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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Autoren: Eni E. Zeller
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die dritte Leiche in diesem Haus – seit acht Monaten.«
         »Wie alt ist sie diesmal?«, fragte Rausch, nachdem sie sich ihm gegenübergestellt hatte.
         »Naja, ich schätze, so um die fünfundzwanzig bis fünfunddreißig. Näheres wird die Obduktion ergeben. Was ich jetzt schon sagen kann, – sie war bestimmt hübsch.« Nele nickte nachdenklich leicht mit dem Kopf.
         »Da hat sie wohl Pech gehabt. Vielleicht hätte sie deine Freundin werden können ... wenn sie noch gelebt hätte.« Er grinste.
         »Jetzt hör aber auf! Nur weil ich kein Interesse an Männern habe, heißt das noch lange nicht, dass ich mich jedem Weib an den Hals schmeiße.«
         »Ja, ja, ist schon gut. Glaubst du, dass sie ermordet wurde? Oder hat sie sich, wie die anderen aufgehängt?«, fragte er in einem zynischen Unterton.
         »Gehängt hat sie auf jeden Fall. Ob sie sich allerdings alleine den Strick um den Hals gelegt hat, werden wir vermutlich erst, ein paar Stunden später erfahren. Vielleicht wollte sie auch nur der momentanen großen Hitze entkommen?«, sagte sie spöttisch.
         Rausch fuhr sich mit einem weißen Taschentuch über die Stirn.
         »Das möchten wir alle. Ruf Joschi an, seine Türsteherfreunde müssen heute ohne ihn zurechtkommen. Er soll diese verdammte Wohnung zum dritten Mal von oben bis unten untersuchen.«
         »Na, der wird sich bedanken. Vor allem, wenn er die Nachricht von mir erfährt, du weißt doch, wie schlecht wir uns in letzter Zeit verstehen.«
         Rausch schüttelte erbost den Kopf.
         »Ich sag es dir, und ich werde es ihm auch noch mal sagen: Wir sind ein Team. Benehmt euch nicht weiterhin wie die Kinder.«     Nele schien etwas gekränkt über Thomas direkte Art. Sie wusste zwar, dass es dem Arbeitsklima schadete, wenn man sich permanent unter Kollegen stritt, aber Joschi brachte sie, mit seinem ungehörigen Benehmen oftmals zur Weißglut. »Also«, sprach Rausch weiter, »... nun zu der Toten. Alle drei Frauen haben in den letzten acht Monaten hintereinander diese Wohnung gemietet, und alle haben sich ein paar Wochen später erhängt. Da muss es doch einen Zusammenhang geben!«
         »Es gibt keinen Zusammenhang, zumindest bei den beiden ersten Frauen nicht. Die beiden haben sich weder gekannt, noch sonst in einem Umfeld miteinander gestanden.«
         Die Gerichtsmediziner knallten die Türen des Leichenwagens zu, setzten sich vorne hinein und fuhren, unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger mit der Leiche davon. Indes kamen aus dem Haus die anderen Kollegen der forensischen Abteilung.
         »Habt ihr irgendwas gefunden?«
         »Nein, nichts. Es war anscheinend Selbstmord. Wie die anderen Male zuvor«, erwiderte ein Kollege etwas gequält, der gerade dabei war, seinen übergroßen weißen Kunststoffoverall in eine durchsichtige Plastiktüte zu schieben.
         Thomas Rausch schüttelte abermals den Kopf. Drei Leichen und alle haben sich umgebracht? Das kann ich nicht glauben. Er schaute nach oben in den zweiten Stock. Die Fenster der Unglückswohnung waren hell erleuchtet. Irgendwo muss es eine Verbindung zwischen den Frauen geben.
     
     
     
     
     
     
     
     
    Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten
    und mein Leben aufs Spiel setzen?
    Siehe, er wird mich doch umbringen,
    und ich habe nichts zu hoffen;
    doch will ich meine Wege vor ihm verantworten.
     
    Aus der Bibel: Hiob, Kapitel 13, Vers 14-15
     
     
     
     
        Lisa Winterling stand im Wohnzimmer ihrer neuen Wohnung und schaute sich um. Entkräftet zog sie die Mundwinkel nach unten. Niemals hätte sie gedacht, dass ein Umzug so anstrengend sein könnte.
         Der Raum war vollgestopft mit Umzugskisten, die sich fast bis unter die Decke stapelten. Möbel standen kreuz und quer herum. Ein Chaos ohne Struktur.
         Allerdings war es nicht nur in diesem Zimmer so. In den anderen drei Räumen herrschte das gleiche Durcheinander. Die Arbeiter der Umzugsfirma verteilten ihr gesamtes Hab und Gut einfach in verschiedene Räume. Wo sie einen freien Platz fanden, wurden Möbel und Kisten abgestellt. So standen zum Beispiel Teile des Schlafzimmerschrankes im Wohnzimmer und in der Küche. Der Schreibtisch stand im Badezimmer neben der Badewanne, die Küchenstühle im Arbeitszimmer, und ein Teil des Wohnzimmers befand sich im Ankleidezimmer.
         Lisa schlug die Arme ineinander und ließ sie dort eine Weile verbleiben.
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