen sich ausgezeichnet mit Felix. Möglicherweise liegt es daran, dass er sie lange kennt. Oder vielleicht steht er einfach nicht auf Vögel. Egal ... sie sind alle meine Schätze.
     
     
     
    Dienstag, 14. Juni 2011
     
        Es ist 16 Uhr, endlich bin ich zu Hause. Gestern war wohl die schlimmste Nacht, seit ich hier eingezogen bin. Pitti und Frieda sind zwei Mal in ihrem Käfig wie wild herumgeflogen, als hätten sie sich vor irgendetwas erschreckt. Einmal kurz nach Mitternacht und noch einmal um 3 Uhr morgens.
          Ich stand kerzengerade im Bett, so sehr habe ich mich erschrocken. Als ich nachschaute, fand ich aber keine Veränderungen in ihrem Käfig. Es liegt offenbar an der ungewohnten Umgebung.
         Irgendwie komme ich nicht dazu, meine Wohnung fertig zu stellen. Es steht noch so viel herum. Die Schränke sind leer und die Kartons nach wie vor voll. Manchmal kann ich mich kaum auf eine Sache konzentrieren. In meinem Kopf spüre ich ein dumpfes Gefühl, dazu kommt, die Schwere der Augen. Trotzdem fahre ich gleich in die Stadt, um mir einen kleinen Fernseher für mein Schlafzimmer zu besorgen. Wenn ich abends vom Bett aus eine Sendung sehe, kann ich möglicherweise besser schlafen.
     
     
         So, der kleine Fernseher ist angeschlossen, außerdem habe ich heute meine Kleidung eingeräumt, nun sieht es hier, etwas netter aus. Es ist nun 22 Uhr. Ein wenig fernsehen und anschließend Licht aus. Was war das? Ich schau besser mal nach.
         Seltsam, meine Pflanze ist im Nebenzimmer umgefallen. Vielleicht habe ich sie nicht genügend gegossen. Trotzdem war es unheimlich. Meine vier Zimmer sind von keinem anderen Raum aus einsehbar. Wenn ich im Wohnzimmer auf meinem großen, roten Sofa liege, kann ich weder die Küche noch das Arbeitszimmer sehen und schon gar nicht das Schlafzimmer. Was ich mit dem anderen Raum mache, weiß ich bis dato nicht. Da ich gerne Landschaften male, könnte ich es mir gut als Malzimmer vorstellen.
         Den langen Korridor finde ich etwas zu dunkel. Obwohl ich dies alte Haus, mit seinen hohen Wänden, den stuckverzierten Decken und braunen Holztüren sehr apart finde, gehört trotzdem viel Licht hier hinein. Dass es mir manchmal, auch am Tage, zu finster ist, liegt wohl nicht an den kleinen Fenstern. An der Jahreszeit kann es aber auch nicht liegen, es ist Sommer.
     
          So, es wird Zeit für mich, schlafen zu gehen. Morgen wird ein besonders schwerer Tag für mich; einer meiner Lieblingspatienten wird sterben. Für ihn wäre es besser. Er hat Strahlenkrebs, wie wir es in der Fachsprache nennen. Jede Stelle seines Körpers ist mit Krebs befallen, doch für mich wird es schlimm. Er ist zwar schon über achtzig, allerdings einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kenne. Unser Stationsarzt hatte heute albern zu uns gesagt, dass es morgen offenbar so weit sei. Was für ein Arschloch, dieser Doktor Wilke!
     
     
     
    ***
     
     
     
        Doktor Wilke? Lisa ließ erschrocken das Tagebuch aus den Händen fallen. Doktor Wilke, – das ist der neue Oberarzt auf meiner ehemaligen Station. Sonja hat heute von ihm gesprochen. Ich muss sie anrufen, um ihr davon zu erzählen. Das Handy lag auf dem Karton direkt neben ihrem Weinglas. Sie wählte ihre Nummer, aber Sonja ging nicht ran.
         Nachdenklich schaute sie auf das Tagebuch, während,
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