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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Autoren: Eni E. Zeller
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klopfte jemand an die Haustür. Mit schlurfenden Schritten ging Lisa durch den Korridor und öffnete die schwere Haustür.
         »So, da sind wir!«, sagte Sonja freudig. Sie stand im Türrahmen. Auf den Armen trug sie eine junge Grautigerin mit Namen Tiffany.
         Lisa nahm ihr das schnurrende Tier ab und herzte es innig.
         »Schau dich um, meine Kleine«, flüsterte sie der Katze ins Ohr, »dies ist ab heute unser neues zu Hause.«
         Indes schüttelte Sonja verständnislos den Kopf.
         »Du sprich s t mit deiner Katze, wie mit einem Baby«, murmelte sie abwertend, während sie sich umsah. »Oh, schöne Wohnung.«
         »Gefällt sie dir? Ich fand sie von Anfang an überwältigend. Schau dir diese hohen Decken an. Der Fußboden ist aus echtem Holz.« Lisa zog sie am Arm ins Wohnzimmer.
         »Ja, mag sein, dass sie überwältigend wird, wenn das Durcheinander beseitigt ist«, meinte sie mit einem Grinsen und zog die Augenbrauen nach oben.
         Lisa ließ die Katze auf den Boden gleiten.
         »Haha, kannst mir ja helfen«, entgegnete sie mit einem gequälten Lächeln. »Komm, wir sehen uns die anderen Räume an.«
         Doch ihre Freundin schüttelte mit einem freudlosen Lächeln den Kopf.
         »Das würde ich gerne. Leider muss ich gleich zum Dienst. Ich kann es mir nicht erlauben, zu spät zu kommen. Du weißt es vielleicht noch nicht, aber der neue Oberarzt Wilke ist sehr genau. Neulich hat er mich angefaucht, weil ich zehn Minuten zu spät kam. Sei froh das du nicht mehr auf unserer Krebsstation bist. Ich wäre auch gerne in die Kinderklinik gewechselt, dafür bin ich allerdings nicht genügend qualifiziert – so wie du.«
         »Ach komm, du kannst den Kurs noch machen. Schließlich sind wir in einem Alter. Hat dein Mann heute wieder Nachtschicht?«
         »Ja, wie so häufig in letzter Zeit. Was ist eigentlich mit dir? Wann willst du dich fest binden? Ich verstehe das nicht? Du siehst doch nicht schlecht aus. Blonde, lange Haare, blaue Augen, schlank; was wollen die Männer mehr?«
         »Auf keinen Fall ein Sensibelchen, so wie ich eines bin. Hab eben kein Glück mit Männern.« Lisa ließ den Kopf hängen.
         »Früher oder später wird auch für dich der Richtige kommen. Du wirst sehen. So, nun wird es Zeit für mich.« Sonja nahm ihre Freundin in die Arme und drückte sie an sich. »Wann musst du arbeiten?«
         »Erst nächsten Montag.«
         »Dann hast du ja noch ein paar Tage zum Auspacken. Viel Spaß mit deiner neuen Wohnung. Tschüss.«
     
        An diesem Freitagnachmittag arbeitete Lisa, wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie stellte die niedrigen Wohnzimmerschränke an die Wände und trug die meisten Kisten in die richtigen Räume, anschließend räumte sie diverse Umzugskartons aus. Am späten Abend hatte sie sich sogar einen relativ gemütlichen Wohnraum eingerichtet.
         Zwischendurch machte sie noch Einkäufe in einen Lebensmittelladen, der gegenüber ihrem Haus lag.
         Nun saß sie auf dem Sofa, aß ein belegtes Brot und war mit sich zufrieden. Den Fernseher konnte sie bisher nicht anschließen, weil sie das Kabel verbummelt hatte, doch ein kleines Radio, welches eigentlich für die Küche vorgesehen war, funktionierte. Daraus tönte nun die Musik ihres Lieblingssenders der 80er Jahre.
         Lisa ging es gut. Sie fühlte sich gut. Glücklich lehnte sie sich in ihre Sofakissen zurück. Lange brauchte sie nicht auf diese Wohnung zu warten, denn sie stand seit einiger Zeit leer. Beim Unterschreiben des Mietvertrages wurde sie allerdings das Gefühl nicht los, als ob der Vermieter froh war, die Wohnung erneut vermieten zu können.
     
        Blechern klang ein Hit nach dem anderen aus dem silbernen Radio. In einer Ecke stand eine Stehlampe, die ein warmes Licht verströmte.
         Lisa setzte sich aufrecht. Mit einem Lächeln der Zufriedenheit betrachtete sie den hölzernen Boden, der mit seiner dunklen Farbe genau zu ihren Möbeln passte.
         Plötzlich bemerkte sie auf der letzten Bodenplatte, welche direkt an der Wand endete, eine winzige Erhöhung. Gemächlich stand sie auf, um sich die kleine Delle genauer anzusehen.
         »Hm, eines der Bretter scheint locker zu sein«, sagte sie zu sich, als sie davor kniete. Sachte glitt sie mit den Fingern über den Boden, dabei bemerkte sie, dass nicht ein Brett, sondern gleich drei nicht mehr mit den anderen verbunden waren.
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