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Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)

Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)

Titel: Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
Autoren: Anne West
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Vorspiel: Im Namen des Vaters
    Ich habe ja leicht reden. Ich tausche mich, seit ich mit sieben Jahren meinen ersten Rock anzog, mit anderen Frauen darüber aus, wie sie gern verführt, geliebt, begehrt werden möchten. Ich weiß, wie verträumt oder gierig sie sich nach männlichen Fingern sehnen, wann sie beim Rendezvous entscheiden, ob sie mit einem Mann schlafen wollen, welchen Phantasien sie sich hingeben. Und ich weiß auch, warum sie es nicht wagen, diese Leidenschaften einzugestehen, und dass sie nicht freiwillig die Wissenslücken der Männer schließen.
    Leider gibt es unter Männern nicht so was wie Mann-zu-Mann-Gespräche oder einen solidarischen Austausch zum Thema Frauen. Oder hatten Sie einen Mentor, der Sie zur Volljährigkeit beiseitenahm und sagte:
    »Hör mal, mein Junge, man kann über Frauen alles Mögliche sagen. Dass sie kompliziert sind und maßlos und irrational und unberechenbar und uns erziehen wollen und all das. Vergiss es. Jede Frau ist anders und hat ihr eigenes Bukett an Neurosen, das unterscheidet sie nicht von uns. Du kannst an eine geraten, die dir die Haare von den Eiern frisst, oder an eine, die dir zeigt, wo’s langgeht, und ohne die du sterben würdest. Insgeheim hatten die Frauen eh immer die Zügel in der Hand, sie haben uns immer geschickt; ohne sie gäbe es keine Musen, keine Malerei, auch keine Autos, mit denen wir vor ihnen angeben wollen, und keine Pille, die uns ermöglicht, diese trockenen Kondome wegzuwerfen, und bestimmt keine Telefone. Das ist so, mach dir nichts draus. Männer können sich im Gegenzug die Mondlandung an die Brust heften und haben die Urinale erfunden.
    Halte dich nur an eins: Männer sind Söhne und daran gewöhnt, zu bekommen. Frauen sind potenzielle Mütter und dazu erzogen, zu geben. Sie sind ständig in Sorge um uns. Schön. Aber das ist eine Falle. Männer sind Söhne, Frauen sind Mütter – du musst lernen, dich nicht darauf auszuruhen! Du wirst eine Frau immer damit gewinnen, indem du das Verhältnis umdrehst: Gib ihr. Sorge dich um sie. Lass sie auch was bekommen. Gib ihr Raum, Zeit, eine Bühne. Zeige ihr Respekt und Bewunderung. Gib ihr Zärtlichkeit, Liebe, Verlässlichkeit. Denk an all das, was fünfjährige Söhne, ohne etwas zu leisten, von ihren Müttern bekommen – und dreh das um, und mach es einer Frau zum Geschenk. Denk nicht daran, was du für deine Bemühungen erwarten könntest – gib. Nimm nicht nur hin, was eine Frau dir, dem Sohn, alles gibt – ein Heim, Geborgenheit, Schönheit, Essen, Rücksicht, ihre Träume –, gib du ihr all das auch. Und tu das hundertprozentig, nicht nur so Wischiwaschi, weil eh grad ihr Geburtstag ist oder du ein schlechtes Gewissen hast. Entweder du gibst ihr alles an Gefühlen und Energien, was du hast – oder lass es gleich ganz. Nur so wirst du vom Sohn zum Mann. Alles klar, Junge? Und jetzt geh, wasch dich unter der Vorhaut, such dir ’nen Job, der dir Spaß macht und nicht nur deinem Vater gefällt. Und klau ein paar Blumen für dein Mädchen.«
    Sie hatten keinen Mentor? Kein Wunder. Erstens sind Männer mit achtzehn so klug wie nie wieder (sprich: Sie lassen sich nichts sagen oder glauben einem alten Knacker kein Wort, wenn der ihnen was übers Leben und die Frauen erzählt). Zweitens: Kein Mann ist so altruistisch, einem anderen zu sagen, was es mit den Frauen auf sich hat, um sich seine eigenen Chancen nicht zu verderben!
    Nehmen Sie also den eben zitierten als Aushilfsmentor. Es ist mein Vater und hat Revierschutz nicht mehr nötig. Und er macht meiner Mutter seit sechsundvierzig Jahren konsequent den Hof. Ich habe glückliche Eltern, ich sehe ihnen gern zu beim Leben.
    Die weiblichen Wünsche, verführt zu werden, sind mit sieben recht rudimentär – »er soll ein Barbietraumhaus haben und mich alle Kleider aussuchen lassen, und mein Zitroneneis teile ich mit ihm, wenn er mir zeigt, was er in der Hose hat« – und steigern sich von Jahr zu Jahr. Auf das Ding in der Hose bleiben wir nach wie vor neugierig, aber kapieren doch, dass wir nicht das Zitroneneis dafür hergeben müssen.
    Nach einem Dutzend mittelprächtiger Unfälle mit der Realität kommt der Moment im Leben jeder Frau, wo sie anfängt, die Liste zu kürzen. Denn nichts ist schmerzhafter, als auf unerfüllbaren Sehnsüchten zu hocken. Zum Schluss ist sie zufrieden damit, wenn ein Mann sie einfach ein bisschen nett behandelt und nicht den Eindruck erweckt, er gehöre zu den Kerlen, die beim Untergang der Queen
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